04 - Wohin die Zeit uns treibt
Tasche.
„Wir brauchen einen Ubersetzer."
Ihre Hände fielen in ihren Schoß. „Du kennst jemanden, der uns helfen kann?"
„Fast jeder ist bereit zu helfen, wenn der Preis stimmt." Er blickte auf seine Uhr. „Der Club sollte jetzt ziemlich ruhig sein. Ich denke, ich besuche Desirée."
„Ich komme mit."
Er wollte ablehnen, dann entschied er sich anders.
„Auch gut, falls Amir in der Nähe ist. Wenn du mir am Hals hängst, dann kommt er nicht auf den Gedanken, ich wollte versuchen, die Fantasie seiner Frau zu reizen. Oder etwas anderes."
„Wie froh bin ich doch, wenn ich nützlich sein kann. Findest du nicht auch?"
Sie fanden Desirée in der Wohnung über dem Club.
Obwohl es fast Mittag war, öffnete sie die Tür mit schweren Augenlidern und einem leichten Morgenmantel, der aufreizend von einer Schulter rutschte. Ihr Blick erhellte sich beträchtlich beim Anblick von Terence.
„André. Was für eine nette Überraschung." Sie erkannte Gillian, schmollte kurz, dann trat sie zurück und ließ beide eintreten. „Normalerweise hast du mich allein besucht", sagte sie auf Französisch.
„Normalerweise warst du ein Single." Terence blickte sich in dem
dämmrigen Raum um, der voll mit flauschigen Kissen und Nippes aus Porzellan war und mit Möbeln vollgestopft. Besitz war schon immer wichtig gewesen für Desirée. Offensichtlich konnte sie ihn sich jetzt leisten. „Du bist aufgestiegen, Chérie."
„Wir suchen uns alle unseren Weg im Leben." Sie ging zum Tisch und nahm sich eine Zigarette aus dem Zigarettenhalter. „Wenn du wegen der Information gekommen bist, du hast mir nicht viel Zeit gelassen." Sie hielt die Zigarette im Mund und wartete, bis Terence zu ihr kam und ihr Feuer gab.
„Tatsächlich bin ich wegen eines anderen Geschäfts gekommen." Sie roch nach Parfum, das noch von der letzten Nacht an ihr haftete. „Ist dein Mann da?"
Sie zog ihre Brauen hoch, während sie einen Blick in Gillians Richtung warf. „Du warst doch noch nie für Gruppenspiele, oder hat sich das geändert?"
„Überhaupt keine Spiele." Er nahm ihr die Zigarette ab und zog selbst daran. „Amir. Ist er da?"
„Er hat Geschäfte. Er ist ein beschäftigter Mann."
„Dein Arabisch war immer ausgezeichnet, Desirée." Terence zog das Band aus der Tasche.
„Zweitausend Francs für eine Übersetzung von diesem Band und eine Erinnerungslücke sofort danach."
Desirée nahm das Band und drehte es in ihrer Handfläche. „Zweitausend für die Übersetzung und drei weitere für den Erinnerungsverlust." Sie lächelte ihn an. „Eine Frau muss für ihren Lebensunterhalt sorgen, wo sie kann."
Es hatte eine Zeit gegeben, als er es genoss, mit ihr zu verhandeln. Diese Zeit war vorbei.
„Abgemacht."
„Bar, Darling." Sie hielt ihre Hand hin. „Jetzt."
Terence gab ihr das Geld, und sie ging hinüber zur Anlage. „Amir liebt diese Spielzeuge." Desirée steckte das Band in den Rekorder, schaltete ein und stellte die Lautstärke ein. Sofort veränderte sich ihre Miene, und sie stellte die Anlage wieder ab. „Du hast mir nichts von Kendesa erzählt."
„Du hast nicht gefragt." Terence setzte sich und machte Gillian ein Zeichen, ebenfalls Platz zu nehmen. „Das Geschäft ist abgemacht, Desirée.
Spiel es auf meine Art, und dein Name wird nie er-wähnt werden."
„Du hältst dich in sehr schlechter Gesellschaft auf, André. Sehr schlechter." Aber das Geld war noch in ihrer Hand. Nach kurzer Überlegung steckte sie es in die Tasche, dann spulte sie das Band zu-rück. „Kendesa grüßt diesen widerlichen al-Aziz. Er fragt, ob die Geschäfte gut laufen." Sie lauschte wieder und stellte die Maschine ab. „Sie reden über dich, den Franzosen Cabot, der einen interessanten geschäftlichen Vorschlag für Kendesas
Organisation hat. Al-Aziz willigt devot ein, als Verbindungsmann aufzutreten."
Sie stellte den Apparat wieder an, dann wiederholte sich der Vorgang des Zuhörens, Abstellens und Übersetzens. „Kendesa ist sehr an deinem Produkt interessiert. Seine Quellen haben bestätigt, dass du im Besitz einer Ladung amerikanischer Waffen bist, die für den Mittleren Osten bestimmt waren. Eine Ladung von dem Umfang und der Qualität ist für Kendesas Chef von Interesse. Und du ebenfalls."
Sie stellte den Apparat wieder an und zündete sich eine Zigarette an, während die zwei Stimmen durch die Lautsprecher murmelten. „Dein Ruf ist befriedigend, aber Kendesa ist vorsichtig. Doch dein Angebot ist verlockend. Kendesa hat zugestimmt,
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