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0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen

0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen

Titel: 0395 - Ich liebte eine Voodoo-Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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strähnigen nassen Haaren bedeckt.
    Ein Zombie!
    Und diese lebende Leiche war aufgetaucht, um mich, John Sinclair, zu baden…
    ***
    Einige Zuschauer schrien auf, als sie sahen, daß der nur mit einem Lendenschurz bekleidete Schwarze sich den glühenden Kohlen näherte. Dicht vor dem Becken blieb er stehen und hob den rechten Fuß.
    »Karibik-Zauber!« flüsterte jemand, »daß ich nicht lache. Das ist kein Karibik-Zauber, das ist schon Karibik-Horror…«
    Suko und Shao sagten nichts. Sie standen etwas im Hintergrund, aber sie konnten trotzdem gut erkennen, was vor ihnen ablief. Diese Messe hatte beide überrascht, denn die Aussteller hatten sich die größte Mühe gegeben, ihr Land so lebendig wie möglich zu repräsentieren. Da war nichts Künstliches, die Palmen waren ebenso echt wie das Zuckerrohr. In einer großen Halle hatte man die verschiedenen Stände aufgebaut. Man konnte essen, Musik hören, man sah Bilder von Städten und Landschaften. Reisebüros hatten Filialen eröffnet, und dunkelhäutige Hostessen verteilten Prospekte.
    Die Lampen leuchteten als große Sonnen unter der Decke, die sich drehten und den Zauber der Karibik näherbringen sollten.
    Es war wirklich etwas getan worden, um dem Touristen aus dem nebelfeuchten England diese exotische Welt näherzubringen.
    Wie immer bei Ausstellungen oder Messen dieser Art hatte man auch einheimische Künstler eingeflogen.
    Ein Tanz, der in der Karibik seinen Ursprung besaß, war der Raggae. Ein Konglomerat aus heißen Rhythmen, wildem Gesang und feurigen Melodien.
    Und diese Musik erfüllte die gesamte Halle.
    Eine Band spielte und untermalte die Darbietungen.
    Jetzt allerdings verhalten, denn der kräftige Mann, der von den glühenden Kohlen angestrahlt wurde, konzentrierte sich noch. Er hatte die Augen geschlossen, die Arme vorgestreckt, und plötzlich tat er den ersten Schritt.
    Seine nackte Fußsohle berührte die Kohlen!
    Nicht er zuckte, sondern die Zuschauer. Manche schrien leise auf, andere schauten starr hin, aber mit verzerrtem Gesicht.
    Und der Künstler schritt über die Kohlen, als wäre es die natürlichste Sache der Welt.
    Shao hatte Sukos Arm umklammert. »Ich bewundere diese Leute immer wieder«, flüsterte sie.
    »Alles Training.«
    »Das sagst du so einfach.«
    »Denk an die indischen Fakire, die sich lebendig haben begraben lassen. Wäre meine Ausbildung im Kloster noch weiter und spezieller geworden, hätte ich so etwas auch schaffen können.«
    »Glaubst du wirklich?« hauchte sie.
    »Ja.«
    Sie schwiegen, denn der Mann machte den letzten Schritt über das glühende Kohlebecken. Danach drückte er noch einmal beide Füße gegen die heiße Asche, stieß sich ab und ließ mit einem letzten großen Sprung das Hindernis hinter sich.
    In den Knien sank er ein, um danach in die Höhe zu schnellen und sich dem Beifall des Publikums zu stellen.
    Auch Shao klatschte, während sich Suko zurückhielt und sich heimlich umschaute. Sie waren schließlich nicht zu ihrem Vergnügen in die Ausstellung gekommen, zudem hatte Suko seine Freundin nicht voll eingeweiht. Er lächelte, als er daran dachte, wie Shao ihn angeschaut hatte, als er von dem Bummel erzählte.
    So plötzlich und unerwartet waren seine Einladungen sonst nie erfolgt. »Und ein wenig Dienstliches ist auch dabei«, hatte er noch gesagt, war aber von Shao kaum beachtet worden, da sie bereits im Kleiderschrank wühlte, um die passenden »Klamotten« zu finden.
    Eine Jacke aus dünnem Stoff. Da sie praktisch dachte, hatte sie das lachsfarbene Jackett als Bluse umfunktioniert und einen weißen Ledergürtel um die Taille gespannt.
    Dazu trug sie eine schwarze Hose, die dort endete, wo auch die Waden ausliefen. Das Leder der bequemen Schuhe war sehr weich, und sie lief darin wie in Pantoffeln.
    Obwohl auf der Messe zahlreiche Schönheiten vertreten waren, fiel Shao trotzdem auf. Vielleicht war es auch der durchsichtige Stoff der Jackett-Bluse, denn die Chinesin trug darunter nichts als die nackte Haut. Den dünnen Mantel hatte sie im Wagen gelassen, und sie mußte stets still lächeln, wenn die Blicke der anderen Männer sie streiften, während Suko dies überhaupt nicht gefiel.
    Der Beifall verebbte allmählich, aber Ruhe trat nicht ein, denn aus dem Hintergrund der großen Bühne kamen einige Tänzer und Tänzerinnen, die eine sagenhafte Raggae-Stimmung herbeizauberten.
    Plötzlich wurden auch Feuer angezündet, das rote Licht verlöschte, dafür erschien ein künstlicher Sternenhimmel, der

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