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04 - Geheimagent Lennet und der Satellit

04 - Geheimagent Lennet und der Satellit

Titel: 04 - Geheimagent Lennet und der Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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die ich schon die ganze Zeit höre.«
    »Um das zu erfahren, brauchen Sie nur Ihre Fernsehverbindung einzuschalten, mein Bester. Moment, ich schalte auch ein.«
    Im nächsten Moment hatte Lennet wieder das ernste Gesicht des russischen Kosmonauten auf dem Bildschirm. Auf dem Bildschirm des Satelliten erschien Lennets junges, vom Kampf gezeichnetes Gesicht.
    »Wer sind Sie? Ich habe Sie doch schon gesehen", fragte der Russe.
    Lennet antwortete nicht.
    Er richtete die Kamera auf Hucs Körper, der leblos in einer Ecke lag.
    »Erkennen Sie den hier wieder?«
    »Ja, wenn ich mich nicht irre, ist das die unverschämte Person, die sich für einen Bürger meines Landes ausgegeben hat.«
    »Sehr richtig.«
    »Wer hat ihn so zugerichtet?«
    »Ich hatte das außerordentliche Vergnügen. Das waren die Geräusche, die Sie gehört haben. Und nun sehen Sie bitte einmal genau her!« Lennet stand auf, humpelte zu einem Schrank mit der Aufschrift »Optische Instrumente", nahm ein Mikroskop heraus und setzte sich wieder an das Schaltpult. Dann stellte er das Mikroskop auf eine Platte vor sich, band seine Armbanduhr ab und entfernte das Lederarmband. Auf der Rückseite der Uhr erschien ein kleiner Stempel. Für das freie Auge unsichtbar war ein durchsichtiger Film über die kleine Vertiefung des Stempels geklebt worden. Mit Hilfe einer Nadelspitze löste Lennet dieses Stückchen Film ab und legte es vorsichtig auf eine Glasplatte, die er in das Mikroskop einführte. Dann brachte er das Okular des Mikroskops so nahe wie möglich an das Objektiv der Kamera. Gebannt verfolgte er auf dem Bildschirm das Mienenspiel des Kosmonauten.
    Schon bald wich die anfängliche Verblüffung auf dem Gesicht des Russen einem Ausdruck großer Erleichterung.
    Denn was er jetzt auf dem Bildschirm vor sich sah, war nichts anderes als Lennets offizieller SNIF-Ausweis, auf einen Mikrofilm fotografiert und durch das Mikroskop stark vergrößert.
    »Was?« rief der Kosmonaut außer sich. »Du bist... Ich meine, Sie sind...«
    »Na hör mal", sagte Lennet und lachte, »wir können uns doch wohl duzen, da wir doch beide aus dem gleichen Stall kommen, oder zumindest beinahe...«
    Genau in diesem Moment erhielt Kommissar Didier, dem gar nicht wohl zumute war, einen Telefonanruf vom Innenminister höchstpersönlich.
    Der Kommissar stand in seinem weißgetünchten Büro in Colomb-Béchar, von wo er ununterbrochen telefoniert hatte, um die Befreiung von Mademoiselle Chevrot zu erwirken.
    Der Innenminister saß in seinem getäfelten Büro am Place Beauvau. Vor ihm standen drei Sekretärinnen mit ehrerbietig gesenktem Kopf, während ihr Chef mit zitternder Hand den Hörer umklammerte und nicht gerade freundliche Worte hineinflüsterte »Habe ich das äußerst fragliche Vergnügen, mit Kommissar Didier zu sprechen?«
    »Ja, Herr Minister.«
    »Dann, Didier, erklären Sie mir doch bitte die beklagenswerte Situation, in die Sie uns so unbedachterweise gebracht haben.«
    »Herr Minister...«
    »Schweigen Sie! Eine dämlichere Idee, wie Sie sie mit Ihrem werten Freund, dem Professor Marais vom Institut für Weltraumforschung ausgeheckt haben, ist mir noch nicht vorgekommen. Sie werden doch hoffentlich nicht abstreiten wollen, daß die Idee von Ihnen stammt?«
    »Herr Minister...«
    »Ruhe! Ich weiß genau, was Sie sagen wollen. Ja, ich war so dumm, Ihre Idee gutzuheißen. Sie war immerhin bestechend, weil sie so ausgefallen war. Schließlich bin ich ein aufgeschlossener Minister, das weiß jeder...«
    Als sie das hörten, senkten die drei Sekretärinnen ihre Köpfe noch ein wenig tiefer. Der Minister nahm den Hörer in die andere Hand und fuhr fort: »Die geheimen Abhörstationen haben angefangen, uns ernsthaft Sorgen zu bereiten. Wir wußten, daß sie von undurchsichtigen Unternehmen, Spionageringen und umstürzlerischen Gruppen eingerichtet worden sind. Dennoch ist es uns nicht gelungen, die wichtigsten dieser Abhörzentralen aufzuspüren. Da sind Sie mit Ihrem ziemlich ausgefallenen, aber dennoch reizvollen Plan gekommen: eine falsche Meldung auszustrahlen und abzuwarten, wer darauf reagiert. O ja! Ich leugne gar nicht, daß auch ich diesen Gedanken seinerzeit für recht vielversprechend hielt. Wir haben lange hin- und herüberlegt, welchen Inhalt die Falschmeldung haben sollte...
    Und dann haben Sie gesagt - jawohl Sie, Didier -, daß das Institut für Raumforschung gerade an einem französischen Versuchssatelliten arbeite, der aller Wahrscheinlichkeit nach niemals

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