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0396 - Mord-Marionetten

0396 - Mord-Marionetten

Titel: 0396 - Mord-Marionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesichtswunde ab. Dabei war er ebenso sprachlos wie ich.
    Ich hob automatisch den Stuhl auf und schielte an die Zimmerdecke, aber dort war nichts zu sehen.
    »Weg!«, sagte Suko. »Verdammt, einfach so.«
    »Und dich hat es erwischt.«
    Er winkte ab. »Damit konnte ich nicht rechnen. Weißt du eigentlich, was es war, John?«
    »Ja. Eine Marionette. Der Unbekannte hat sie hochgezogen, bevor ich sie mit dem Kreuz berühren konnte.«
    Der Inspektor ließ das Taschentuch sinken und rief Glenda im Vorzimmer an. Er bat sie um Pflaster.
    »Ja«, hörte ich ihre Stimme.
    Ich saß schon wieder, trank den Kaffee aus und steckte mir ein Stäbchen an. Allmählich bekam auch ich ein unangenehmes Gefühl.
    Irgendwas stimmte hier nicht. Wir wurden belauert, und ich hatte keine Ahnung, von wem.
    Nur den Schatten hatte ich gesehen.
    Einen dunklen Schatten, fast schwarz. Da kam mir natürlich der Verdacht, es mit dem Spuk zu tun zu haben.
    Ich blies den Rauch aus und schaute zur Tür, als diese vor Glenda geöffnet wurde. Ihre Augen vergrößerten sich, und sie schüttelte den Kopf. »Was ist denn mit dir passiert, Suko?«
    »Man hat mich rasiert.«
    »Wieso?«
    »Das will ich noch herausfinden. Hast du das Pflaster?«
    »Natürlich. Warte, ich mache das.«
    »Nett von dir.«
    Während Glenda Suko verarztete, dachte ich über diesen verzwickten Fall nach. Jemand wollte mit aller Macht unseren Tod. Da nahm er auch auf Unschuldige keine Rücksicht, wie der Mord in der Halle bewiesen hatte. Aber wer steckte dahinter?
    Waren es tatsächlich Diablitas Mörder-Gnome gewesen? Nein, die hatten anders ausgesehen, hier spielte jemand mit gefährlichen Marionetten, die an rasiermesserscharfen Fäden hingen. Und diese waren durchaus in der Lage, einem Menschen die Kehle durchzuschneiden. Hinzu kam erschwerend, dass sie wegen ihrer Dünne kaum zu erkennen waren. Und wenn, dann war es meistens zu spät.
    Suko war dafür das beste Beispiel.
    Glenda klebte das letzte Pflaster auf. »So, jetzt siehst du ausgezeichnet aus.«
    »Ja, die nächste Miss-Wahl steht auch an.«
    Natürlich wollte Glenda wissen, was geschehen war. Wir weihten sie nicht ein und rieten ihr nur, sich vor plötzlich auftauchenden Puppen in Acht zu nehmen.
    »Wie?«
    »Die killen und verschwinden.«
    Sie wurde bleich, drehte sich und sagte mit tonlos klingender Stimme: »Hattest du Puppen gemeint, John?«
    »Klar.«
    »Dann schau mal zum Fenster!«
    Nicht nur ich sah hin, sondern auch Suko. Und beide entdeckten wir hinter der Scheibe die grinsende Marionette. Eine Kasperlepuppe mit einem breit Gesicht, aber mit Augen versehen, in denen das Feuer der Hölle leuchtete.
    Im nächsten Moment zerplatzte die Scheibe!
    ***
    Der Mann, der durch die Klappe in der Tür das in Alu-Folie verpackte Essen schob, riskierte wieder einmal einen Blick auf die Gefangene, die lässig auf dem Bett saß und ihm kalt entgegenschaute. Das war ein Weib! Eine richtige Sexbombe.
    Der Mann schluckte. Er freute sich immer darauf, sie ansehen zu können.
    »Ihr Essen!«
    »Wirf es her!«
    Normalerweise hätte der Kalfaktor einen Teufel getan, doch in diesem Fall gehorchte er. Er streckte seinen Arm durch die Klappe, holte aus, und noch in derselben Sekunde hallte sein mörderisches Schreien durch die unterirdische Anlage. Das Gesicht des Mannes verzog sich zu einer schmerzgepeinigten Grimasse. In seine Augen schossen Tränen, und er sah die Frau auf dem Bett nur noch verschwommen.
    Der Schmerz wühlte in seinem rechten Gelenk. Er konnte wegen der tränenverschleierten Sicht nicht erkennen, was sich dort alles tat, aber er sah das Blut, wie es aus einer tiefen Wunde hervorquoll, die sein gesamtes Handgelenk umschloss.
    Jemand schnitt hinein.
    Sekunden nur hatte dieser Vorgang gedauert, und als es ihm endlich gelang, durch eine rasche Drehung seine Hand zurückzuziehen und selbst in den Gang zu tauchen, brach er dort zusammen. Bis gegen die Wand fiel er, hielt die malträtierte Stelle an seinem Gelenk mit der Linken fest und hörte die aufgeregten Rufe seiner Kollegen sowie die hastigen Schritte, als man zu ihm rannte.
    Man fand ihn fast bewusstlos und mit einem so tiefen Einschnitt im Gelenk, dass schon Lebensgefahr bestand.
    Sofort wurde ein Arzt alarmiert, aber das alles kümmerte die Frau mit dem Namen Moira Cargal nicht. Sie saß noch immer seelenruhig auf ihrem einfachen Bett und schaute zu der offenstehenden Klappe in der Tür.
    Zwischen dem oberen Ende der Tür und der Decke tanzte eine kleine Figur. Ihre

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