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0394 - Der knöcherne Tod

0394 - Der knöcherne Tod

Titel: 0394 - Der knöcherne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Abwechslung gut. Ich bin in letzter Zeit ein wenig zu kurz gekommen, was die Liebe angeht.«
    »Waidmannsheil«, bemerkte Nicole.
    Zamorra begab sich schon ins Zimmer hinauf, während Nicole noch die paar Meter bis zur Piazza Stazione lief, um deNoe und den magischen Koffer zu erwarten. Gryf stürzte sich bereits ins Nachtleben. Zwischendurch konnte er allerdings der Versuchung nicht widerstehen, seine magischen Kräfte ein letztes Mal für diese Nacht zu erschöpfen - er sah in einem verschwiegenen Winkel nahe des Bahnhofsplatzes, auf der Nicole abgewandten Seite, ein paar verdächtig wirkende Gestalten und erkannte, daß dort Rauchgift gehandelt wurde. Gryf ließ seine Druiden-Kraft wirken, verwandelte den Stoff in harmlosen Puderzucker und packte dann zu. Im zeitlosen Sprung tauchte er unmittelbar hinter dem Dealer auf, packte ihn am Kragen, brachte ihn in sitzende Position und sprang mit ihm in den Fond eines patrouillierenden Polizeiwagens. Ehe die verblüfften Polizisten bemerkten, daß sie Besucher in ihrem Auto hatten, war Gryf bereits wieder »ausgestiegen«. Sollten sie sich den Kopf zerbrechen, wie der kriminelle Knabe in ihren Wagen kam und was sie mit ihm anstellten; Gryf hoffte, daß er bekannt genug war, und er hatte ihm auch noch ein wenig Rauschgift unverwandelt belassen, genug, daß es Grund für eine Festnahme war.
    Er taumelte, als ihm vorübergehend schwindelig wurde. Er hatte sich diesmal überanstrengt. Aber diese Aktion hatte einfach noch sein müssen. Er konnte einfach nicht zusehen, wenn verbrecherische Elemente versuchten, Gesundheit, Verstand und Leben anderer Menschen zu ruinieren und sich selbst daran eine goldene Nase verdienten.
    Er brauchte ein paar Minuten, bis die Leere in seinem Gehirn wich. Er war jetzt auch körperlich ein wenig angeschlagen; Aktionen dieser Art gingen in der Regel auf die physische Kraft. Aber trotzdem wollte er noch ein wenig von Florenz kennenlernen.
    Wenig später tauchte der dunkelblaue Scirocco auf dem Kreisverkehr am Bahnhofsplatz auf, und Nicole nahm das Köfferchen an sich, das sie am Nachmittag mit in die Stadt genommen hatten. »Laß dir Zeit«, rief sie deNoe zu, der sofort wieder anfuhr und im spätabendlichen, weitaus ruhiger gewordenen Verkehr verschwand.
    Nicole sah auf ihre Uhr. Kurz vor elf… wahrscheinlich würde deNoe gegen Mitternacht oder etwas später wieder auftauchen. Dann gab’s sogar freie Parkplätze.
    Sie kehrte zum Hotel zurück, wo Zamorra bereits auf sie wartete.
    ***
    Sara Moons Beobachter meldeten ihr, daß Zamorra sein Amulett wieder an sich gebracht hatte. Sie war zufrieden; sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, daß er es so schnell wie möglich wieder aktivieren würde. Und sie kannte ihn ebenfalls gut genug, um zu wissen, daß er innerhalb kurzer Zeit wieder in ein Abenteuer geraten würde, bei dem er das Amulett einsetzen mußte. Dann kam der Tod zu ihm.
    Es war nur noch eine Frage weniger Tage.
    Und - es konnte notfalls auch eine solche Situation provoziert werden.
    Das bot überhaupt keine Schwierigkeiten…
    Nun konnte die Druidin sich darum kümmern, daß Wang Lee Chan dorthin gebracht wurde, wohin sie auch den Fürsten der Finsternis bestellt hatte. Sie war sicher, daß Leonardo deMontagne mit beiden Händen zugreifen würde.
    ***
    Sid Amos pflegte die Umgebung Caermardhins zu überwachen. Besonders aufmerksam war er, wenn der Mongole sich außerhalb der schützenden Mauern befand. Aber er konnte trotz seiner magischen Künste und trotz der helfenden Einrichtungen Caermardhins nicht jeden Punkt gleichzeitig überwachen.
    Der Kampf zwischen dem Mongolen und den Männern in Schwarz hatte sich innerhalb weniger Augenblicke abgespielt. Sid Amos bekam die Auseinandersetzung nicht mehr mit. Als er sein Augenmerk wieder dem Feld- und Waldweg zuwandte, sah er gerade noch in einiger Entfernung einen schwarzen Wagen in das Dorf hinein fahren.
    Amos dachte sich nichts dabei. Schwarze Autos gab es zu Hunderttausenden.
    Aber dann konnte er Wang Lee nicht mehr entdecken.
    Das alarmierte ihn. Der Mongole konnte nicht innerhalb von zwei Minuten eine derart weite Strecke zurückgelegt haben, daß er aus Sid Amos’ Kontrollbereich heraus kam. Amos erweiterte den Bereich - und konnte Wang immer noch nicht entdecken.
    Der Mongole war verschwunden.
    Da stimmte etwas nicht! Plötzlich wurde der schwarze Wagen doch verdächtig. In ihm sah Amos eine der wenigen Möglichkeiten für ein Verschwinden des Mongolen. Es konnte natürlich sein,

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