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04 - Lebe lieber untot

04 - Lebe lieber untot

Titel: 04 - Lebe lieber untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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konnte (a) meine Vampirkräfte nutzen, um Vinnie kräftig in den Arsch zu treten, und hoffen, dass seine Fähigkeit zu zielen genauso mangelhaft war wie sein Benehmen, oder (b) versuchen abzuhauen. Selbst in Stilettos konnte ich ihm zweifellos ohne Probleme entkommen (Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Nein, es ist ein Supervampir!)
    Es war die unvermeidliche Rückkehr in meine Wohnung, um meine Klamotten und Killer zu holen, die mir eine Scheißangst einjagte. Sicher würde Vinnie dort dann schon mit einer riesigen Kneifzange auf mich warten. Die Aussicht, die erste zahnlose Partnervermittlerin in Manhattan zu werden, war ungefähr genauso verlockend, wie meine Fänge in einen fanatischen Knoblauchfan zu versenken.
    „Sie wollten Carmen, und sie will Sie“, fuhr ich eiligst fort. „Das scheint mir viel eher ein voller Erfolg zu sein.“
    „Aber Sie haben gerade gesagt, dass sie mich hasst.“
    „Was sie hasst, ist nur die Verpackung.“ Ich machte eine Geste, die ihn von Kopf bis Fuß umfasste. „Aber sie ist durchaus gewillt, abzuwarten und herauszufinden, was unter dieser Verpackung steckt.“
    Er grinste. „Ich wusste es. Sie will, dass ich sie nagle.“
    „Sie will nicht, dass Sie sie nageln.“ Mariner. „Das heißt, noch nicht. Carmen ist eine sensible Frau, die einen sensiblen Mann braucht. Einen Mann, der sich nicht scheut, seine wahren Gefühle zu zeigen. Einen Mann“, fuhr ich fort, „der mit seiner weiblichen Seite in Einklang lebt.“
    „Mit anderen Worten: Sie will eine Schwuchtel.“
    „Nein, sie wünscht sich einen Mann, der keine Angst vor seiner inneren Schwuchtel hat.“ Wie kam ich denn auf den Stuss? „Sehen Sie mal, jeder Mann besitzt ein weiches, mitfühlendes Wesen, auch als innere Schwuchtel bekannt. Manche Männer haben kein Problem damit, ihre innere Schwuchtel auszuleben.“
    „Mein Cousin Paulie ist beim letzten Familientreffen in einem Taftkleid und mit einer gottverdammten Tiara aufgetaucht.“
    Die Tatsache, dass Vinnie Taft von der Vielzahl anderer Stoffarten unterscheiden konnte, nährte eine winzige Blase der Hoffnung, dass Vinnie vielleicht - aber auch nur vielleicht - nicht ganz der hundertprozentige Macho war, als den er sich ausgab. „Offensichtlich lebt Paulie seine innere Schwuchtel voll aus“
    „Und seine äußere auch. Der Junge ist so schwul wie ein falscher Fuffziger.“ Er schüttelte den Kopf. „Da sind Sie bei mir an der falschen Adresse, wenn Sie meinen, ich würde die Seiten wechseln und zu den Schwuchteln ans andere Ufer paddeln.“
    „Sanft und sensibel zu sein hat nichts damit zu tun, die sexuelle Orientierung zu wechseln. Vinnie, Vinnie, Vinnie.“ Ich schüttelte den Kopf. „Alle Männer, nicht nur homosexuelle, besitzen eine feminine Seite. Bei manchen, wie Paulie, liegt sie ganz dicht unter der Oberfläche. Bei anderen, wie bei Ihnen, muss man schon wesentlich tiefer graben. Aber das spielt keine Rolle, sie ist auf jeden Fall vorhanden.“ Ich klopfte mir dramatisch auf die Brust, um den größtmöglichen Effekt zu erzielen. „Da drin.“
    „Sagen Sie.“ Er schien nicht im Mindesten überzeugt zu sein. Immerhin schob er den Pflock zurück in seine Tasche, zog die Hosenbeine hoch und setzte sich wieder.
    „Also, eins kann ich Ihnen flüstern, in einem Kerl wie mir, da gibt's garantiert keine innere... „ Ich hob eine Augenbraue und redete weiter. „Ab und zu mal so'n beschissenes Damenhöschen anziehen, das heißt doch gar nichts. Arnold Schwarzenegger trägt diese Badehosen von Speedo, das ist praktisch dasselbe, aber an dem ist garantiert nichts schwuchtelig.“
    „Kein Mann ist so lange verheiratet wie Arnold, ohne dass er seiner inneren Schwuchtel verdammt nahe käme. Was uns wieder zu Ihnen bringt.“ Ich musterte ihn scharf. „Sie wollen eine Familie gründen, stimmt's?“
    „Verdammt richtig.“
    „Und zwar mit Carmen?“
    Er nickte. „Sie ist alles, was sich meine Mama je von einer Schwiegertochter gewünscht hat.“
    „Dann müssen Sie sich öffnen und alles herauslassen.
    Zeigen Sie Carmen, dass Sie keine Angst davor haben, sensibel zu sein. Hören Sie damit auf, immer den düsteren, gefährlichen Grobian zu spielen. Tragen Sie zur Abwechslung doch mal ein rosa Hemd. Weinen Sie bei einem rührseligen Film. Sehen Sie sich mal eine Wiederholung von How to Look Good Naked an.“
    Er rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her, und sofort meldeten sich meine Vampirinstinkte aufgeregt zu Wort. Ein Grinsen zerrte an

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