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04 - komplett

04 - komplett

Titel: 04 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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gewiss eine sehr viel schönere! Und auch ihr Vermögen konnte ihm gleichgültig sein.
    Ihre eigenen Gefühle für Carlton verwirrten sie zurzeit noch. Sie war sehr unerfahren, und bisher hatte noch kein Mann ihr Herz erobern können. Erst jetzt spürte sie, wie es schneller zu schlagen begann, wenn Carlton sie anlächelte, sie humorvoll neckte oder einfach nur freundlich war. Sie hatte zwar nicht nach der wahren Liebe gesucht, doch nun konnte sie sich allmählich vorstellen, wie schön eine liebevolle Beziehung zum eigenen Gatten sein könnte. Beim Gedanken an den Ausdruck in Carltons Augen, als er sie gefragt hatte, wie bald sie heiraten könnten, wurde ihr seltsam heiß, und sie errötete über die schamlosen Gedanken, die ihr kamen. Es gehörte sich nicht für unverheiratete junge Damen, aber Cassie konnte nicht anders – sie stellte sich vor, wie es sein mochte, von ihrem Verlobten geküsst zu werden, und andere Dinge, die sie noch heftiger erröten ließen.
    Konnte es sein, dass sie sich in ihn verliebt hatte? Sie überlegte. Sicher, sie fühlte sich immer glücklich in Carltons Nähe, und sein Kuss hatte ihre Gefühle aufgewühlt.
    Vielleicht war die seltsame Atemlosigkeit, die sie bei dem Gedanken überkam, von Carlton geküsst zu werden, wirklich ein Zeichen für ihre Liebe. Die Vorstellung gefiel ihr.
    Wenn die Liebe erwidert wurde, musste es das höchste Glück sein, das eine Frau jemals erfahren konnte.
    Und gewiss liebte Vincent sie doch, oder? Er hatte jedenfalls den Eindruck erweckt.
    Ein berauschendes Glücksgefühl erfasste Cassie, und sie eilte die Treppe hinauf, um Sarah die wundervolle Nachricht mitzuteilen.Sarah war, wie nicht anders zu erwarten, überglücklich über die Neuigkeiten ihrer lieben Freundin. Und auch Lady Longbourne nahm die Nachricht mit Entzücken auf.
    „Oh, ich wusste es vom ersten Augenblick, da ich dich sah, dass es so kommen würde“, rief sie. „Deine Kleidung entsprach natürlich nicht dem Gewünschten, aber ich wusste sofort, dass du etwas Besonderes bist, meine Liebe. Du hast doch nichts dagegen, wenn wir uns ab jetzt duzen? Wir sind jetzt schließlich eine Familie. Du bist genau das, was Carlton braucht, keine kühle, verwöhnte Schönheit, sondern eine Dame, die seinen Haushalt mit Charme und Würde zieren wird. Septimus wird in Zukunft keine Gelegenheit haben, mich zu schelten. Und auch sein abscheuliches Balg braucht nicht mehr damit zu rechnen, er könnte Carlton jemals beerben. Felicity wird natürlich halb sterben vor Enttäuschung, aber ich bin so glücklich! Es wird mir eine große Freude sein, dich zur Tochter zu bekommen, meine Liebe.“
    Cassie hatte in den letzten zwei Wochen erfahren, wie wenig Ihre Ladyschaft ihren Schwager und dessen Familie zu schätzen wusste. Zwar war sie dem berüchtigten Septimus und dessen abscheulichem Sohn nicht begegnet, doch sie hatte genügend gehört, um mit Lady Longbourne zu fühlen.
    Ihre Ladyschaft überreichte ihr zwei mit Diamanten und Perlen besetzte Armreifen, die sie an ihrem heutigen Ehrentag tragen sollte.
    „Natürlich solltest du die Carlton-Diamanten bekommen, aber Carlton wird sie dir sicher gleich nach eurer Hochzeit geben.“
    Vincent schickte ihr sogar schon wenige Minuten später ein weiteres Geschenk: eine Kette aus cremefarbenen Perlen mit einem Anhänger in Form eines Veilchens. Sehr passend für eine junge Dame, aber auch sehr elegant und offensichtlich von höchster Qualität.
    Cassie war begeistert und fragte sich nur, wie es Vincent in so kurzer Zeit geschafft hatte, einen passenden Ring herstellen zu lassen. Und woher wusste er von ihrer Vorliebe für Veilchen? Als kleines Mädchen hatte sie Stunden damit verbracht, zusammen mit Jack wilde Veilchen im Wald zu suchen.
    „Eines Tages werde ich dir eine echte Perlenkette schenken mit einem Anhänger in Form eines Veilchens“, hatte ihr Bruder ihr einmal versprochen. „Wenn ich das Gut erbe, sollst du alles bekommen, was du dir wünschst, Cassie.“
    „Du wirst heiraten“, hatte sie ihn geneckt. „Und mich wirst du vergessen.“
    „Ich werde bestimmt heiraten, aber du bist meine kleine Schwester, und ich werde immer da sein und auf dich aufpassen. Und ich werde dafür sorgen, dass dein Gatte dich gut behandelt.“
    „Was wirst du tun, wenn er mich schlägt?“

    „Dann bringe ich ihn um!“
    Damals waren sie Kinder gewesen, aber Cassie hatte die Worte ihres Bruders nie vergessen, und auch jetzt erschauderte sie bei dem Gedanken daran.
    Jack

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