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0395 - Die Hyperseuche

Titel: 0395 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ergreifen und mit ihm davonspringen. Ras Tschubai fiel die Aufgabe zu, nach Absetzen seiner Last sofort an Bord des Schiffes zurückzukehren und Ken Parmenter nachzuholen. Tolot und der Robot waren mit je zwei Proben des gefälschten Serums bewaffnet. Kens Aufgabe war es, dem Unternehmen während der ersten Augenblicke Feuerschutz zu geben. Er hatte sich dazu freiwillig gemeldet - nachdem Atlan ihn einen Augenblick lang ernst angesehen hatte.
    Der Arkonide schaltete nun zurück auf die von Ras Tschubai deponierte Mikrokamera. Ken musterte mit Bewunderung den riesigen Robot, den Rhodans Experten so zurechtgemacht hatten, daß ihn kein Unbefangener von einem wahren Haluter unterscheiden konnte. Alles war vorhanden: Halbkugelschädel, das prächtige Gebiß, die dunkle, lederne Haut und der dunkelgrüne Raumanzug.
    Das Bild auf dem Schirm wechselte. Die Schleuse war von neuem zu sehen, das zerklüftete Gebirge des toten Körpers, der nur wenige Meter vor der winzigen Kamera lag.
    Plötzlich erschien ein neuer Umriß - im ersten Augenblick aus dieser ungewohnten Perspektive schwer zu identifizieren, bis ein Stück braunen Materials und ein Streifen grünlicher Haut sichtbar wurden: das Säulenbein eines der Ungeheuer. Ken fühlte, wie sich ihm der Magen verkrampfte. Der Augenblick der Entscheidung war gekommen. Jetzt ...!
    Da dröhnte es auf - ein Geräusch wie von tausend Stürmen, die auf einmal losbrachen, ein langhallender, schmerzerfüllter Ton, der aus der Höhe kam, mühelos durch die zerschossenen Wände drang und im ganzen Schiff widerhallte - ein Schrei von solch brutaler Wildheit, daß den Männern das Blut in den Adern stockte.
    Das Bein auf dem Bildschirm wankte. Der Schrei riß ab. Das Bein wich nach oben zurück und verschwand. Dumpfes Gepolter wie von hastig bewegten, schweren Gegenständen drang durch die Wandung.
    Die Bestien flohen!
    Gewonnen! triumphierte Ken.
    Dann fiel ihm ein, daß dieser Krieg aus mehr Schlachten bestehen würde als der einen, die sie soeben gewonnen hatten.
    Die beiden Teleporter stellten ihre Fahrgäste transportgerecht vor sich hin. Im nächsten Augenblick waren sie verschwunden - Tschubai, Kakuta, Tolot und der Robot. Ken griff seinen mittelschweren Blaster fester. Sekunden später flimmerte vor ihm die Luft, und der Afrikaner kam zum Vorschein.
    „Position bezogen!" stieß er hervor, dann hatte er Ken zu sich herumgewirbelt.
    Für den Bruchteil einer Sekunde verspürte Ken das häßliche Gefühl schwerelosen Fallens. Dann hatte er festen Boden unter den Füßen. Er öffnete die Augen, die er während des Transportvorgangs instinktiv geschlossen hatte. Er sah sich um. Das Schiff war nirgendwo zu sehen, aber dicht hinter ihm ragte die Wand der Halle in die Höhe, glatt, ohne Fugen, endlos.
    Icho Tolot, der Roboter und die beiden Teleporter hatten sich an der Wand entlang verteilt. Der Paladin und der Haluter hielten die Mitte, Tschubai und Kakuta schützten die Flanken. Ken zog sich zehn Meter weit zurück. Wenn es darauf ankam, sollte sein Feuer aus einer Richtung kommen, der der Feind bislang noch keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte.
    Die Außenmikrophone des Helms übertrugen dumpfe Geräusche, die aus der milchigen, lichterfüllten Ferne zur Hallenmitte hin zu kommen schienen. Ken horchte aufmerksam und stellte schließlich fest, daß die merkwürdigen Laute Worte einer fremden Sprache waren, geformt und hervorgestoßen von Stimmwerkzeugen, die die Kraft eines Hochleistungslautsprechers besaßen, Kens Gehör war nicht scharf genug, um zu erkennen, in welcher Richtung sich die Geräusche bewegten, aber der Paladin war auf der Hut. Harl Dephin meldete sich: „Sie halten ein- bis zweihundert Meter nach links.
    Wir postieren uns besser dort hinüber."
    Sie glitten einhundert Meter weit an der Wand entlang. Die Stimmen kamen näher. Die beiden Ulebs schienen sich mit großer Geschwindigkeit zu bewegen, und der Art, wie sie sprachen, war die Aufregung anzumerken, die sie erfüllte. Der Paladin errechnete, daß sie die Hallenwand weitere vierzig Meter links des gegenwärtigen Standortes erreichen würden. Icho Tolot schlug vor, noch einmal zwanzig Meter nach links hinüberzuwechseln und die Bestien von der Seite anzugreifen, sobald sie auftauchten.
    Das Gedröhn der Stimmen war jetzt so stark, daß Ken die Empfindlichkeit der Mikrophone verringern mußte, um sicher zu sein, daß er seine Begleiter noch verstand. Harl Dephin gab an, die Ulebs seien höchstens noch einhundert

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