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04 Verhaengnisvolles Schweigen

Titel: 04 Verhaengnisvolles Schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Gristhorpe?«
      Banks stellte sich vor und ermutigte den Anrufer, der seinen Namen mit Neil Fellowes angab, fortzufahren.
      »Eine Leiche«, sagte Fellowes. »Oben auf dem Berg. Ich habe sie gefunden.«
      »Wo befinden Sie sich jetzt?«
      »Im Pub. White Rose.«
      »In welchem Ort?«
      »Wie? Ach so. In Swainshead.«
      Banks schrieb die Einzelheiten auf seinen Notizblock. »Sind Sie sicher, dass es sich um eine menschliche Leiche handelt?«, fragte er. Mehr als einmal war die Polizei in der Vergangenheit Irrtümern aufgesessen und ausgeschwärmt, um Stapel alter Säcke, tote Schafe oder verrottete Baumwurzeln unter die Lupe zu nehmen.
      »Ja. Ja, ich bin mir sicher.«
      »Männlich oder weiblich?«
      »Ich ... ich habe nicht genau hingesehen. Es war -«
      Die nächsten Worte drangen so leise durch die Leitung, dass sie kaum zu verstehen waren.
      »In Ordnung, Mr Fellowes«, sagte Banks. »Bleiben Sie einfach, wo Sie sind, wir werden so schnell wie möglich vorbeikommen.«
      Gristhorpe hatte sein Gespräch beendet, als Banks an seine Tür klopfte und sein Büro betrat. Bei den überfüllten Bücherregalen und dem gedämpften Licht sah es eher wie ein Studienzimmer als wie der Teil einer Polizeiwache aus.
      »Ah, Alan«, sagte Gristhorpe und rieb seine Hände aneinander. »Die haben versprochen, noch vor dem Wochenende zu liefern, also können wir am Sonntag mit den Reparaturen beginnen, wenn es dir recht ist.«
      Die Arbeit an der Natursteinmauer, die nichts abgrenzte und nirgendwohin führte, war für den Superintendent und seinen Chief Inspector zu einer Art Ritual geworden. Mittlerweile konnte Banks diese Sonntagnachmittage am nördlichen Talhang über Lyndgarth, wo Gristhorpe allein in seinem Bauernhaus wohnte, kaum noch abwarten. Die meiste Zeit arbeiteten sie in vollkommener Stille, wobei die gemeinsame Beschäftigung eine Verbundenheit zwischen den beiden schuf, die Banks, der immer noch ein Neuling in den Yorkshire Dales war, sehr zu schätzen wusste.
      »Ja«, antwortete er. »Sehr gern. Pass auf, gerade kam ein ziemlich wirrer Anruf von einem Typ namens Neil Fellowes herein. Er schwört, auf dem Berg bei Swainshead eine Leiche gefunden zu haben.«
      Gristhorpe lehnte sich in seinem Stuhl zurück, verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und runzelte die Stirn. »Irgendwelche Einzelheiten?«
      »Nein. Der Mann hörte sich immer noch ziemlich mitgenommen an. Soll ich hinfahren?«
      »Wir werden beide hinfahren.« Entschlossen stand Gristhorpe auf. »Das ist nicht das erste Mal, dass im Head eine Leiche auftaucht.«
      »Im Head?«
      »Ja, wie der Kopf. So nennen die Einheimischen die ganze Gegend um Swainshead, weil dort der Fluss Swain entspringt, der Ursprung des ganzen Tals.« Er schaute auf seine Uhr. »Es sind ungefähr fünfundvierzig Kilometer, aber so wie ich Freddie Metcalfe kenne, schaffen wir es bestimmt noch vor Schankschluss.«
      Banks war verdutzt. Dass sich Gristhorpe derart an einer Ermittlung vor Ort beteiligte, war ungewöhnlich. Als Leiter der Kriminalpolizei von Eastvale konnte er seine Rolle in einem Fall nach eigenem Ermessen gestalten. Theoretisch konnte er, wenn er wollte, an Durchsuchungen und Befragungen von Haus zu Haus teilnehmen, aber selbstverständlich tat er das nie. Zum einen deshalb, weil seine Aufgabe in der Organisation bestand. Er delegierte die Arbeit an den Fällen und überwachte die Durchführung vom Büro aus. Der Grund dafür war nicht Faulheit, wie Banks bemerkte, sondern die Tatsache, dass Gristhorpes Talente mehr im Denken und in der Planung lagen als im Handeln und in der Vernehmung. Gristhorpe vertraute seinen Untergebenen und gewährte ihnen weit mehr Spielraum bei ihren Fällen als allgemein üblich. Doch diesmal wollte er dabei sein.
      Es war ein ungleiches Paar, das zum Parkplatz auf der Rückseite marschierte: der große, massige Gristhorpe mit seinem wilden Büschel grauer Haare, seinem borstigen Schnauzbart, seinem pockennarbigen Gesicht und buschigen Augenbrauen neben dem hageren, zierlichen Banks mit seinen kantigen Zügen und den kurz geschorenen schwarzen Haaren.
      »Ich verstehe nicht, warum du immer noch deinen Wagen benutzt, Alan«, sagte Gristhorpe, als er sich auf den Beifahrersitz des weißen Cortina niederließ und sich mit dem Sicherheitsgurt herumschlug. »Du kannst dir eine Menge Verschleiß sparen, wenn du ein Fahrzeug von der Wache nimmst.«
      »Haben die einen

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