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0394 - Der knöcherne Tod

0394 - Der knöcherne Tod

Titel: 0394 - Der knöcherne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Straßenschilder mit so auffälligen Namen.«
    »Und was machen wir jetzt mit unserem Wissen?«
    »Wir bringen Freund Battista nach Hause«, sagte Zamorra. »Vielleicht ist er in seiner heimischen Umgehung etwas friedlicher und schlägt nicht gleich um sich, weil er dann sein privates Eigentum beschädigen winde.«
    »Du hast das Amulett doch jetzt wieder«, sagte deNoe.
    »Sicher. Aber wie Nicole schon sagte - wir können ihn nicht in diesem Zustand lassen. Und ich will wissen, wie weit die Dynastie ihre Finger im Spiel hat, was sie mit dieser Sache bezweckt. Erinnern wir uns doch daran, daß das hier eine Falle sein muß. Die kann sich aber kaum darauf beschränken, daß ein Mann zum Amokläufer wird. Es muß etwas anderes dahinter stecken, und das will ich herausfinden. Battistas Abschaltpha sen und seine kämpferischen Anfälle reichen jedenfalls als Erklärung noch nicht aus.«
    »Na gut«, sagte Gryf. »Rogier, holst du dein Auto her? Wir werden Battista in seinem gelähmten Zustand kaum durch halb Florenz schleifen können, ohne daß es Ärger gibt. Es ist schon vorteilhaft, daß wir hier im Park unsere Ruhe haben und kein Neugieriger stört. Wir sollten es nicht überreizen.«
    »Ich dachte eher, du würdest uns hin zaubern«, wandte deNoe ein. »Denk an die Parkplätze, Gryf. Erstens finden wir keinen freien Platz mehr, und zweitens ist mein Wagen ohnehin schon geklaut worden.« Er grinste Nicole an.
    Gryf seufzte.
    »Ich werde mir einen Satz lange Ohren wachsen lassen, mir ein graues Fell zulegen und ›Iaaah‹ schreien. Langsam komme ich mir vor wie ein Transportesel. Ich sollte Gebühren verlangen. Nach Entfernung, Masse und Häufigkeit gestaffelt.«
    »Du siehst das alles zu materialistisch«, stellte Nicole fest. »Gryf, wo ist dein sprichwörtlicher Idealismus geblieben? Denk an Ruhm und Ehre, die du davontragen wirst. Und reicht es nicht, wenn wir dir versichern, daß dir unser Dank noch jahrelang nachschleichen wird?«
    »Das ist es ja gerade«, murmelte der Druide verdrossen.
    ***
    Polizei-Capo Lorenzo hatte bei seinem Versuch, Battista zu Hause zu erreichen, niemanden angetroffen. Also war der gute Giovanni noch unterwegs. Lorenzo schickte seine Beamten zum Revier zurück. Er selbst blieb mit einem zivilen Einsatzwagen vor Ort, den er hatte kommen lassen, um im Notfall mobil zu sein. Großzügig parkte er in zweiter Reihe. Wenn es jemanden störte, konnte er den Wagen ja ein wenig zur Seite bewegen. Und vielleicht geschah ja ein Wunder, und in der Nähe wurde ein anderer Parkplatz frei.
    Lorenzo beobachtete das Haus, in dem Battista wohnte. Im Untergeschoß befand sich ein kleiner Andenkenladen, der vormittags auch Brötchen und abends Wein verkaufte. Darüber waren die Privatwohnungen. Entsprechend sah auch die Fassade des Hauses aus - unten ganz hübsch angestrichen und in Ordnung, aber je höher man blickte, desto deutlicher wurden die Zeichen des Verfalls. Es wurde Zeit, daß hier einmal etwas unternommen wurde. Denn sonst würde die Stadt nicht mehr lange vom Tourismus leben können. Irgendwann würden die Besucher fernbleiben und sich anderen, schöner erhaltenen Städten zuwenden. Florenz war eben nicht Venedig, wo das Morbide einfach zum Stadtbild gehörte.
    Aber das alles konnte nicht unmittelbar Lorenzos Sorge sein. Er hatte als Polizist einen krisenfesten Job. Leute wie er wurden immer gebraucht, und solange die Kriminalstatistik einen leichten Aufwärtstrend besaß, würde er auch nicht arbeitslos werden.
    Obgleich er es gern etwas ruhiger gehabt hätte…
    Plötzlich waren da drei Personen, die Augenblicke zuvor noch nicht in der Nähe gewesen waren. Lorenzo konnte sich nicht erinnern, sie herankommen gesehen zu haben. Er stieß den Fahrer des zivilen Dienstwagens an. »He, haben Sie die drei da gesehen?«
    Zwei Männer in hellen Anzügen, der dritte in Jeans. »Na, wenn die Beschreibung nicht paßt…«
    Das plötzliche Auftauchen aus dem Nichts paßte auch dazu.
    Das waren die Leute aus der Kneipe. Die, mit denen Battista seine Auseinandersetzung gehabt hatte, die er offenbar selbst vom Zaun brach. Die drei betrachteten das Haus und musterten die Namensschilder an der Tür. Einer drückte auf einen Klingelknopf.
    »Vielleicht sollte man ihnen sagen, daß das nichts nützt, falls sie Battista suchen«, überlegte Lorenzo halblaut, weil er es ja auch schon vergeblich versucht hatte. Battista wohnt wohl allein in seinem Quartier. Es war kein Angehöriger da, der hätte öffnen

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