0395 - Luzifers Paradies
können. Ungeduldige Wärter fragten nach, was nun endlich mit ihr geschehen solle, und da konnte Laurin ihnen beweisen, daß er endlich wieder rechtmäßig auf seinem Thron saß.
Er ließ Sibylle frei.
Sie war gerade noch einmal davongekommen… und sie war Sintrams letztes Opfer. Den anderen, die sich als Tiere im Land der Seelenlosen tummelten, war allerdings nicht mehr zu helfen. Sie waren für alle Zeiten verloren.
»Nun verlaßt meine Welt«, bat Laurin die drei Menschen. »Doch euch steht sie immer offen, wenn ihr sie betreten und einen uralten Zwerg besuchen wollt, um mit ihm zu plaudern. Und vielleicht kann euch dieser alte Zwerg aúch einmal von Nutzen sein, wenn ihr seine Hilfe oder die seines Volkes benötigt… ich habe aus meinen Fehlern von einst gelernt…«
Er lächelte.
»Aber wartet nicht zu lange mit eurem Besuch. Ich habe lange leben müssen, aber es mag sein, daß ich bald schon sterben werde, denn es gibt nun für mich keinen Grund mehr, weiter leben zu müssen. Nach eineinhalb Jahrtausenden kann nun der Tod endlich kommen. Ich fürchte ihn nicht…«
Sie verließen Laurin, der sie reich beschenkte.
Sein Rosengarten blieb versteinert. Aber obgleich es von den Lichtverhältnissen her unmöglich war, denn die Sonne ging auf der anderen Seite des Berges auf, glühte und blühte das steinerne Massiv für einige Minuten hell in der Dämmerung auf, als Teri mit Sibylle und Zamorra unten auf der vom Steinschlag verschütteten Straße bei Nicole erschien.
Für sie blühte der Rosengarten, als sei er nie verzaubert worden, als Geste des Abschieds - und als Aufforderung Laurins, zurückzukehren und ihn in seinem hohlen Berg, im Zauberreich, zu besuchen. In einem Paradies, in dem es Luzifers Macht nicht mehr gab…
ENDE
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