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0393 - Der Vampir von London

0393 - Der Vampir von London

Titel: 0393 - Der Vampir von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der sie beherrschte. »Hier endet dein Weg, Druide!«
    Wo zum Teufel steckte der eigentliche Vampir? Gryf versuchte sich umzusehen, konnte aber nichts erkennen. Es war stockduster. Sheila nahm er nur anhand ihrer Aura wahr, und an »ihrer« Stimme und den Atemgeräuschen.
    Na warte, dachte der Druide. Ich kriege dich schon…
    Er benutzte seine Para-Kraft. In seiner Hand entstand eine Stablampe. Sie war echt genug, um Licht auszusenden. Plötzlich wurde es heller in dem Kellerraum, dessen Luft muffig und verbraucht roch. Streulicht breite sich aus. Gryf sah immense Mengen von Spinnennetzen, aber die Spinnen selbst mußten schon vor Dutzenden von Jahren verhungert sein, weil keine Fliege sich mehr hierher verirrte.
    Sheila näherte sich Gryf langsam. Sie hob die Hände, formte sie zu Klauen. Ihr Mund war wieder halb geöffnet, bereit zum todbringenden Biß.
    Der Druide wandte sich um.
    Da sah er die eigentliche Gefahr.
    Sheila hatte ihn nur ablenken sollen, aber hinter ihm stand der Sarg, das schwere hölzerne Behältnis, in dem der Vampir ruhte! Der Deckel hatte sich gehoben, der Vampir richtete sich langsam auf. Seine Augen glühten wie Kohle.
    Um ein Haar wäre sein Plan aufgegangen, und er hätte Gryf von hinten angefallen.
    »Nein, mein Freund«, sagte Gryf. »So nicht. Weißt du, daß das dein Tod sein wird?«
    Der Vampir richtete sich jetzt gänzlich auf. Er sah Gryf an.
    »Du verwechselst das«, knurrte er. Diesmal sprach er selbst.
    Der Druide schlug blitzschnell zu. Wie ein Pfeil drang sein geistiger Fühler in das Bewußtsein des Vampirs vor. Verwirrende Gedankenmuster stürzten durch Gryfs Gehirn. Der Vampir war erschrocken. Mit einem telepathischen Angriff hatte er nicht gerechnet. Er wußte nicht, wie er darauf reagieren konnte.
    Diesen Moment nutzte Gryf aus, körperlich anzugreifen. Darauf hatte der Vampir eigentlich gewartet, war jetzt aber verwirrt. Gryf packte ihn, riß ihn auf sich zu. Er wirbelte herum, bekam Sheila zu fassen - und sprang .
    Gerade noch rechtzeitig löste er den telepathischen Kontakt, um nicht mit in den Sog des Todes, des endgültigen Vergehens, gerissen zu werden.
    Zu dritt standen sie mitten auf der Straße vor dem Haus, im hellen Tageslicht. Gerade jetzt brachen Sonnenstrahlen durch die Wolkenbänke.
    Der Vampir gab einen grauenerregenden Schrei von sich. Er krümmte sich zusammen, begann wild um sich zu schlagen. Aber der Zerfallsprozeß hatte bereits eingesetzt. Augenblicke später wehte der Vampir als feine Staubwolke zu Boden…
    Es war vorbei…
    ***
    »Tja«, sagte Gryf etwas später. »So war es wohl, wenn ich mich richtig erinnere, was ich den Gedanken, der Erinnerung, des Vampirs entnehmen konnte. Er bewohnte die alte Ruine. Deshalb, Mistreß Ceteby, konnten Sie das Grundstück damals so günstig erwerben. Niemand wollte es haben, weil der Vampir wohl dafür sorgte, daß alle Interessenten verschreckt wurden. Ihr Mann und Sie ließen sich nicht verschrecken, im Gegenteil. Der Vampir wurde da unten zugemauert… Über all die Jahre hinweg hat er wohl versucht, sich bemerkbar zu machen und Opfer unter seine Kontrolle zu bringen, die ihm helfen sollten, wieder aus dem vermauerten Keller freizukommen. Erst jetzt, bei Sheila, hatte er Erfolg - sie war empfänglich genug für seine Kraft… und daß es gerade in diesem Zimmer geschah, könnte tatsächlich damit zu tun haben, daß Mister Steve Ceteby hier starb. Das dürfte das Zimmer Nr. 4 zu einem Bezugsfeld für den Blutsauger gemacht haben.«
    »Uff«, machte Sheila. »Wenn wir also nicht hier abgestiegen wären…?«
    »… hätte der Vampir auf ein besseres Medium oder Opfer warten müssen«, sagte Gryf. »Richtig. Mistreß Ceteby… Hat Ihr Mann Ihnen nie verraten, was er da für ein Ungeheuer im Keller vermauert hatte?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nun, vielleicht wollte er Sie nicht damit belasten«, vermutete der Druide. »Sie sollten es ihm hoch anrechnen.«
    Terence Brody beugte sich leicht vor. »Gryf, ich denke, wir sind Ihnen zu Dank verpflichtet. Auch wenn ich erst nicht so richtig akzeptieren wollte, was Sie sagten, und eigentlich immer noch nicht richtig begreife, was passiert ist… aber, sagen Sie uns, wie zum Teufel machen Sie das eigentlich mit Ihrem Gedankenlesen und dem ständigen Verschwinden und Auftauchen?«
    Gryf grinste. Er erhob sich aus seinem Sessel, streckte Sheila und Terence die Hände entgegen und faßte zu. Dabei zwang er sie, sich von ihren Plätzen zu erheben.
    »So«, sagte er und

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