0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen
sich diese geheimnisvolle und exotische Wunderdroge, die man mir gespritzt hatte. Und wäre in diesem Augenblick einer meiner zahlreichen dämonischen Gegner erschienen, um mich zu töten, ich hätte ihn mit offenen Armen empfangen, denn der Begriff Feindschaft war aus meinem Hirn verbannt worden.
Und so lag ich da, gab mich meinen Träumen, Gedanken und Illusionen hin, ohne mich um die Dinge kümmern zu können, die um mich herum geschahen.
Mein Zustand änderte sich auch dann nicht, als mein Blut in Wallung geriet und mich mit einer regelrechten Hitze erfüllte.
Aus der Tiefe meines Unterbewußtseins stieg ein Sehnsuchtsgefühl auf, das sich zu einem Verlangen steigerte.
Das Verlangen nach einer Frau!
Es war verrückt, aber ich konnte dagegen nicht an, denn die gespritzte Droge hatte voll und ganz die Kontrolle über mich bekommen, und das Verlangen ließ sich beim besten Willen nicht mehr unterdrücken. Es war einfach da, es würde weiterhin bestehen, und meine Erregung steigerte sich. Die ersten erotischen Träume überkamen mich.
Ich sah mich davonschwimmen, von jungen Mädchen empfangen werden, die mir zulächelten und mir auch ihre Arme entgegenstreckten. Ich hörte ihr Flüstern und konzentrierte mich auf die Worte, die sie mir entgegenraunten.
»Wir werden dich vorbereiten auf ein wunderbares Ereignis. Die Königin wartet auf dich. Du sehnst dich nach ihr, du hast dich in sie verliebt, Fremder…«
Es war verrückt, aber ich konnte nicht widersprechen und mußte den Stimmen auch recht geben.
»Ja, ich habe mich verliebt!«
Und die Person, der ich diese Liebe entgegenbrachte, erschien plötzlich vor mir.
Ein Gesicht.
Die Züge der schönen Moira.
Sie hatte die Lippen verzogen, lächelte mir zu, und in diesem Lächeln lag eine Verlockung, wie ich sie noch niemals erlebt hatte. Ich wollte das Lächeln erwidern, kam jedoch nicht dazu, denn plötzlich spürte ich die Hände auf meinem Körper.
Waren es ihre Hände?
Nein, andere Stimmen sprachen zu mir, und die bildete ich mir nicht einmal ein, denn ihr Flüstern wehte wie ein Hauch über meinen Körper, als sie mir rieten, die Augen zu öffnen.
Ich gehorchte!
Da sah ich sie vor mir. Sie standen neben dem Diwan. Es waren die dunkelhäutigen jungen Mädchen, von denen ich geträumt hatte.
Sie waren fast nackt. Nur ein Hauch von durchsichtigem Tüll umwehte sie.
Es waren keine Negerinnen, man mußte sie zu den Mischlingen zählen, wie es sie in der Karibik gab. In ihren herrlichen, schwarzen Haaren steckten bunte Blumen, die mir einen betörenden Duft entgegenschickten.
Beide beugten sich vor, und beide streichelten mich, als sie mir erklärten, welche Aufgabe sie hatten.
»Die Königin hat uns geschickt, Fremder. Wir sind gekommen, um dich auf den großen Augenblick vorzubereiten. Wir machen es gern und werden sehr behutsam vorgehen…«
Während ihrer Worte hatten sie bereits mit flinken Fingern meine Gürtelschnalle gelöst. Dann wurde der Reißverschluß geöffnet, und auch ich mußte lächeln. Ich hatte keinen eigenen Willen mehr, die in meinem Körper tobende Droge hatte ihn ausgeschaltet.
Sie zogen mich aus.
Ich tat nichts dagegen. Ich genoß es sogar, wenn ich ehrlich sein soll. Zudem war es kein Ausziehen im normalen Sinne, denn hinzu kam das Streicheln, das ich noch nie so intensiv erlebt hatte.
Mir kamen die beiden vor wie Engel. Sie bewegten sich mit einer unnachahmlichen Grazie, und im Takt ihrer Bewegungen schwang alles andere mit.
Sie zogen mir das Hemd aus und schleuderten es weg, das Unterhemd folgte.
Daß ich völlig nackt war, kam mir gar nicht so zu Bewußtsein.
Und wenn auch, es hätte mir nicht einmal etwas ausgemacht, so sehr befand ich mich im Bann der Droge.
Zuletzt trug ich nur mein Kreuz.
Und wieder tasteten Finger über meine Brust, um sich dem Kreuz zu nähern. Die schlanken Hände hoben es hoch, während das andere Paar über von meinem Kopf entferntere Körperregionen strichen und mich so ablenkten.
»Leg es ab«, flüsterte man mir zu.
Ich wollte protestieren. Es war wie ein Blitz, der in meinen Schädel fuhr, denn alles, was mit dem Kreuz zusammenhing, ging auch mich direkt und persönlich an.
Aber der Blitz löste keine Reaktion aus, und ich ließ die Hände gewähren.
Finger schoben sich unter meinen Kopf und hoben ihn an, damit die andere Hand die Kette erfassen und sie mir über den Kopf streifen konnte. Ich tat nichts, ich lag da, schaute zu und war selig.
Noch einmal schwang das Kreuz vor
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