Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder

0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder

Titel: 0397 - Wir suchten Jerry Cottons Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir suchten Jerry Cottons Mörder (2 of 3)
Vom Netzwerk:
Stimme irren, die er gut kannte?« fragte Phil Decker schneidend.
    Sorrensky ließ sich erschöpft auf seinen Stuhl zurückfallen. Er schüttelte verzweifelt den Kopf.
    »Ich weiß es nicht«, murmelte er schwach, »ich weiß es nicht. Vielleicht klang die Stimme dieses verfluchten Anrufers meiner sehr ähnliach. Vielleicht - das haben Sie selber gestern angedeutet — vielleicht war es mein Bruder, der angerufen hat. Ich kann mir zwar keinen Grund denken, warum Jack ausgerechnet Ed Fuller umbringen sollte, aber ich würde mich in dieser vertrackten Geschichte über gar nichts mehr wundern!«
    »Wo ist Ihr Bruder jetzt, Sorrensky?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung.«
    »Wann haben Sie ihn zum letzten Male gesehen?«
    »Das muß reichlich ein halbes Jahr her sein.«
    »Wo sahen Sie ihn?«
    »In New York. Er fuhr mit einem Taxi an mir vorbei. Ich habe ihn sofort erkannt, aber ich glaube nicht, daß er mich gesehen hat. Er sprach mit einem Mann, der neben ihm saß.«
    »Kannten Sie diesen Mann?«
    »Ja. Es war Pitt Krash. Einer von den Burschen, die damals den Überfall auf die Mac-Mahone-Lohngelder ausgeführt haben.«
    Phil drückte seinen Zigarettenstummel im Aschenbecher aus. Er ging zu Snyders Schreibtisch und nahm den Telefonhörer ab.
    »Eine Verbindung mit dem FBI New York«, bat er, »Polizei-Blitzgespräch!«
    ***
    Gegen zehn Uhr früh kam Neville in mein Dienstzimmer. Vor meinem Schreibtisch blieb er stehen, runzelte die ohnedies von Falten durchzogene Stirn und brummte schlechtgelaunt:
    »Auf die Gefahr, daß Sie’s mir übelnehmen, Chef: Das FBI ist nicht mehr das, was er mal war.«
    Ich kannte Neville gut genug, um zu wissen, wie er das meinte, aber ich fragte dennoch:
    »Warum, Neville?«
    Er stemmte seine immer noch imponierenden Fäuste in die Hüften.
    »Ich war dabei, Mister High«, knurrte er grimmig wie ein hungriger Bär, »Als das FBI in den dreißiger Jahren mit dem Bandenwesen aufräumen mußte. Als man Gangsterführer wie Capone, Karpis und andere Leute zur Strecke brachte.«
    Ich nickte ernst.
    »Ein Ruhmesblatt aus der Geschichte des FBI, Neville. Niemand wird diese Tage je vergessen.«
    »Sie sind bereits vergessen!« widersprach Neville aufgeregt. »Jerry ist verschwunden! Es kann sein, daß er tot ist. Daß er ermordet wurde! Und was passiert, Chef? Nichts passiert.«
    Ich holte tief Luft. Nevilles Praxis in der Verbrecherjagd bestand hauptsächlich aus Straßenschlachten, die in seiner großen Zeit fast alltäglich waren.
    »Setzen Sie sich bitte, Neville«, sagte ich. »Ich möchte, daß gerade Sie ganz genau wissen, was wir tun, um Jerry zu finden.«
    »Tun!« schnaufte der ergraute G-man. »Tun! Ich habe noch nicht viel davon gemerkt, daß wir etwas tun.«
    Ich reagierte auch auf diese Bemerkung nicht. Ich stand auf und trat an eines der Fenster, die hinab in die 69. Straße blicken. Der Verkehr war schwächer als an den anderen Wochentagen.
    »Um Jerry zu finden«, begann ich ruhig, »müssen wir von zwei Möglichkeiten ausgehen, von zwei grundsätzlichen Möglichkeiten. Es kann sein, daß Jerry überfallen wurde, weil er bereits dem Copkiller auf der Spur war, den er zusammen mit Phil aufspüren sollte. Das wäre die erste Möglichkeit. Die zweite ist, daß sein Verschwinden mit dem letzten Fall in keinem Zusammenhang steht. Stimmen Sie mir zu, Neville?«
    »Klar«, brummte er und nickte.
    »Eben«, sagte ich. »Danach habe ich die Arbeit aufgeteilt. Phil bleibt vorläufig in Lincoln Park und geht dort weiter den Spuren nach, die ihn hoffentlich zu dem Mörder des Polizisten Edwin Fuller führen. Ist dieser Mörder auch der Mann, der Jerry überfiel und verschwinden ließ, so wird es Phil herausfinden. Oder sind Sie anderer Meinung?«
    »Wenn jemand es in diesem Zusammenhang herausfinden kann, dann ist es Phil. Schließlich ist er Jerrys Freund.«
    »Gut. Für die zweite Möglichkeit, daß Jerrys Verschwinden nicht mit seiner letzten Aufgabe in Verbindung steht, sind wir da. Warten Sie einen Augenblick, Neville.«
    Ich rief über Haustelefon Tony Catless zu mir. Er kam sofort. Neville nickte ihm zu und wartete.
    »Tony hatte Nachtdienst«, erklärte ich Neville. »Er hätte heute früh nach Hause gehen können. Wie siebzehn andere G-men hätten nach Hause gehen können, Neville. Genauso hätten Sie zu Hause bleiben können. Tony ist nicht gegangen, die siebzehn G-men nicht und Sie nicht. Tony hat die Leitung einer Sonderkommission übernommen, die nach Jerry

Weitere Kostenlose Bücher