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0399 - Totentanz im Urnengrab

0399 - Totentanz im Urnengrab

Titel: 0399 - Totentanz im Urnengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wagentypen nicht mehr wahrnehmen konnte.
    Allmählich wurde ich nervös. Dieser verdammte Jeep mußte doch zu finden sein! Oder war der Padre vielleicht gezwungen worden, die Straße zu verlassen und einen der Wege zu fahren?
    Das war natürlich auch möglich, obwohl ich nicht so recht daran glauben wollte, aber ausschließen konnte ich es auch nicht. Es hatte auch keinen Sinn, Manuel belehren zu wollen, denn was der Junge plötzlich tat, war schon lebensgefährlich.
    Er stellte sich und klammerte sich am Rand es Wagendachs fest.
    Scharf schaute er nach vorn, weil er so einen besseren Überblick besaß. Unsere Seite war jetzt zweispurig geworden. Es ging kaum noch bergab. Vor- und Wohnstädte hatten wir durchfahren, jetzt fraß uns die City mit ihrem hektischen Nachtleben, für das Rio so berühmt ist.
    Buntes Licht flackerte, warf seinen Schein über uns, ließ uns fahl aussehen, so daß ich mir manchmal vorkam wie eine lebende Wasserleiche. Vor einer Ampel mußten wir halten, und plötzlich schrie Manuel los.
    »Da ist er!«
    Der Junge klammerte sich nur mehr mit der linken Hand fest, die rechte hielt er vorgestreckt und deutete zur Ampel hin, wo der Jeep gehalten hatte. Wir konnten leider nicht direkt hinter ihm stoppen.
    Zwei Fahrzeuge befanden sich zwischen uns, aber wir hatten ihn zumindest eingeholt.
    Jetzt, wo wir standen, merkte ich, wie naß ich war. Das Wasser lief mir vom Körper. Und erst jetzt spürte ich wieder das Pochen an meiner linken Seite.
    Ich schaute hin und sah auch, daß Blut aus der Wunde rann und den Sitz benetzt hatte.
    »Willst du hin?«
    »Nein!«
    »Aber jetzt kannst du sie erschießen!«
    Manuel machte es sich zu einfach, denn die Ampel sprang bereits um. Der gelbe Kreis leuchtete, dann sah ich das grüne Leuchten, und die Wagenschlange setzte sich in Bewegung. Hinter der Ampel begann eine Allee. Auf jeder Seite befand sich nur eine Fahrspur, und in dieser Nacht schienen besonders viele Brasilianer unterwegs zu sein, denn immer wieder stauten sich die Wagen.
    Man konnte dies auch als einen Vorteil ansehen, denn so entwischte uns der Jeep eben nicht.
    Lichtbahnen begleiteten uns. Sie fielen aus der Höhe herab, abgegeben von Peitschenleuchten. Rechts von uns befanden sich gewaltige Häuserfronten. Licht, Lokale, Bars, Menschen, das alles drängte sich auf engstem Raum und glich einem gewaltigen Kessel, in dem es kochte und brodelte.
    Von der Stirn rann mir der Schweiß in die Brauen und konnte dort kaum gehalten werden. Abgaswolken trieben uns entgegen.
    Die Schwüle lag wie Blei über dem Trubel, aber wir mußten durch.
    Daran gab es nichts zu rütteln.
    Und der Jeep war noch immer da. Er hatte sich in den fließenden Verkehr eingereiht. Keiner der anderen Fahrer würde auf den Gedanken kommen, daß sich in diesem Wagen unter anderem lebende Leichen aufhielten.
    Die nächste Kreuzung spielte gewissermaßen Schicksal. Sie war von weitem zu erkennen, weil man sie in grelles Licht getaucht hatte. Zudem befand sich dort eine Verkehrsinsel, die umfahren werden mußte, und der Kreisverkehr, den ich auch von London her kannte, konnte mich nicht schrecken, obwohl die Wagen hier einfach hineinfuhren und sich einen Dreck um Vorfahrt kümmerten.
    »Links geht es zur Copacabana!« hörte ich Manuel gegen den Verkehrslärm anschreien.
    Ich durfte den Jeep jetzt nicht verlieren. Bestimmt hatte uns der Pater bereits im Innen- und Rückspiegel gesehen, und er gab auch ein Zeichen, denn das linke hintere Blinklicht leuchtete auf. Er war also gezwungen worden, in Richtung Strand zu fahren.
    Dann schluckte uns eine kleine Hölle. Anders konnte ich den Kreisverkehr mit seinem Lärmpegel aus Hupen, Schreien und Schimpfen nicht bezeichnen.
    Es gab sogar Kinder, die sich einen Spaß daraus machten, zwischen den Wagen herzulaufen und sich mit blitzschnellen Sprüngen auf die Verkehrsinsel zu »retten«.
    Ein Wahnsinn!
    Zwischen meinen Handflächen und dem Lenkrad spürte ich die Nässe. Noch immer schwitzte ich wie wahnsinnig. Da kamen die Schwüle und die Konzentration zusammen.
    Alles durfte mir passieren, nur nicht den Wagen verlieren. Wenn das geschah, konnten wir einpacken.
    Ich hatte Glück und war dabei sehr frech, als ich mich an einem klapprigen Renault vorbeischob und dem Jeep dicht hinter der Stoßstange hing. Die Köpfe der Zombies konnte ich erkennen. Die tumben Gestalten wurden bei jeder Bewegung durchgeschüttelt und flogen mal nach rechts, dann wieder nach links.
    Wir befanden uns noch im

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