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040 - Die Monster aus der Geisterstadt

040 - Die Monster aus der Geisterstadt

Titel: 040 - Die Monster aus der Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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die seinerzeit alle goldenen Kunstgegenstände der Inkas einschmolzen. Ich aber werde nicht zulassen, daß diese Kulturschätze vernichtet werden.«
    »Was haben wir denn von dem Gold, wenn wir tot sind?« erwiderte Freytag leidenschaftlich. »Packen wir doch soviel davon zusammen, wie wir tragen können, und hauen dann ab.«
    »Es fragt sich nur, ob die Inkas dich so ohne weiteres gehen lassen würden, Freytag«, warf Dorian ein.
    »Ah, Hunter!« rief Freytag zynisch. »Hätte ich mir doch denken können, daß du in dieselbe Kerbe schlägst wie unser Missionar. Aber vielleicht wirst du anders denken, wenn du erfährst, was Astor inzwischen herausgefunden hat. Jeff ist schon recht nachdenklich geworden. Ja, ja, es beschleicht einen schon ein seltsames Gefühl, wenn man erfährt, daß unser Tod vorausbestimmt ist. Los, Astor, sagen Sie Hunter schon, was Ihnen die Bilderchen verraten haben! Sie waren doch auch nicht überrascht, als wir Coe und Rogard als Wahnsinnige wiederfanden?«
    »Nein, ich war nicht überrascht«, gab der Missionar zu.
    Er trug wieder seine Kutte. Der mumifizierte Leichnam Woods war fortgeschafft worden. »Und ich hätte auch Woods Tod voraussagen können, wenn wir schon früher in diesen Raum vorgedrungen wären.« Er wartete, bis Dorian an seiner Seite war, und erklärte dann eine Reihe von Reliefs. »Die Bilder enthalten viele den Inkas fremde Elemente, obwohl sie eigentlich schon angefertigt gewesen sein mußten, bevor der Dämon seine Herrschaft über Manoa antrat. In ihrer Gesamtheit ergeben sie einen Kalender, der über viele Jahrhunderte reicht – bis tief in die Vergangenheit und weit bis in die Zukunft. Den Anfang und das Ende des Kalenders habe ich nicht gefunden, aber dafür den mittleren Abschnitt, der vom Anfang des sechzehnten Jahrhunderts bis in unsere Zeit reicht. Dieses Relief hier stellt das Jahr 1533 dar. Es ist deutlich zu sehen, wie ein Inka-Herrscher mit der Garotte erwürgt wird, wie Artgenossen seine Leiche zerstückeln und seine Teile – heilige Reliquien – fortbringen. Das ist niemand anderer als Atahualpa. Und ihren Erzählungen nach, Hunter, wurde Atahualpa wirklich von seinen Getreuen zerstückelt und hierher gebracht.
    Hier ist der Untergang eines Schiffes, zweifellos eine spanische Karavelle, symbolisiert, das eine heilige Fracht an Bord hat. Dieses Heiligtum treibt durch das Meer und einen Strom hinauf zu dessen Ursprung, wo es sich mit Atahualpa vereinigt. Der Dämon hat Atahualpas Körper übernommen. Und von nun an treiben viele rituell geopferte Körper durch die Flüsse. Der Dämon läßt von seinen Opfern seinen eigenen Leidensweg nachvollziehen.
    Bis hierher noch nichts Neues. Einige Symbole weisen darauf hin, daß die durch die Zeit pendelnde Stadt Manoa in verschiedenen Jahrhunderten Zwischenstation gemacht hat, in die Zukunft und wieder in die Vergangenheit wanderte. Das alles ist nur von geringer Bedeutung. Hier wird es wieder interessant. Der Kalender zeigt unsere Gegenwart an. Der Dämon taucht in den Bildern nicht mehr auf. Ob er wohl seinen eigenen Tod ahnte? Die Prophezeiungen mögen ihn darauf hingewiesen haben, deshalb hat er dafür gesorgt, daß sein Fluch nach ihm weiterlebt. Hier – das Ewigkeitszeichen.
    Und nun tritt unsere Expedition auf den Plan. Dieser Frauenkörper beherrscht nun das Geschehen. Kein Zweifel, daß die schlafende Machu Picchu damit gemeint ist. In diesem Zusammenhang habe ich eine weitere interessante Entdeckung gemacht. Aber davon später. Zuerst zu unseren Schicksalen. Da ist ein Mann mit einem Quipu. Er hält es so, als wüßte er es zu handhaben, aber eine Riesenfaust zerschmettert ihn. Die Prophezeiung hat sich an Jean Daponde erfüllt, wie wir alle gesehen haben. Hier sehen Sie die beiden Eingeschlossenen, Coe und Rogard. Erst später ist mir aufgefallen, daß ihre Umrisse doppelt eingezeichnet sind. Das soll zweifellos ihren Wahnsinn symbolisieren. Hier haben Sie das Tor, durch das wir in dieses Gewölbe gekommen sind – und hier läßt an der Schwelle ein Fremder sein Blut. Wood.
    Außer Coe und Rogard – Geistesgestörte zählen in diesem Schicksalskalender nicht – sind wir nun noch sieben Personen. Und jetzt sehen Sie her, Hunter! Hier sind sieben Personen, die auf verschiedene Art und Weise ihr Leben lassen. Alle fallen unbekannten Gefahren zum Opfer – einer wird von herabregnenden Steinbrocken erschlagen. Ich kann natürlich nicht herausfinden, welche der Figuren wen von uns darstellt, aber daß wir

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