0396 - Das Versteck in der Zukunft
Zeitgenerator handelte, für jenen Generator also, der das Zeitfeld erzeugte und hielt.
Er merkte sich die Richtung und beschloß, zuerst Tronar zu finden, um dann mit ihm die Station aufzusuchen. Notfalls konnte er es auch allein versuchen.
Der Roboter drehte sich langsam um und erblickte Rakal.
Er hatte starre Linsenaugen, in denen Rakal keinerlei Überraschung oder sonstige Empfindungen entdecken konnte. Da aber der Roboter keine Waffen besaß, zögerte er, ihn zu zerstören. Doch dann wurde ihm die Entscheidung abgenommen.
Mitten im Raum materialisierte Gucky, der Mausbiber.
Tronar sah, wie Rakal blitzschnell verschwand, aber noch ehe er selbst in einem Stromanschluß entmaterialisieren konnte, hatten ihn drei oder vier Uleb mit sicheren Griffen gepackt und hielten ihn fest. Sie ahnten natürlich nichts von den unglaublichen Fähigkeiten des Mutanten, aber sie hatten einen Eindringling gefaßt, und das war für sie die Hauptsache.
Tronar sah vorerst keine Möglichkeit, sich zu befreien, aber er stellte zu seiner Erleichterung fest, daß in dem Raum ein annehmbarer Druck und eine atembare Atmosphäre herrschten. Er würde also nicht gleich sterben, wenn sie seinen Kampfanzug mit Gewalt zu öffnen versuchten.
Daran jedoch dachten die Uleb nicht.
Sie unterhielten sich, und da Tronar keinen Translator mitführte, verstand er kein Wort. Als einer der Uleb zur Funkanlage ging, ahnte er, daß man die Vorgesetzten auf einem der Monde von dem Ereignis unterrichten würde. Damit wurde der ganze Plan gefährdet, denn vielleicht konnten noch Sicherheitsmaßnahmen eingebaut werden, die das Einschmuggeln von Atombomben unmöglich machten.
Mit einem heftigen Ruck befreite sich der Mutant, stürzte zu Boden und wäre sofort wieder ergriffen worden, wenn es ihm nicht gelungen wäre, zwischen den stämmigen Beinen der Uleb hindurchzukriechen.
Ihm blieben nur wenige Sekunden. Zum Glück bewegten sich die Bestien nur sehr langsam, wahrscheinlich schon aus der Überzeugung heraus, daß der Gefangene auf keinen Fall fliehen konnte, denn der Raum war geschlossen worden.
Aber da irrten sie sich gewaltig.
Tronar fand einen Energiestrom und verschwand, ehe die Klauen der Bestien erneut zugreifen konnten.
Im Bruchteil der letzten Sekunde jedoch vernahm er noch das Schrillen der Alarmanlagen...
6.
Als Gucky erwachte, wußte er im ersten Augenblick nicht, wo er sich befand. Dann erkannte er seine Umgebung, die Höhle, seine beiden Freunde. Er vermißte die Zwillinge.
„Wo stecken denn Tronar und Rakal?" erkundigte er sich gähnend.
„Sie suchen die Zeitstation", erklärte Roi Danton.
Gucky richtete sich auf.
„Die Zeitstation?" Er entsann sich plötzlich. „Aber das ist doch unnötig! Ich weiß doch genau, wo sie ist."
„So, weißt du das?" erkundigte sich Roi Danton, kam zu ihm und setzte sich. „Das mußt du mir aber mal erklären."
Dr. Lieber erhob sich ebenfalls von seinem Platz und kam zu den beiden. Sein Gesicht verriet angespanntes Interesse.
Gucky sah sich in die Enge getrieben. Ihm würde nun keine andere Wahl mehr bleiben, als die Wahrheit zu bekennen.
Mit kurzen Worten berichtete er von seinem kleinen Ausflug und schloß „Ich wollte euch nichts davon sagen, weil ich auf eigene Faust handelte, aber wenn Tronar und Rakal in eine Falle geraten sind, kann nur ich ihnen helfen. Gebt mir die Bomben. Alle!"
Roi Danton vergaß seine Vorwürfe.
„Lausebengel", knurrte er lediglich. „Ich versohle dir auch noch mal den Hintern! Was schlägst du vor?"
Gucky atmete auf. Das Schlimmste war vorüber.
„Ich nehme die Bomben und teleportiere in die Generatorenhalle. Telepathisch werde ich Tronar und Rakal schon aufspüren. Ich befreie sie aus der Klemme, in die sie womöglich geraten sind und lege dann die Eier. Ja, und dann... peng!"
Dr. Lieber unterbrach Roi Danton ehe dieser etwas sagen konnte: „So einfach ist das nicht. Du hast selbst berichtet, daß schon Alarm gegeben wurde. Die Uleb wissen also, daß jemand auf Atlas gelandet ist, der nicht hierher gehört. Sie werden aufpassen. Vielleicht ist das auch der Grund, warum Tronar und Rakal noch nicht zurück sind." Er sah auf die Uhr. „Sie sind nun seit vier Stunden unterwegs."
„Deine Schuld wäre das", warf Roi Danton dem Mausbiber vor.
Gucky hatte seine Komplexe bereits wieder überwunden.
„Na, und wenn schon! Wenn jemand eine Batterie wegwirft, sind die Zwillinge schon darin verschwunden. Um die mache ich mir keine Sorgen. Und wer
Weitere Kostenlose Bücher