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0393 - Der Vampir von London

0393 - Der Vampir von London

Titel: 0393 - Der Vampir von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war. Er wollte ihm die Brille abnehmen, aber die saß fest wie angeklebt.
    »Rede, oder ich bringe dich um!« schrie Zamorra ihn an. Es war ein Bluff. Er würde es nicht fertigbringen, den Wehrlosen einfach so zu töten. Aber das konnte der Mann in Schwarz nicht wissen.
    Dennoch schwieg er.
    Plötzlich flog Zamorra die Ahnung an, daß es um Sekunden ging, wenn er etwas in Erfahrung bringen wollte. Starb der Schwarze gleich?
    Er fühlte sich unter Zamorras Griff schon so seltsam leicht an, als befände er sich von innen heraus in Auflösung…
    Da riskierte Zamorra alles. Er nahm in Kauf, daß seine Gedankenströme sich mit denen des Mannes in Schwarz nicht vertrugen. Er berührte dessen Schläfen mit seinen Händen, versenkte sich und versuchte eine Bewußtseinsverschmelzung. Er wollte dem in Auflösung Begriffenen sein Wissen entreißen, egal wie!
    Im nächsten Moment glaubte er, im Mittelpunkt einer explodierenden Sonne zu stehen…
    ***
    Abwärts…
    Gryf war nach unten gegangen. Jetzt stand er am Fuß der Treppe, lehnte sich leicht ans Geländer und fragte sich, ob es noch weiter nach unten ging. Hatte nicht jedes halbwegs vernünftige Haus einen Keller?
    Hier gab’s nicht mal die Tür, hinter der sich eine Kellertreppe befinden konnte. Oder der Zugang zum Keller befand sich an einer anderen Stelle. Das war aber recht ungewöhnlich.
    Mrs. Ceteby konnte er jetzt nicht danach fragen. Es hatte auch keinen Sinn, ihre Gedanken zu durchforsten. Die waren ein einziges Chaos. Das zu erleben, lag nicht in der Absicht des Druiden.
    Er verließ das Haus und umrundete es einmal. Kellerfenster suchte er draußen vergeblich. Auch Belüftungsschächte waren nicht zu erkennen. Demzufolge hatte das Haus keinen Keller.
    Die anderen Häuser, die locker verteilt an der Straße standen, dagegen schon, wie Gryf erkannte, als er sich auf die Straße stellte und verglich.
    Eine vage Erinnerung beschlich Gryf. Hatte hier nicht einmal ein anderes Haus gestanden?
    »Wie komme ich denn darauf?« fragte er sich halblaut. »Ein anderes Haus? Wann soll denn das gewesen sein?«
    Er betrat das kellerlose Bauwerk wieder und ging nach oben. Dort war Sheila wieder erwacht. Auch die Wirtin war nicht mehr ganz so durcheinander wie zuvor.
    Gryf sprach sie an.
    »Mistreß Ceteby… hat dieses Haus wirklich keinen Keller?«
    Verständnislos schüttelte sie den Kopf. »Nein. Warum sollte es?«
    »Es ist ein wenig seltsam«, gestand Gryf. »Alle anderen Häuser hier sind unterkellert…«
    »Das heißt aber nicht, daß dieses es auch sein muß«, sagte die Wirtin. »Wenn einer vom Kirchturm springt, muß ich ja auch nicht hinterher springen, oder?«
    Der Vergleich kam Gryf ein wenig seltsam vor, aber er sagte nichts dazu. »Wann ist das Haus hier eigentlich erbaut worden?«
    »Das hat mein Mann gebaut«, sagte sie. »Vor dreißig Jahren. Mit seinen eigenen Händen.«
    »Stand hier vorher ein anderes Haus?«
    »Eine verfallene Ruine«, sagte sie. »Wir konnten das Grundstück damals günstig bekommen. Wir hatten gerade geheiratet und nicht viel Geld. Wir bekamen Grundstück und Ruine für wenig Geld. Steve, das war mein Mann, hat die Ruine abgerissen und unser Haus darauf gebaut.«
    »Hm«, machte Gryf. »Und… befindet sich vielleicht noch etwas darunter?«
    »Was meinen Sie damit?«
    Der Druide seufzte. »Nun, vielleicht war die alte Ruine unterkellert, und…«
    »Steve hat den ganzen Bauschutt in den Keller gekippt und ihn damit aufgefüllt«, sagte sie. »Damals haben uns alle für verrückt gehalten, daß wir uns ausgerechnet dieses Haus ausgesucht hatten…«
    Gryf schnipste mit den Fingern. »Also wirklich kein Keller?«
    Sie schüttelte den Kopf. Aber Gryf fühlte plötzlich Unsicherheit in ihr. »Und…«
    Da war es schon wieder.
    Diesmal kam es nicht überfallartig, sondern langsam und schleichend. Die Aura des Vampirs war wieder da. Sie baute sich auf. Gryf sah, wie Sheila zusammenzuckte und sich irritiert umsah, als suche sie einen Unsichtbaren, der neben ihr stand.
    Der Vampir versuchte es diesmal auf die andere Tour. Er merkte, daß Gryf ihm auf die Spur kam! Ihm gefielen die Fragen nicht, die gestellt wurden.
    Da wußte Gryf, daß er richtig lag. Es mußte Kellerräume geben, die nicht zugeschüttet waren.
    Und mit seinem langsamen Erscheinen bugsierte der Vampir sich diesmal selbst in die Falle. Er glaubte, unbemerkt zu sein, und ließ Gryf Zeit zum Handeln.
    Der Druide konzentrierte sich auf die Vampiraura und ihren Ausgangspunkt. Und

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