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0392 - Phantom-Kommando

0392 - Phantom-Kommando

Titel: 0392 - Phantom-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf 100 war und fast durchdrehte. Sie warteten ab. Der Motor lief im Leerlauf, rechts und links des Wagens umrahmte verfilztes Buschwerk den Weg, und es gab keinen Pfad in der Nähe, über den sie hätten fliehen können. Nur zurückfahren.
    »Willst du aussteigen, Bill?«
    »Daran habe ich gedacht.«
    »Dann wird er dich erschießen.«
    »Oder ich ihn.« Der Reporter holte tief Luft. »Wir machen es so, Sheila. Wenn ich ausgestiegen bin, forderst du beim Yard Hilfe an. Ich weiß nicht, wen wir vor uns haben, ob Mensch oder Dämon, gefährlich ist der Knabe immer.«
    »Ob er allein ist?«
    Bill schüttelte den Kopf. »Daran glaube ich einfach nicht. Der kommt mir vor wie jemand, der Wache schiebt. Ein Aufpasser, ein Wächter.« Bill legte eine Hand auf Sheilas Knie. »Los, Mädchen, tu uns den Gefallen und rufe an! Man kennt unseren Namen, und sie wissen, daß wir keine Spaßvögel sind.« Bill nahm die Hand wieder weg und zog seine Beretta hervor. Ohne Sheilas Antwort abzuwarten, öffnete er die Tür.
    Sehr behutsam ging er zu Werke, während seine Frau die Zahlenkombination in die Tastatur tippte. Sheila wußte die Nummern auswendig. Da stand sie ihrem Mann in nichts nach.
    Vorsichtig ließ sich Bill aus dem Wagen gleiten. Der niedrige Schalensitz war jetzt von Vorteil. Bis zum Untergrund hatte er keine so große Entfernung zu überwinden.
    Seine Hände verschwanden im feuchten Gras. Dünner Dunst umfing ihn, als der Reporter in seiner fast liegenden Haltung blieb und sich drehte, damit er nach vorn schauen konnte. Er blieb dabei dicht neben dem Porsche, damit dieser ihm zusätzliche Deckung gab.
    Hatte der andere ihn gesehen?
    Bill konnte es nicht mit Bestimmtheit sagen, aber der Fremde wollte auch nicht an diesem Fleck bleiben, er ging den ersten Schritt vor und senkte ein wenig den Bogen.
    Für Bill ein Zeichen, daß er es versuchen würde, da er die Frontscheibe jetzt direkt anvisierte.
    Und Sheila befand sich in Lebensgefahr! Bill wußte nicht, ob sie es schon selbst bemerkt hatte, jedenfalls konnte er darauf nicht warten, und sie würde auch kaum in der Lage sein, sich selbst zu wehren, deshalb mußte der Reporter etwas tun.
    Im Liegen schoß er.
    Der Nebel und die Büsche dämpften den Abschußknall der Waffe.
    Trotzdem wurde die Stille zerrissen, und Bill erkannte, daß die Kugel auch getroffen hatte.
    Der andere war nach hinten gestoßen worden und ließ im gleichen Augenblick noch die Sehne los, so daß der Pfeil sich selbständig machte.
    Er traf nicht einmal den Wagen. Dicht vor der windschlüpfrigen Schnauze des Porsche bohrte er sich in den weichen, feuchten Grasboden, wo er auch steckenblieb.
    Bill Conolly war bereit, auch eine zweite Kugel auf die vom Dunst umflorte Gestalt zu feuern. Die konnte er sich sparen, denn sein Gegner würde kaum noch dazu kommen, etwas zu unternehmen.
    Das geweihte Silber hatte ihn nicht nur voll erwischt, es sorgte auch dafür, daß sich sein Gesicht veränderte.
    Zum erstenmal schaute der Reporter zu, wie dieses Wesen verging. Da die beiden Scheinwerfer noch brannten, war alles deutlich zu erkennen, und Bill Conolly rann bei diesem Vorgang eine Gänsehaut über den Rücken.
    Der andere taumelte.
    Er riß die Arme hoch, spreizte die Beine und versuchte so, das Gleichgewicht zu halten, was er nicht schaffte. Nach links driftete es ihn weg. Seinen Bogen hatte er verloren und statt dessen die Hände gegen die zerlaufene Silbermasse in seinem Gesicht geschlagen.
    Noch eine Sekunde lang hielt er sich auf den Beinen, bis das Gewicht seines Körpers einfach zu schwer wurde, er einknickte und in die Büsche fiel, wo er auf dem Rücken liegenblieb.
    Die von ihm zusammengedrückten Zweige wippten nach, um später ein Dach über seinem Kopf zu bilden.
    Das war erledigt.
    Bill schüttelte sich, als hätte man ihn mit Wasser übergossen. Mit steif wirkenden Bewegungen ging er dorthin, wo der andere verschwunden war. Er trug keine Schuhe, und Bill betastete die Haut, die ihm ungewöhnlich hart vorkam, als würde sie aus Holz, Kunststoff oder Elfenbein bestehen.
    Ein wirklich ungewöhnliches »Material«. Der Reporter bog die Zweige zur Seite, weil er das Gesicht sehen wollte.
    Es hatte Ähnlichkeit mit einem Klumpen.
    Ineinandergelaufen war das Silber, und es hatte dabei neue Formen, Figuren und Schlieren gebildet. Da waren keine Augen mehr zu sehen, keine Nase, und es gab auch keinen Mund.
    Der Körper verging nicht wie bei anderen Dämonen, die vom geweihten Silber erwischt worden

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