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04 - Lebe lieber untot

04 - Lebe lieber untot

Titel: 04 - Lebe lieber untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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Zimmermädchen genagelt hatte, würde ich so was von auf der Stelle runter nach Rio fliegen und ihn höchstpersönlich in den Arsch treten.
    „Was hat Jack angestellt?“
    „Nichts. Er ist wunderbar. Der perfekte Mann. Ahm, ich meine Vampir.“ Ihre Stimme zitterte. „Es geht um Mutter Marchette.“
    „Mutter wer?“
    „Marchette. Sie hat mir gesagt, ich soll sie Jacqueline nennen, aber das kommt mir so respektlos vor. Meiner Mutter gefällt die Anrede Mutter Dupree, also dachte ich, was bei meiner Mutter funktioniert, würde wohl auch bei eurer klappen.“
    „Äh, ja.“ Nein! „Was hat sie denn gemacht?“
    „Sie hört einfach nicht auf, hier anzurufen. Beim ersten Mal dachten wir, sie will einfach nur hören, ob wir den Flug gut überstanden hätten. Das war vor zweieinhalb Wochen. Seitdem hat sie an jedem einzelnen Tag angerufen.“
    „Aber sie sagte, sie hätte nicht mit Jack geredet.“
    „Hat sie auch nicht. Wir haben den Hörer ausgehängt, darum ruft sie bei der Rezeption an. Sie hat mittlerweile mit so ziemlich jedem im Hotel gesprochen. Und bestochen hat sie die Leute auch, damit wir nicht einen Moment Ruhe finden. Der Portier sieht dauernd nach uns. Ständig taucht irgendein Zimmermädchen unangemeldet auf. Der Zimmerservice bringt uns permanent Wein oder Champagner oder irgendwas anderes. Sogar der Hotelmanager stattet uns Abend für Abend einen Besuch ab. Wir haben uns schon beschwert und gedroht, das Hotel zu wechseln, aber hier herrscht gerade Hochsaison und in den anderen Hotels ist nicht eine anständige Suite zu kriegen. Außerdem würde deine Mutter einfach genau dasselbe machen, selbst wenn wir umzögen. Weißt du was, Lil“, Sorge schlich sich in ihre Stimme, „langsam glaube ich, dass sie von unserer Ehe gar nicht so begeistert ist.“ Nein, wirklich?
    „Unsinn“, hörte ich mich sagen. „Du bist eine wunderbare Frau. Jeder gebürtige Vampir könnte sich glücklich schätzen, dich zur Schwiegertochter zu haben.“
    „Das meinst du, aber wie steht es mit deiner Mutter?“
    „Ist es denn wirklich wichtig, was irgendeine aufgeblasene, engstirnige, völlig irrationale dritte Person mit anständigem Geschmack in puncto Schuhe denkt oder tut? Du bist glücklich, und Jack ist glücklich. Das ist alles, was zählt. Ihr beide seid doch glücklich, oder?“
    „Unglaublich glücklich.“
    „Dann vergiss meine Mutter.“
    „Das ist aber gar nicht so einfach, wenn die policía bei einem hereinplatzt, während man splitterfasernackt über einen Hibiskus gebeugt dasteht.“
    Ich würde auf gar keinen Fall fragen.
    „Offensichtlich kennt deine Mutter jeden Vampir in der freien Welt, der älter als fünfhundert Jahre ist“, fuhr Mandy fort. „General Guerrero, der Polizeichef hier, war vor achthundert Jahren einmal unter dem Namen General Génoise bekannt. Deine Mutter und er sind sehr alte Freunde, und so war er überglücklich, ihr einen Gefallen tun zu können und uns aufzusuchen. Er brachte sogar einen Früchtekorb mit.“
    „Das ist aber süß.“
    „Der Früchtekorb war für mich. Für Jack hat er zwei Nutten mitgebracht.“ „Tut mir leid.“
    „Ja, mir auch. Das Obst konnten wir wegwerfen, aber die Nutten wollten unbedingt dableiben und Kabelfernsehen gucken, weil sie noch nie einen richtigen Fernseher gesehen hatten. Sie stammen nämlich aus einem total verarmten Viertel. Sie haben Jack und mir so leidgetan, dass wir sie sogar Bezahlfernsehen gucken ließen.“ Jetzt bekam ihre Stimme einen flehentlichen Unterton. „Wir haben nur noch drei Tage und hatten bislang nicht einmal zwei Stunden für uns, ohne dass uns irgendwer unterbrochen hätte. Du musst uns helfen.“
    „Was kann ich tun?“
    „Mit Mutter Marchette reden.“
    „Ich dachte da eher an einen weiteren Früchtekorb.
    Vielleicht mit einer guten Flasche Wein.“ Mit Jacqueline zu reden war vollkommen sinnlos. Das hatte ich im Alter von acht Jahren aus erster Hand erfahren, als ich damit gedroht hatte, die Luft so lange anzuhalten, bis sie mir erlauben würde, mit Schwester Wilhelmina, meinem damaligen Kindermädchen, die Heilige Messe zu besuchen.
    Mit anderen Worten... nichts wie weg!
    „Jack könnte ja auch mit ihr reden, aber er fühlt sich sowieso schon schlecht, weil er ihr aus dem Weg geht.
    Er hat Angst, beim Klang ihrer Stimme zusammenzubrechen, wenn ihn die Schuldgefühle so richtig übermannen.“
    „Das kenn ich.“
    „Ich flehe dich an“, fügte Mandy hinzu. „Du bist unsere letzte

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