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04 - Wohin die Zeit uns treibt

Titel: 04 - Wohin die Zeit uns treibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gefährlichste Mann, dem du je begegnet bist."
    „Meine Familie ist entführt worden. Ich habe einen Mann sterben sehen und hatte ein Messer im Rücken. Es gibt wenig, was du tun
    könntest, um mir Angst einzujagen." Äußerlich ganz ruhig, hob sie ihre Tasse. Doch ihr Herz schlug ihr in der Kehle.
    „Du irrst dich. Trink deinen Kaffee", fügte er mit einem vollkommen anderen Tonfall hinzu, der sie gehorchen ließ, während er zur Kamera griff.

    „Was ist?"
    „Al-Aziz hat einen Besucher."
    Ein Mann, der aus einem schwarzen Wagen knapp zwanzig Meter entfernt stieg, füllte den Sucher aus.
    Terence erkannte das Gesicht. Kendesa war die rechte Hand des Generals, ein Mann von Bildung und Intelligenz, eine wichtige Kraft gegen den Fanatismus des Generals.
    „Du kennst ihn?"
    Aus einer alten Gewohnheit heraus machte Terence immer zwei Bilder. „Ja."
    „Was bedeutet das?"
    „Dass sie den Köder geschluckt haben."
    Gillian befeuchtete ihre Lippen und kämpfte um Ruhe. „Was machen wir jetzt?"
    Terence zündete sich eine weitere Zigarette an.
    „Wir warten."
    Al-Aziz' Besucher blieb zwanzig Minuten. Als er aus dem Laden trat, sprang Terence hoch und saß mit Gillian in einem Taxi, als Kendesa in seinen Wagen stieg. „Verfolgen Sie den Wagen", sagte er dem Fahrer und zog Geldscheine heraus. „Und schön Abstand halten."
    Der Fahrer steckte das Geld ein, bevor er den Motor startete. Gillian griff nach Terences Hand und hielt sie fest.
    „Er weiß, wo Flynn ist, nicht wahr?"
    „Er weiß es."
    „Was tun wir?"
    „Nichts."
    „Aber wenn er ..."
    „Wir wollen einfach sehen, wohin er fährt." Weil ihre Hand eiskalt war, hielt er sie fest.

    Der schwarze Wagen hielt vor einem der
    exklusiveren Hotels im Geschäftsbezirk. Terence wartete, bis Kendesa im Hotel verschwunden war.
    „Warte hier."
    „Aber ich will ..."
    „Warte hier", wiederholte er in seinem strengen Befehlston, und dann war er weg.
    Die Minuten verstrichen, und aus Angst wurde Ärger. Gerade wollte sie Terence nachgehen, als er zurückkam und dem Fahrer den Namen ihres Hotels gab.
    „Und?"
    „Er ist heute Morgen im Hotel abgestiegen und hat offengelassen, wie lange er bleibt."
    „Willst du nicht hingehen und ihn zur Rede stellen, wo Flynn ist?"
    Terence würdigte sie keines Blickes. „Klar, ich gehe in sein Zimmer, verprügle ihn und seine drei Wachen und hole die Wahrheit aus ihnen heraus.
    Dann marschiere ich dorthin, wo dein Bruder festge-halten wird, und haue ihn allein heraus."
    „Ist es nicht das, wofür ich dich bezahle?"
    „Du bezahlst mich, ihn herauszubekommen - in einem Stück." Das Taxi fuhr los. „Lass es uns auf meine Art spielen."
    Da sie wusste, dass sie sich auf ihr Temperament nicht verlassen konnte, schwieg Gillian, bis sie in ihren Zimmern waren.
    „Wenn du einen Plan hast, denke ich, dann ist es Zeit, mich einzuweihen."
    Terence ignorierte sie und ging zum Bett hinüber, wo er an etwas herumfummelte, das Gillian für ein tragbares Radio gehalten hatte.

    „Jetzt ist kaum die Zeit, um Musik zu hören." Als er weiterhin schwieg, stürmte sie hinüber zu ihm.
    „Terence, ich will wissen, was du vorhast. Ich weigere mich, im Unklaren gehalten zu werden, während du herumsitzt und Radio hörst. Ich will wissen ..."
    „Halt den Mund, okay?" Als er das Band zurückspulte, kamen die Stimmen kaum hörbar auf Arabisch. „Verdammt." Er drehte an der Lautstärke und lauschte gespannt.
    „Was ist das?"
    „Unsere Freunde sprechen fast außerhalb der Reichweite der Wanze, die ich gestern
    eingeschmuggelt habe."
    „Du ... ich habe nicht gesehen, dass du etwas eingeschmuggelt hast."
    „Das stärkt gewaltig mein Selbstvertrauen." Er spulte das Band wieder zum Anfang zurück.
    „Ich kann mir keinen Ort denken, an dem du das versteckt haben könntest."
    „Ich habe es offen herumliegen lassen. Wenn man Dinge versteckt, werden sie viel schneller gefunden.
    Jemals Poe gelesen? Und nun sei ruhig."
    Die Stimmen waren kaum zu unterscheiden, aber er erkannte die von al-Aziz. Er verstand die Begrüßungsfloskeln, aber von da an konnte er nur ein paar Fetzen übersetzen. Er hörte den Namen Cabot und verstand, dass sie über Geld verhandelten.
    „Was sagen sie?", fragte Gillian, als er das Band wieder abstellte.
    „Ich verstehe nicht genügend Arabisch, um mir einen Reim darauf machen zu können."
    „Oh." Sie fuhr sich enttäuscht mit beiden Händen übers Gesicht und setzte sich neben ihn aufs Bett.
    Terence steckte die Kassette in seine

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