04 - Lebe lieber untot
Hoffnung.“
Oh nein. Das kannste vergessen. „Bitte.“
„Okay“, platzte es aus mir heraus. Ich meine, immerhin hatte sie bitte gesagt. „Wirklich?“
„Hör auf, dir Sorgen zu machen, und genieß deine Flitterwochen. Trink ein paar Margaritas für mich mit und sag Jack, er schulde mir einen Riesengefallen.“
„Du bist die beste Schwägerin im ganzen Universum.“
Ich lächelte, während ich den Hörer auflegte.
Dann verging mir das Lächeln aber gleich wieder, als mir klar wurde, was ich als Nächstes tun musste.
„Ich hab darüber nachgedacht“, hörte ich mich selbst sagen, nachdem ich die Nummer meiner Mutter gewählt und sie abgenommen hatte. „Ich machs. Ich werde mit Remy ausgehen. Ein offizielles Date.“
„Ach wirklich?“ Sie klang ungefähr eine Achtelsekunde lang überrascht. „Aber natürlich wirst du das. Wie könntest du auch nicht? Er ist absolut perfekt. Gut aussehend. Reich. Gut ausgestattet, zumindest wenn man seiner Mutter Glauben schenken darf, die mir erzählte, dass sein -“
„Ein Date“, unterbrach ich sie. „Das ist alles, worauf ich mich einlasse.“
„Das sagst du jetzt. Aber wenn du erst mal seinen -“
„Nur eins!“, unterbrach ich erneut, trotz der Neugier, die auf einmal in mir aufflammte. Ich durfte mich der dunklen Seite nicht zu leicht ergeben, sonst hätte sie keinerlei Mühe mehr - zeitaufwendige Mühe -, mich davon zu überzeugen, dass Remy der Richtige für mich war.
„Wir werden reden, ein paar Drinks nehmen und mal sehen, was dann so passiert.“
„Sex“, sagte sie. Noch bevor ich protestieren konnte, sprach sie eilig weiter. „Ich muss unbedingt Estelle anrufen. Sie wird so glücklich sein, dass du endlich zur Vernunft gekommen bist. Sie wird es natürlich gleich ihre Mutter wissen lassen. Und ihre Großmutter. Und ihre Ururgroßmutter. Und ihre Urururgroßmutter. Sie leben alle noch in Frankreich, es kann ein paar Wochen dauern, alle Vorbereitungen für den Flug hierher zu treffen, für die Bindungszeremonie, die wir am besten im Club -“
„Es ist nur ein Date, Ma.“ Ich legte den Hörer auf, ignorierte den leichten Anflug von Panik, den ich in der Magengegend verspürte (Bindungszeremonie, ein paar Wochen, jede Menge Verwandte), und konzentrierte mich auf das Hochgefühl des Sieges. „Bin ich nun ein Genie oder was?“
„Ich würde für Nummer zwei stimmen.“ Die tiefe, wohlbekannte Stimme hallte in meinen Ohren wider.
Als ich aufblickte, sah ich Ash Prince in der Tür zu meinem Büro stehen. Er sah so heiß und appetitlich aus wie immer, und mir zitterten die Knie.
Doch dann warf ich einen Blick auf sein Gesicht - schrecklich ernsthaft und von leichter Mordlust umwölkt -, und meine Erregung verwandelte sich in ausgewachsenen Unmut.
„Ich hab das alles schon mit Ty durchgemacht“, erklärte ich Ash, als er mein Büro betrat; seine beiden adonisgleichen Brüder folgten ihm auf dem Fuß. „Ich bin nicht von einem Dämon besessen.“
Kaum hatte ich die letzten Silben ausgesprochen, wurde ich aus meinem Stuhl gerissen und gegen die nächste Wand gepresst, die Arme hinter dem Rücken.
Ein harter, männlicher Körper drückte sich in meinen Rücken - Mo oder Zee, ich war mir nicht sicher. Ich wusste nur, dass Ash gleich rechts von mir stand und sich sein dunkler Blick in meinen bohrte.
„Tastet sie ab“, befahl er dem Mann, der mich festhielt.
Eine starke, männliche Hand verschwand unter meinen Haaren und arbeitete sich über meinen Hals und meine Schultern der Länge nach meine Arme hinunter.
„Ich bin's nicht“, versicherte ich noch einmal. „Und jetzt lasst mich los.“ Hände glitten über meinen Brustkorb, und mein Herz pochte vielleicht los! Mir wurde bewusst, dass ich nichts als ein Neckholder-Bustier aus Silberlame am Leib hatte, ohne BH oder auch nur Pasties. Meine Brustwarzen wurden hart. Die Luft wurde zunehmend heißer und stickiger, und meine Kehle fühlte sich ganz trocken an. Ich bot meine bedrohlichste Stimme auf. „Glaubt mir, ihr wollt ganz sicher nicht von einem Vampir den Arsch aufgerissen bekommen.“ Meine Hormone kreischten inzwischen: tiefer, tiefer, tiefer!
Die Hände folgten ihrer Bitte sogleich. Finger erstreckten sich um meine Taille, wanderten spielerisch über meine Hüften, meinen Po, meine Oberschenkel ..
Halt!, schrien meine Hormone, als sich die starken, zielstrebigen Berührungen auf meine Knie zubewegten.
Kommt zurück!
„Ich meins ernst“, warnte ich noch einmal. „Ich werd
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