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04 - Lebe lieber untot

04 - Lebe lieber untot

Titel: 04 - Lebe lieber untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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Ihr Sozialleben da, beziehungsweise den Mangel an ebenjenem. Da Sie zurzeit aber über keinerlei Sozialleben zu verfügen scheinen, habe ich auch keine Fragen mehr an Sie.“ Ich legte auf und saß ein Weilchen einfach nur da und versuchte, die Wahrheit zu verdauen.
    Evie. Besessen.
    EVIE. BESESSEN. EVIE. BESESSEN.
    Ich versank in einem Sumpf der Angst. Dann packte mich eine ausgewachsene Panikattacke. Ich zitterte am ganzen Leib und sprang blitzartig auf. Ich musste etwas unternehmen.
    Ich musste Ash anrufen. Er würde wissen, was in dieser Lage zu tun war.
    Äh, ja klar. Er würde mitsamt seinen Brüdern hier auftauchen und Evie ohne Umwege in die Hölle zerren.
    Das konnte ich nicht zulassen. Ich hatte ihr einiges zu verdanken. Sie leistete mir jetzt schon seit vielen Monaten treue Dienste, ohne Kranken- oder Zahnarztversicherung oder auch nur bezahlten Urlaub.
    Ihr lag der Erfolg von Dead End Dating genauso am Herzen wie mir.
    Nein, ich musste eine Möglichkeit finden, den Dämon zu vertreiben und Evie zu retten, bevor die Prince-Brüder begriffen, dass sie diejenige war, hinter der sie her waren.
    Und ihr den Kopf abschnitten.
    Und sie zu winzigen, klitzekleinen Fitzelchen zerhackten.
    Und das Ganze dann in ein loderndes Inferno warfen.
    Da klingelte es an der Eingangstür und ich wurde aus diesen morbiden Gedanken gerettet.
    Ich nahm mich zusammen und versetzte mir in Gedanken einen kräftigen Fußtritt. Es hatte überhaupt keinen Sinn, darüber nachzugrübeln, was alles passieren könnte, denn es würde nicht passieren. Das würde ich nicht zulassen. So oder so - irgendwie würde ich den Dämon loswerden und Evie retten, bevor Ash Prince mit seinen unglaublichen sexy Augen zwinkern konnte, geschweige denn die Wahrheit herausfand.
    Im Vorzimmer war das leise Tappen von Ledersohlen zu hören, der Geruch von Knoblauch und Haargel verätzte mir die Nasenschleimhäute.
    Aber das Wichtigste zuerst - ein JAK bedurfte meiner Hilfe.

13

    „Sind Sie ganz sicher, dass das nicht einfach nur an der schlechten Verbindung lag?“ Vinnie saß in meinem Büro. Er wirkte ungeduldig und sah auf seine Uhr. „Ich meine, vielleicht hat sie ja gesagt, ich wäre ein heißer Kerl und sie findet mich toll.“
    „Nein.“ Ich schluckte und nahm all meinen Mut zusammen. Wieder einmal. „Sie sagte ganz eindeutig, Sie wären ein Scheißkerl und sie fände Sie grauenvoll.“
    Zwischen uns herrschte Totenstille, während er diese Neuigkeiten verarbeitete. Er kniff die Augen zusammen und presste die Lippen aufeinander. Dann beugte er sich vor, die Hände so fest ineinandergepresst, dass die Knöchel weiß schimmerten. Vor meinem inneren Auge erschien eine Vision meiner selbst, wie ich an die nächste Wand genagelt dahing, mit einer Zielscheibe auf die Brust gemalt, während Vinnie die passende Waffe wählte, um einen neuen Rekord im Erledigen gebürtiger Vampire aufzustellen.
    Behutsam ließ ich meine Hand über den Schreibtisch gleiten (ich hatte so ein Gefühl, als ob Vinnie nur eine geringe Toleranz für plötzliche Bewegungen haben könnte) und ergriff den Brieföffner, der neben einem Stapel Rechnungen lag. Dann verstaute ich ihn sicher in meiner obersten Schublade, gefolgt von jedem einzelnen Bleistift und Kugelschreiber. Dem Korkenzieher, den ich für eine gelegentliche Flasche AB negativ aus meinem Minikühlschrank brauchte. Einem Behälter mit Büro- und Briefklammern.
    So. Ich versuchte mich zu entspannen. Wenn er nicht sein eigenes Waffenarsenal mit sich führte, konnte er nicht - oh, Moment mal. Er führte ja in der Tat sein eigenes Waffenarsenal mit sich.
    Mir wurde ganz flau in der Magengegend.
    „Das sind die schlechten Nachrichten.“ Ich lächelte und versuchte, mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr die Spannung, die plötzlich in der Luft lag, mich entnervte, oder auch die überaus bedeutsame Tatsache, dass ich so was von im Arsch war. „Die gute Nachricht ist dagegen, dass sie Sie auf jeden Fall wiedersehen will.“
    Er wirkte ungefähr so glücklich wie ein gebürtiger Vampir während einer Steuerprüfung. „Ich hab diese Spielchen satt.“ Er stand auf. „Ich habe Ihnen eine Chance gegeben, aber Sie haben's vermasselt.“ Seine Hand verschwand in seiner Jacke, und er zog einen langen, tödlich wirkenden Pflock hervor, gegen den mein Brieföffner wie ein Zahnstocher aussah.
    „Ich hab gar nichts vermasselt“, stieß ich hervor, während ich in Gedanken gleichzeitig die mir offenstehenden Optionen durchging. Ich

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