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0396 - Mord-Marionetten

0396 - Mord-Marionetten

Titel: 0396 - Mord-Marionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch.«
    Ich freute mich weiterhin über den Londoner Trubel, und als wir an Westminster City Hall vorbeiglitten, war es nur noch ein Katzensprung bis zum Yard.
    Ich erzähle dies alles so ausführlich, weil wir anschließend nichtsahnend von einem uns unbekannten Feind überfallen wurden.
    Noch war es nicht so weit…
    Suko lenkte den Wagen an die gewohnte Stelle auf dem Parkplatz und stieg aus. Auch ich verließ den Silbergrauen reckte mich, dehnte meine Knochen und schaute an der Fassade des Yard Building hoch.
    »Oben im Büro sind deine Waffen«, erklärte Suko.
    »Gut. Ich fühlte mich auch schon nackt.«
    »Sieht man nichts von.«
    »Du hättest mich mal in der Wanne erleben sollen. Da war ich mit dem Zombie zusammen.«
    »Aber abgeseift habt ihr euch gegenseitig nicht.«
    »Das wollte er nicht. Sonst hätte ich ihm noch die Haut von den Knochen gezogen.«
    Suko lachte. Er war ebenso ein Freund der makabren Witze wie ich, obwohl unser Job manchmal mehr als das war.
    Wir betraten das hohe Gebäude, in dem es tagsüber manchmal zugeht wie in einem Bienenhaus. In der großen Halle stauten sich oft die Besucher. Auch jetzt, denn es stand mal wieder eine Führung an.
    Jugendliche aus Germany wollten das Yard Building besichtigen und einiges über die Organisation erfahren. Ihr Kopf, ein pensionierter Beamter, dirigierte die Gruppe von ungefähr zwanzig Jungen und Mädchen in unsere Richtung. Er redete dabei über den Neuaufbau des Gebäudes, in dem nicht mehr der typisch englische Kriminalroman-Beamte arbeitete, sondern Experten, die in der Datenverarbeitung ebenso fit waren wie in ihrer Kenntnis der einzelnen Gesetze.
    Der Pensionär hatte mich fast erreicht. Er war so in seine Erklärungen vertieft, dass er mich kaum wahrnahm und ich mich gezwungen sah, ihm auszuweichen.
    Suko stand bereits bei den Fahrstühlen.
    Alles war völlig normal.
    Ich hörte den Mann wieder sprechen, als er sich mit mir auf einer Höhe befand und plötzlich stoppte. »Hier sehen Sieeinen Gentleman vor sich, der sich für ein Spezialgebiet entschieden hat.«
    Ich wollte schon Widerspruch einlegen, als der Redner mitten im Satz stoppte. Da er sehr dicht bei mir stand, konnte ich in sein Gesicht schauen, entdeckte den erstarrten Ausdruck darin, den offenstehenden Mund und den feurigen Schein, der zur gleichen Zeit aufgeflammt war.
    Da kippte der Beamte nach vorn.
    Ich fing ihn in einer Reflexbewegung auf, und er lag starr, steif und tot in meinen Armen.
    Das hatte seinen Grund.
    In der Mitte der Stirn und genau zwischen seinen Augen steckte ein winziger brennender Pfeil!
    ***
    In den folgenden Sekunden sagte niemand etwas. Die Szene war erstarrt. Man konnte es auch kaum glauben. Ich stand inmitten der Halle des Yard Building und hielt einen Toten in den Armen. Dabei war ich von zahlreichen Zeugen umgeben. Die in der Nähe Stehenden rührten sich nicht. Die weiter entfernt Zuschauenden bewegten sich nur langsam, fast wie in Zeitlupe.
    Bis der erste Schrei aufbrandete.
    Ich konnte das Mädchen genau sehen, das geschrien hatte. Es stand vorn in der Gruppe, hatte blondes Haar und trug eine schwarz-weiß karierte, dreiviertellange Jacke.
    Dieser Schrei löste ein Signal aus. Ich sprang zurück, dabei ließ ich den Toten nicht los und schleifte ihn mit. Auch Suko rannte herbei. Andere Kollegen setzten sich ebenfalls in Bewegung, sie drängten die Gruppe der Jugendlichen aus Germany zurück, schirmten den Toten und mich ab, und nur Suko kniete neben mir nieder, wobei ich gleichzeitig den Ruf nach einem Arzt hörte.
    Ich hatte den Mann auf den Rücken gelegt und hörte Sukos Plustern: »Verdammt, und das vor unseren Augen!«
    Ja, es war vor unseren Augen geschehen, und der unbekannte Schütze hatte exakt getroffen.
    Die Wunde sah schlimm aus. Sie hatte ungefähr die Größe eines Daumennagels, zeigte braune Flecken an den Rändern und vertiefte sich von Sekunde zu Sekunde, als würde sich das Geschoss noch weiter in den Kopf hineinbohren.
    »Das ist doch verrückt!«, flüsterte Suko. »Wer, zum Henker, macht denn so etwas?«
    Da ich ebenfalls keine Antwort wusste, bekam er auch keine Erwiderung. Stattdessen versuchte ich, das Geschoss herauszuziehen.
    Mit zwei Fingern wollte ich hinein, aber Suko hielt meine Hand fest.
    »Lass es lieber.«
    Vielleicht hatte er Recht.
    Mein Freund sprang auf. »Ich werde hochfahren und dein Kreuz holen. Das kann eine magische Attacke gewesen sein.«
    Ich hielt Suko nicht zurück. Mittlerweile war auch ich davon

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