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04 - komplett

04 - komplett

Titel: 04 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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deine Freundin. Glaubst du mir?“ Das Mädchen nickte nach kurzem Zögern. „Verrätst du mir jetzt deinen Namen?“
    „Tara“, kam die ehrfürchtig geflüsterte Antwort. „Und Sie wollen wirklich mein Fahrgeld zahlen, Miss?“
    „Ja, natürlich“, antwortete Cassie lächelnd. „Aber zuerst muss ich dich zum Haus bringen, damit ich mich um dich kümmern kann. Wenn ich dir aufhelfe, glaubst du, du kannst dich dann auf mich stützen und neben mir herhumpeln? Sonst muss ich dich hierlassen und Hilfe holen.“
    „Nein, nicht! Der alte Carter findet mich vielleicht und zwingt mich mitzukommen!“
    „Ich bezweifle, dass er hier nach dir suchen wird, weil das Lord Carltons Besitz ist und er für unbefugtes Betreten bestraft werden kann.“
    „Ich auch?“, fragte Tara entsetzt. „Wird Lord Carlton böse auf mich sein? Ich wusste nicht, dass der Wald ihm gehört.“
    „Nein, nein“, beruhigte Cassie sie. „Lord Carlton ist ein sehr freundlicher Mann und würde nicht im Traum daran denken, dich zu bestrafen. Allerdings was deinen Herrn angeht, bei dem bin ich mir nicht so sicher. Besonders wenn ich Seiner Lordschaft erzähle, was er mit dir vorhatte.“ Sie tätschelte Tara die Hand. „Aber jetzt sehen wir, ob du es schaffst, mit mir zum Haus zu gehen.“
    Es dauerte eine Weile, bis Tara in der Lage war, ihr Gleichgewicht zu halten, doch dann stützte sie sich mit einer Hand auf Cassie, die einen Arm um sie legte. So machten sie einige Schritte und hielten kurz inne, bevor sie die nächsten Schritte wagten. Auf diese Weise würden sie nur langsam vorwärtskommen, aber das ließ sich nicht ändern. Cassie wusste, dass Lady Longbourne sich Sorgen machen würde, wenn sie zu spät zum Tee erschien, doch auch das konnte sie nicht verhindern. Auf keinen Fall würde sie Tara im Stich lassen, also blieb ihr nichts anderes übrig als zu hoffen, dass einer von Lord Carltons Dienern sie bald entdecken und ihnen zu Hilfe eilen würde.
    Am Ende kam Hilfe sogar in Gestalt von Lord Carlton höchstpersönlich. Sie näherten sich allmählich dem Garten hinter dem Herrenhaus. Vincent war von seiner besorgten Mutter auf die Suche nach ihrem Gast geschickt worden.
    Alarmiert lief er auf Cassie zu. „Was ist hier geschehen? Wir haben uns Sorgen um Sie gemacht.“
    „Tara hat sich den Knöchel verstaucht“, antwortete Cassie atemlos. Das Mädchen war nicht schwer, aber sie hatten einen langen Weg hinter sich. „Ich konnte sie nicht sich selbst überlassen, also ...“
    „Nein, natürlich nicht. Bitte, erlauben Sie mir, Miss Thornton. Tara, ich muss dich tragen. Hab keine Angst, ich werde dir nicht wehtun.“
    „Sie sind er , was?“, fragte Tara ehrfürchtig. „Seine Lordschaft, dem das Land hier gehört. Miss Cassie sagt, Sie sind nett. Und Sie werden den alten Carter vielleicht ins Kittchen werfen und ihm eine blutige Nase verpassen.“
    Vincent versuchte vergebens, ernst zu bleiben. „Ach, hat sie das gesagt? Ich fühle mich sehr geschmeichelt, vermute ich. Sicher bin ich mir allerdings nicht“, fügte er mit einem Schmunzeln hinzu. „Dürfte ich vorher erfahren, wer der alte Carter ist?“
    Sicher in den Armen Seiner Lordschaft geborgen, wiederholte Tara ihre Geschichte und ergänzte sie noch durch einige Einzelheiten, die sie Cassie nicht enthüllt hatte.
    Vincent hörte sich alles scheinbar ungerührt an, doch sein Lächeln verschwand, und er presste grimmig die Lippen zusammen.
    „Sie sind doch nicht böse, oder?“ Tara schien seine Wut zu spüren. „Es war Miss Cassies Idee, mich herzubringen.“
    „Und es war eine sehr gute Idee!“ Er sah sie freundlich an. „Ich bin wirklich sehr böse, aber nicht auf dich oder Miss Cassie. Im Gegenteil, ich bin dir sehr dankbar, dass du mir das alles erzählt hast, Tara. Mr. Carter ist mein Pächter. Ich besitze das Gasthaus „Hare and Hounds“, und du kannst beruhigt sein – du wirst nie wieder dorthin zurückkehren. Auch Mr. Carter wird nicht mehr lange dort sein.“
    Sie hatten das Haus erreicht. Cassie zögerte. „Ich fragte mich, wo ich Tara hinbringen soll.“
    Mit einem Lächeln, da er sich denken konnte, was in ihr vorging, antwortete Vincent:
    „Jedenfalls nicht in Mamas Salon. Zuerst sollten Sie sich zu ihr begeben, damit sie sich keine Sorgen mehr macht. Sie hatte sich schon vorgestellt, Sie seien von einem Bösewicht entführt worden. Was Tara angeht, können Sie sie beruhigt meiner Obhut überlassen. Natürlich nur, wenn auch sie damit einverstanden

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