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04 - Lebe lieber untot

04 - Lebe lieber untot

Titel: 04 - Lebe lieber untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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verbessere meine Kondition. Sex ist gesund.“
    „Und wie.“ Ich nickte.
    „Also, statt zu versuchen, einen gesunden Lebensstil abzulegen, möchte ich einfach nur einen anständigen Typen finden, der es mir so oft besorgt, wie ich es brauche. Wenn das bedeutet, für zehn potenzielle Partner bezahlen zu müssen, oder auch für zwanzig, dann mach ich das eben.“
    Ich multiplizierte das Super-Deluxe-Paket mit zwei und lächelte. „Sie sind hier jedenfalls genau richtig.“
    Sobald Mia ihr Profil ausgefüllt und mir einen beträchtlichen Scheck ausgestellt hatte, musste sie gleich wieder gehen, da sie noch einen späten Termin mit einer High-Society-Prinzessin von der Park Avenue hatte, die das neueste Cover der GQ (mit Russell Crowe) auf ihrem Rücken verewigt haben wollte.
    Die nächste halbe Stunde verbrachte ich damit, nach passenden Männern zu suchen. Ich fand einen einzigen, wenn es nach gemeinsamen Interessen ging: Mia mochte scharfe Objekte, New-Age-Goth-Musik und tödliche Reptilien. Es stellte sich aber leider heraus, dass dieser Jemand Evies Cousin, Word, war.
    Word Dalton war ein notgeiler Jüngling in den Zwanzigern, der auf Heavy Metal und Gruftimusik stand und eine Neigung zu kleinen, pelzigen Geschöpfen hatte. Das wusste ich deshalb, weil er vor ein paar Monaten das Lautsprechersystem bei DED installiert hatte und ich ihn für seine Dienste mit einigen Dates statt mit Barem bezahlt hatte. Word war ein Mensch, aber das hatte mich keineswegs davon abgehalten, ihn mit einem Wereichhörnchen zu verkuppeln. Die beiden hätten im siebten Himmel schweben müssen, stimmt's? Falsch. Es stellte sich heraus, dass das Wereichhörnchen kein Vollblut war (fragen Sie gar nicht erst), und so hatte Word ziemlich schnell das Interesse verloren. Jetzt war er also wieder ein headbangender Loser, der auf Tiere stand.
    Wenn er dem Wort geil auch eine neue Bedeutung gegeben hatte, so verfügte er doch keinesfalls über genug Erfahrung, um eine Frau wie Mia befriedigen zu können.
    In diesem Fall würde ich meine Suche eindeutig außerhalb der DED-Familie fortsetzen müssen. Ich begann ein Brainstorming und notierte mir alle möglichen Orte, an denen man Mias Typ Mann finden könnte. Als das Telefon klingelte, hatte ich drei Stück beisammen.
    Mein Herz begann wild zu klopfen, als mein Blick langsam zur Anruferkennung wanderte.
    UNBEKANNT stand auf dem Display, und Erleichterung durchdrang mich. Wie alle gebürtigen Vampire ging meine Mutter mit der Zeit, veränderte sich und passte sich an. Zumindest, was Kleidung und Schuhe und die neuesten Frisuren betraf. Ein Gebiet, auf dem sie jedoch nicht auf dem neuesten Stand war, waren die Fortschritte der Technologie. Insbesondere wusste sie immer noch nicht, wie sie ihren Anrufbeantworter bedienen musste. Und wie man den Voicemail-Service für ihr Handy aktiviert, hatte sie auch noch nicht rausgefunden.
    Also nahm ich den Hörer. „Vielen Dank, dass Sie bei Dead End Dating anrufen, wo Liebe in der Luft liegt.“
    Dank Earl Hubert Stanley, nebst einiger anderer Dinge.
    „Hier ist Lil. Was kann ich für Sie tun?“
    „Du könntest mir eine Extragroße Flasche Valium per Kurier vorbeischicken. Hier krieg ich keins, zumindest nicht auf legale Weise, und ich hab einfach nicht die Nerven, es auf der Straße zu versuchen. Aber noch ein paar Tage im Paradies - und ich ändere vermutlich meine Meinung.“
    „Wer ist denn da?“
    „Mrs. Jack Bertrand Pierre Phillipe du Marchette.“ Was soviel hieß wie: Dr. Mandy Dupree, die menschliche Gerichtsmedizinerin, die meinen Bruder Jack in einer wunderschönen, mondbeschienenen Zeremonie im Waldorf Astoria geheiratet hatte.
    Ich war, zum Entsetzen meiner Mutter, Trauzeugin gewesen und mein Bruder Max Trauzeuge. Max' Entscheidung hatte meine Mutter als typisches Männerverhalten abgeschrieben („Jungs sind nun mal Jungs“), wohingegen meine eigene als „Meine verräterische Tochter treibt mir einen Pflock durch mein Herz“-Haltung eingestuft wurde. (Habe ich schon erwähnt, dass meine Mutter nicht nur Geschäftsführerin der Schuldgefühle GmbH ist, sondern außerdem auch noch Präsidentin der Doppelmoral?)
    „Junge, Junge“, fuhr Mandy fort, „ich hätte nie damit gerechnet, dass das so schwierig werden könnte. Nur gut, dass ich mich nicht für einen Doppelnamen entschieden habe. Aber andererseits ist das im Augenblick auch wirklich das geringste meiner Probleme.“
    Wenn mein Bruder eins der Cabana-Mädchen flachgelegt oder das

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