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04 Verhaengnisvolles Schweigen

Titel: 04 Verhaengnisvolles Schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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seines, und ein guter Verteidiger würde schnell beweisen, dass John Fletcher mehr als einen Grund hatte, Nicholas Collier zu belasten. Man würde zum Beispiel den Vorfall auf der Party erwähnen. Und können Sie sich Katie Greenock im Zeugenstand vorstellen?«
      Hatchley schüttelte den Kopf. »Das Mädchen scheint nie zu wissen, wo oben oder unten ist.«
      Aus irgendeinem Grund begann sich Banks beim Gedanken an Katie unwohl zu fühlen. Was, wenn sie wirklich mehr wusste, als sie gesagt hatte? Und was, wenn Nicholas Collier genau das vermutet? Er könnte sie leicht im Gespräch mit Stephen gesehen haben. Und Katie war genau die Sorte Frau, um sein gewalttätiges sexuelles Verhalten auszulösen.
      Er bog auf die Straße und fuhr in südliche Richtung nach Swainshead. Im Haus der Colliers brannte immer noch kein Licht. Hatchley hämmerte gegen die Tür, aber es wurde nicht geöffnet.
      »Versuchen wir es im Pub«, schlug Banks vor.
      Hatchleys Miene heiterte sich auf. Trotz eines Anfalls von Arbeitseifer hatte er seine Vorlieben nicht vollständig vergessen.
      »Wenn das nicht Chief Inspector Banks ist«, begrüßte sie Freddie Metcalfe. »Und Sergeant Hatchley, oder? Was kann ich für Sie tun?«
      Banks bestellte zwei Pints Pedigree und zündete sich eine Silk Cut an. Vielleicht würde ein Bier seine flatternden Nerven beruhigen. Seine Nackenhaare sträubten sich schon.
      »Haben Sie Nicholas Collier heute Abend gesehen?«, fragte er.
      »Nein, der war nicht hier«, sagte Freddie. »Und, kommen Sie voran mit dem Mord?«
      »Es wird«, sagte Banks, »es wird.«
      »Genau, und Schweine können fliegen«, sagte Freddie und reichte ihnen ihre Gläser.
      »War heute keiner von den Stammgästen hier?«
      »Nee. Seit wir aufgemacht haben, ist es so ruhig«, antwortete Freddie bekümmert und trottete davon, um einen Jugendlichen in Wanderstiefeln zu bedienen.
      »Wissen Sie was«, sagte Banks, »ich habe gerade darüber nachgedacht, was wir als Nächstes tun können. Da gibt es noch jemanden, der uns in diesem Fall weiterbringen könnte, wenn wir ihn in die Mangel nehmen.«
      »Sam Greenock?«, sagte Hatchley.
      »Genau. Wenn wir ihm als Mitschuldigem mit Haft drohen, kriegen wir vielleicht was aus ihm raus. Er hat eine große Klappe, aber ich glaube nicht, dass er so cool wie Nicholas ist. Stephen Collier ist tot. Wenn wir Sam davon überzeugen können, dass Nicholas mit oder ohne seine Hilfe in Ungnade fallen wird, können wir vielleicht mit ihm einig werden. Was bleibt Sam schließlich noch, wenn es keine Herrschaften mehr gibt, vor denen er kriechen kann? Wir müssen ihm klarmachen, dass Nicholas mit dem Mord an Stephen den Ast abgesägt hat, auf dem er selbst saß.«
      »Wäre einen Versuch wert«, sagte Hatchley.
      »Und Sam ist ein Angeber«, sagte Banks. »Angeber sind von allen am leichtesten in die Mangel zu nehmen, besonders solche, die ihre Frauen schlagen.«
      »Ich glaube, dafür könnte ich ein bisschen Begeisterung aufbringen«, sagte Hatchley grinsend.
      »Gut. Dann gehen wir.«
      »Was? Jetzt? Wir haben noch nicht ausgetrunken.«
      »Ich habe nur so ein komisches Gefühl. Wir können von mir aus wieder zurückkommen. Sehen wir einfach mal, ob Sam zu Hause ist.«
      Sie verließen das White Rose und überquerten die Brücke. Die Zimmer auf der Vorderseite des Gasthauses der Greenocks waren alle dunkel.
      »Er ist nicht da«, sagte Hatchley. »Gehen wir zurück in den Pub und versuchen es später wieder.«
      »Sieht so aus, als wenn überhaupt keiner da ist«, sagte Banks. »Merkwürdig.« Er konnte nicht erklären, warum ihn das dunkle, stille Haus beunruhigte, ignorieren konnte er das Gefühl aber auch nicht. »Nein«, sagte er. »Ich gehe rein.«
      Hatchley seufzte und folgte ihm. »Ich wette, die verdammte Tür ist abgeschlossen.«
      Bevor sie die Gartenpforte hinter sich schließen konnten, hörten sie einen Wagen kommen. Es war Sams Landrover. Da es auf der Seite des Gasthauses keine Straße gab, parkte er in der Nähe des Pubs auf der anderen Seite des schmalen Flusses und kam über die Brücke gelaufen.
      »'n Abend, Gentlemen«, rief er. »Was kann ich für Sie tun ... Ach, Sie sind es.«
      »Seien Sie nicht so enttäuscht«, sagte Banks. »Vielleicht können wir etwas für Sie tun.«
      »Ach ja?« Sams jungenhaftes Gesicht sah verdutzt aus. Er strich sich durch die lockigen Haare. »In Ordnung. Das Angebot

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