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0396 - Das Versteck in der Zukunft

Titel: 0396 - Das Versteck in der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das nicht. Die Monde sind doch praktisch genausoweit von der blauen Sonne entfernt, aber sie machten einen warmen und lebensfreundlichen Eindruck. Auf Atlas ist es kalt, sehr kalt sogar. Durchschnittstemperatur minus hundertachtzig Grad Celsius. Wie kommt das?"
    Dr. Lieber wußte die Antwort.
    „Es liegt an den isolierenden Schichten der oberen Atmosphäre. Sie absorbieren die Wärmestrahlen der Sonne und reflektieren sie zum Teil sogar in den Raum zurück. Ich habe bei der Landung festgestellt, daß es in zweihundert Kilometern Höhe ungewöhnlich heiß ist. Auf der Oberfläche von Atlas jedoch herrschen Temperaturen vor, wie sie auf der Nachtseite des irdischen Mondes normal sind. Aber das soll uns nicht stören. Die Schutzanzüge sind ausgezeichnet, und die Heizaggregate halten noch mehr als hundertachtzig Grad minus aus."
    Nach einer Stunde fragte Tronar besorgt: „Wo mag Gucky nur stecken? Er müßte doch längst zurück sein..."
    Niemand antwortete ihm.
     
    5.
     
    Da die künstlichen Antigravfelder die Schwerkraft des Riesenplaneten Atlas aufhoben und die neuartige Luftanlage für eine ausgezeichnete Sauerstoffversorgung innerhalb des Anzuges sorgte, konnte Gucky unbeschwert und dazu noch unsichtbar seinen Flug antreten. Das war in mancher Hinsicht wesentlich günstiger, als hätte er blind von einem Ort zum anderen teleportieren müssen.
    Die Schicht der Ammoniakwolken begann erst in zwei oder drei Kilometern Höhe. Darunter war die Sicht außergewöhnlich scharf und klar. Gucky hielt sich unter den Wolken und flog hinaus in die Ebene.
    Er drehte sich noch einmal um und orientierte sich, um später wieder zurückfinden zu können. Deutlich erkannte er die vier Gestalten auf dem Felsvorsprung. Sie saßen gegen die Wand gelehnt.
    „Denen kann vorerst nichts passieren", murmelte er vor sich hin. „Es schadet bestimmt nichts, wenn ich mich einmal hier umsehe. Für die Höhle ist noch immer Zeit..."
    Er beschleunigte sein Tempo ein wenig und flog auf die fernen Kugelgebäude zu. Sie nahmen einen ziemlich großen Komplex ein, aber das war es weniger, was Gucky interessierte. Er wollte sich nur davon überzeugen, daß es sich bei der Anlage um die Zeitstation handelte, die sie zerstören wollten.
    Und weiter wollte er erfahren, ob die Anlage in der Hauptsache unter der Oberfläche lag Er überquerte die Hochebene, dann ein Meer, dessen Oberfläche wie Quecksilber wirkte. Aber es konnte kein Quecksilber sein, höchsten Ammoniak. Es gab einige kleinere Inseln, mit Eis oder Schnee bedeckt, natürlich ohne jegliche Vegetation. Sie sahen nicht sehr einladend aus.
    „Mieser Planet!" schimpfte Gucky vor sich hin, um seine Einsamkeit zu verscheuchen. Natürlich hätte er den Sprechfunk einschalten und sich mit seinen Freunden unterhalten können, aber die brauchten ja auch nicht gerade zu wissen, daß er sich auf Abwegen befand. „Wäre nicht schade um ihn, wenn er ein paar tausend Jahre in die Vergangenheit rutschte."
    Aber dann fiel ihm ein, daß er dann mitrutschte, und der böse Wunsch tat ihm wieder leid.
    Langsam näherte er sich den Gebäuden. Aus der Nähe wirkten sie noch höher und imposanter als vorher. Die Kuppeln mochten bis zu hundert Meter hoch sein. Dazwischen erstreckten sich flachere, aber breiter angelegte Bauwerke.
    Dahinter jedoch, nun deutlicher sichtbar, mündete der weiße Zapfstrahl der blauen Sonne. Er stand unbeweglich auf einem markierten Kreis mit einem Durchmesser von einigen Kilometern. Gucky war fest davon überzeugt, daß sich unter der markierten Steile eine komplizierte Vorrichtung zum Auffangen und Weiterleiten der auftretenden Energien befand.
    Ganz raffiniert, diese Uleb.
    „Denen werden wir aber die Zeitsuppe versalzen", knurrte er wütend. „So eine Gemeinheit, sich in der Zukunft zu verstecken!"
    Er flog über die Anlage hinweg, in geringer Höhe und immer darauf bedacht, sich nicht in die gefährliche Nähe des Zapfstrahls zu begeben. Mit Hilfe der Ortertaster stellte er fest, daß sich niemand um ihn kümmerte und keine Suchstrahlen nach ihm forschten.
    Dafür fing er Hunderte verschiedener Energieimpulse auf, die von hyperschnellen Funksprüchen überlagert wurden. Zwischen Atlas und seinen Monden bestand eine lebhafte Funkverbindung.
    Die vier höchsten Gebäude bildeten ein Quadrat. Genau in seiner Mitte, auf einem freien Platz, stand ein merkwürdiges Bauwerk, das Guckys Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Es bestand aus einem festen und ebenfalls quadratischen Fundament,

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