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04 - Wohin die Zeit uns treibt

Titel: 04 - Wohin die Zeit uns treibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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auf Tischen ausgebreitet waren. „Soll ich dort, wo dein Bruder gefangen gehalten wird, einbrechen, mit rauchenden Revolvern und vielleicht einem Messer zwischen den Zähnen?"
    Er schaffte es wunderbar, dass sie sich wie eine Idiotin vorkam.
    „Setzen wir uns doch." Er wählte einen schattigen Tisch auf der Terrasse eines kleinen Cafés. „Warum erzählst du mir nicht, welche Laus dir über die Leber gelaufen ist?"
    Gillian stieß ihre Sonnenbrille noch fester auf die Nase. „Oh, es könnte etwas mit der Tatsache zu tun haben, dass Flynn und Caitlin gekidnappt worden sind. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur mit dem falschen Fuß aufgestanden."
    „Sarkasmus steht dir nicht." Er bestellte zwei Kaffee, dann streckte er die Beine aus.
    Sie blickte auf ihre Hände. Die Sonne spiegelte sich im Goldband ihrer Uhr wider. Gillian betrachtete das Lichtspiel, bis der Kaffee serviert wurde. „Ich konnte nicht schlafen. Ich habe einfach nur dagele-gen und konnte dieses Gefühl nicht abschütteln: Etwas stimmte nicht, war entsetzlich falsch, und ich würde zu spät kommen, um es richtig machen zu können." Sie blickte zu ihm auf, ganz sicher, sie würde ihn verachten, wenn er über sie lachte.
    „Du hast in den letzten Tagen viel durchgemacht.
    Es wäre nicht normal, wie ein Baby zu schlafen." Er legte eine Hand auf ihre und zog sie sofort wieder zurück.
    Die Berührung war schnell gewesen, und doch schien er sich darüber zu ärgern. Sie glaubte ihn zu verstehen und lächelte. „Freundlich zu sein bereitet dir Unbehagen."
    „Ich bin nicht freundlich." Er zündete sich eine Zigarette an.
    „Doch, du bist es." Ein wenig entspannter, griff Gillian nach ihrer Tasse. „Du würdest es vorziehen, es nicht zu sein, aber es ist schwer, seine Natur zu ändern." Der Kaffee war heiß und stark, genau was sie brauchte. „Welchen Namen du auch benutzt, unter der Oberfläche bist du ein freundlicher Mensch."
    „Du kennst mich nicht." Er zog den Rauch in die Lungen.
    „Als Wissenschaftlerin bin ich darauf trainiert zu beobachten, zu analysieren, zu kategorisieren, Hypothesen aufzustellen. Möchtest du gern meine Hypothese über dich hören?"
    „Nein."
    Die Spannung, die sich während der Nacht in ihr eingeschlossen hatte, löste sich. „Du bist ein Mensch, der nach Abenteuer und Aufregung sucht und zweifellos schon mehr gefunden hat, als er erwartet hat. Ich würde sagen, du glaubst genug an Freiheit und Menschenrechte, um dafür zu kämpfen. Und du bist desillusioniert, und du hast fast dein Leben verloren. Ich bin mir nicht sicher, was dich mehr stört. Ich glaube nicht, dass du gelogen hast, als du mir gesagt hast, du seist müde, Terence. Aber du lügst jedes Mal, wenn du vortäuschst, du machst dir aus nichts und niemandem etwas."
    Sie war dem Kern nahe gekommen, zu nahe. Er hatte gelernt, dass das Leben viel angenehmer war, wenn man Distanz wahrte. Als er sprach, geschah es mit dem einzigen Ziel, die Distanz wiederherzu-stellen. „Was ich bin, ist ein trainierter Lügner, ein Dieb, ein Betrüger und Killer. Da gibt es nichts Schönes oder Glänzendes oder Idealistisches. Ich befolge nur Befehle."
    „Ich denke, es geht weniger darum, was du tust, als darum, warum du es tust. Und da du das selbst nicht weißt, fantasierst du darüber, dich auf eine kleine Insel zurückzuziehen, wo du nicht darüber nachdenken musst."
    Terence drückte seine Zigarette aus. „Du sagtest Physikerin, nicht Psychiaterin?"
    „Es ist ganz einfach eine Angelegenheit der Logik.
    Ich bin ein sehr logischer Mensch." Sie stellte die Tasse zurück auf die Untertasse. „Dann ist es eine Angelegenheit deines Verhaltens mir gegenüber.
    Offensichtlich fühlst du dich von mir angezogen."
    „Ist das so?"
    Sie lächelte, sie fühlte sich immer sicherer, wenn die Dinge klar ausgesprochen wurden. „Ich denke, es wäre lächerlich zu verleugnen, dass eine körperliche Anziehung existiert. Trotzdem ist dein Verhalten widersprüchlich. Immer wenn du dich von der Anziehungskraft leiten lässt, ziehst du dich sofort wieder verärgert und frustriert zurück."
    Er wollte nicht, dass sein Verhalten wie ein einbalsamierter Frosch auseinandergenommen wurde. Er beugte sich vor. „Du kannst froh sein, dass ich mich zurückgezogen habe."
    Über dem kleinen runden Tisch waren sich ihre Gesichter sehr nahe. Ihr Herz begann zu hämmern, aber sie fand die Empfindung eher einzigartig als unerfreulich. „Weil du ein gefährlicher Mann bist?"
    „Ich bin der

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