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0395 - Die Hyperseuche

Titel: 0395 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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waren anwesend Armond Bysiphere und Jean Beriot, beide Hyperphysiker, und der Ertruser Melbar Kasom, der einzige, der es an Stärke und Körpergröße wenigstens annähernd mit dem Haluter aufnehmen konnte.
    Außerdem enthielt die Kammer mehrere Tonnen an technischem Gerät. Es war eng und alles andere als bequem. Aber der Arkonide hatte recht: Die Gesellschaft war exklusiv.
    Kens Uhr zeigte den 13. August 2437 Allgemeiner Zeit. Das Unternehmen, zu dem er sich in einem Anflug unverantwortlichen Heldenmutes freiwillig gemeldet hatte, war seit drei Tagen unterwegs, aber die Zeit war verstrichen wie der Wind, und Ken hatte den Eindruck, es sei erst vor wenigen Stunden gewesen, daß die Bildpunkte von Julian Tifflors Flotte von den Schirmen verschwanden, die fünfzig Begleitschiffe der CREST in den Linearraum tauchten und das Flaggschiff selbst in Richtung der Materiebrücke zwischen den beiden Magellanwolken Fahrt aufnahm.
    Ken und alle, die jetzt in dieser engen Kammer zusammengepfercht waren, befanden sich damals noch an Bord der CREST. Das Diskusschiff war auf der Hülle des Flaggschiffes mit schweren Fesselfeldern verankert.
    Hinter der CREST blieb der Sektor Galaxis Nord bis auf eine winzige Gruppe von Relaisschiffen leer zurück. Perry Rhodan beabsichtigte, das im Positronik-Speicher des Diskusraumers verankerte Ziel mit höchster Vorsicht und ohne allen militärischen Aufwand anzufliegen, aber er war sicher, daß er im entscheidenden Augenblick ein zusätzliches Moment brauchen werde, das den hypothetischen Gegner ablenkte und seine Aufmerksamkeit verzettelte. Zu diesem Zweck war Solarmarschall Tifflor angewiesen, mit seinen fünftausend Einheiten einen Angriff gegen Baykalob, den Brutplaneten der Baramos, zu fliegen. Diese Welt, von der sie ihren geheimen Wirkstoff bezogen, in Gefahr zu sehen, mußte die Beherrscher der Kleinen Magellanwolke aufrütteln und ihnen den Vorstoß eines einzelnen Schiffes auf einen voraussichtlich weniger wichtigen Punkt ihres Herrschaftsbereiches als unbedeutsam erscheinen lassen.
    Für den Fall jedoch, daß diese Hypothese sich als falsch erweisen sollte, besaß die CREST fünfzig Begleiteinheiten. Sie standen unter dem Befehl des „Heiteren", Ems Kastori, und waren angewiesen, sich stets in einer Entfernung von rund zwanzig Lichtjahren hinter dem Flaggschiff zu halten. Im Notfall war Kastoris Verband innerhalb von vierzig bis fünfzig Minuten einsatzbereit, und mit seiner ungeheuren Feuerkraft bildete er eine Streitmacht, der in diesem Sektor des Alls so schnell kein Gegner gewachsen war.
    Die CREST durchdrang mit Höchstgeschwindigkeit den Linearraum, Ems Kastoris Verband dabei überholend, und tauchte einen Tag später im Zielgebiet auf. Man befand sich unweit der Materiebrücke, die sich wie ein zartes, buntes Band von der Großen zur Kleinen Magellanwolke erstreckte. Der Zielstern wurde optisch erfaßt, die Sterngruppen in seiner unmittelbaren Umgebung genauestens untersucht.
    Die Sternendichte der Materiebrücke an dieser Stelle war alles andere als beeindruckend. Der mittlere Sternenabstand betrug zwölf Lichtjahre. Der Zielstern erwies sich als ein rötlichgelbes Gebilde vom Typ G5, die nächstgelegene Versteckmöglichkeit bestand aus einem Doppelsternsystem mit einer großen roten und einer kleinen weißen Komponente, rund fünfzehn Lichtjahre vom Ziel entfernt.
    Beobachtung, Messung und Auswertung nahmen weitere fünfunddreißig Stunden in Anspruch. Es war früh am 12. August, als die CREST das letzte und entscheidende Linearmanöver durchführte und unmittelbar vor der energiereicheren, weißen Komponente des Doppelsternsystems wieder in den Normalraum emportauchte.
    Die CREST flog den weißen Stern an und bezog eine Parkbahn in den obersten Schichten der Chromosphäre. Das Aufsuchen einer strahlungsintensiven Sonne zu Zwecken des Ortungsschutzes war in der Flotte des Imperiums seit Jahrhunderten Standardpraxis.
    Man ging daran, den Diskusraumer von der Hülle der CREST zu lösen. Zuvor gingen die Männer an Bord, deren Aufgabe es war, mit dem gebrechlichen Fahrzeug in Richtung des Ziels vorzustoßen und dort von dem Schleier des Geheimnisses, der die Beherrscher der Kleinen Magellanwolke umgab, soviel wie möglich zu lüften. Fünfundzwanzig Stunden lang bewegte sich der Diskus fast auf derselben Bahn wie die CREST um die namenlose Sonne. Inzwischen wurden alle Steuer- und Kontrollfunktionen von neuem überprüft, die Manövrierfähigkeit des schwer zerschossenen

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