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04 Verhaengnisvolles Schweigen

Titel: 04 Verhaengnisvolles Schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Ereignisse im Geiste zu rekonstruieren. Während er das alles erlebt hatte, war er zu verzweifelt, zu verwirrt gewesen, um irgendetwas zu bemerken. Und bald darauf hatte sich vom Alkohol alles in seinem Kopf gedreht. Doch er erinnerte sich, in den Pub gestürmt und um Hilfe gebeten zu haben. Er erinnerte sich, wie Sam Greenock und die anderen am Tisch beschwichtigend auf ihn eingeredet und ihm Ratschläge erteilt hatten, was er tun sollte. Aber da war noch etwas anderes, etwas, das nicht ins Bild passte. Es war nur ein undeutliches Gefühl. Bevor er es sich vollständig ins Bewusstsein rufen konnte, wurde er vom Schlaf übermannt.
     

* 3
     
    »Was ist das?«, fragte Banks und untersuchte den ausgebleichten Papierstreifen, den Sergeant Hatchley vor ihm auf den Schreibtisch gelegt hatte.
      »Die Techniker sagen, es sei irgendeine Kassenquittung«, erklärte Hatchley. »Einer von diesen Belegen, die man bekommt, wenn man etwas kauft. Die Leute werfen sie normalerweise gleich wieder fort oder stopfen sie in eine Tasche und denken nicht mehr daran. Den Papierstreifen haben sie in seiner rechten Hosentasche gefunden. Er steckte da lange genug, um ein, zwei Waschgänge mitzumachen, aber Sie wissen ja, was für verdammte Genies im Labor arbeiten.«
      Banks wusste es. Er hatte nur wenig Vertrauen in die Kriminaltechnik als Mittel, Kriminelle zu schnappen, aber in Sachen Identifikation und Zusammentragen von Beweismaterial wussten die Schlaumeier Bescheid. Ihr Labor lag außerhalb von Wetherby, und wenn die Ergebnisse so schnell zurück nach Eastvale kamen, musste Gristhorpe diesen Fall als besonders eilig eingestuft haben. Die Leiche war erst am vorangegangenen Nachmittag entdeckt worden und weichte immer noch im Lysolbad ein. Banks schaute sich den Streifen noch einmal genau an, dann nahm er sich die beiliegende Abschrift vor. Das Original konnte man nicht mehr lesen, aber die Techniker hatten es mit Chemikalien behandelt und den Inhalt genauestens kopiert:
     
    CHOOSE FRESH CHOOSE WENDY'S **********Store 006308*********** SNGL/CHZ WITH TOMATO BACON 2.69 FRIES .89 SMAL COKE .85 Tax .35 Inside 4.78 05.26 PM 04/25
     
    »Wendy's«, sagte Banks. »Das ist eine Schnellimbisskette. In London gibt es ein paar Filialen. Aber sehen Sie sich mal die Preise an.«
      Hatchley zuckte mit den Achseln. »Wenn es in London war ...«
      »Ich bitte Sie! Selbst in London zahlt man nicht zwei Pfund neunundsechzig für einen verdammten Burger. Auf jeden Fall nicht bei Wendy's. Man legt auch nicht fünfundachtzig Penny für eine Cola hin. Was ist das für ein Steuersatz?«
      Hatchley holte seinen Taschenrechner hervor und mühte sich mit der Rechnung ab. »Acht Prozent«, verkündete er schließlich.
      »Hmm. Seltsamer Satz. In England zahlt man keine acht Prozent Steuern auf Lebensmittel.«
      »Ich nehme an, es ist eine amerikanische Firma«, meinte Hatchley, »wenn sie Hamburger verkaufen?«
      »Sie meinen, unser Mann ist Amerikaner?«
      »Oder er ist gerade von einer Reise von dort zurückgekommen.«
      »Könnte sein. Aber dann wäre es ein bisschen schnell, schon wieder Urlaub zu machen, oder? Es sei denn, er war Geschäftsmann. Was ist mit den Etiketten seiner Kleidung?«
      »Abgetrennt«, sagte Hatchley. »Hose und Unterhose scheinen beliebige Allerweltsfabrikate zu sein. Baumwolle, Polyester. Das Hemd auch. Die Stiefel stammen aus Armeebeständen. Sie können in jedem beliebigen Armyshop gekauft worden sein.«
      Banks trommelte mit seinem Kugelschreiber auf die Schreibtischkante. »Warum will jemand nicht, dass wir wissen, wer er ist und woher er kommt?«
      »Vielleicht, weil wir sonst eine Ahnung vom Mörder hätten.«
      »Je schneller wir also die Leiche identifizieren, desto größer sind unsere Chancen. Wer auch immer es getan hat, er hat offensichtlich nicht damit gerechnet, dass sie in den nächsten Monaten gefunden wird, und dann wäre sie nicht mehr zu identifizieren gewesen.« Banks schlürfte etwas lauwarmen Kaffee und verzog das Gesicht. »Aber wir haben eine Spur.« Er tippte auf die Quittung. »Ich will wissen, wo sich diese Wendy's-Filiale befindet. Das sollte Sie nicht viel Zeit kosten. Da steht ein Ladencode, mit dem man anfangen kann.«
      »An wen wende ich mich für solche Informationen?«, fragte Hatchley.
      »Verflixt und zugenäht!«, sagte Banks. »Sie sind Ermittler. Zumindest hoffe ich das. Also fangen Sie an zu ermitteln. Ich schlage vor, Sie rufen die britische

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