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0400 - Ich und die grauen Hyänen

0400 - Ich und die grauen Hyänen

Titel: 0400 - Ich und die grauen Hyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Unfreundlichkeit Luft. Er knurrte etwas Unverständliches, während ich freundlich grüßte und fragte:
    »Kann ich vielleicht mal Ihr Telefon benutzen?«
    Statt einer Antwort drehte er sich wortlos um und ging in einen rückwärtigen Raum. Er kam mit dem Apparat in der Hand zurück und stellte ihn hart auf die Theke. Er vermied, mich dabei anzusehen, und wandte sich wieder seiner Arbeit zu.
    Ich wählte die Nummer des FBI und ließ mir Fred Nagara geben. Ich berichtete, was sich in der letzten Viertelstunde abgespielt hatte, und bat um einen Einsatzwagen.
    Der Geschäftsmann mit den rosigen Bäckchen hatte sich während meines Gesprächs mit Konservenbüchsen beschäftigt.
    Als ich aufgelegt hatte, fragte ich nach den Gebühren.
    Er knurrte unhöflich den Betrag, und ich legte die Münzen auf die Theke.
    »Wir haben die beiden Gangster geschnappt«, sagte ich. »Von denen droht Ihnen keine Gefahr mehr. Vielleicht können Sie sich jetzt entschließen, mit der Sprache herauszurücken. Sind Sie erpreßt worden?«
    Der Mann überlegte einen kurzen Augenblick. Dann sah er auf seine Schuhspitzen und nahm das Telefon von der Theke.
    »No, Sir«, sagte er dann langsam, drehte sich um und brachte das Telefon in den Nebenraum zurück.
    Ich hatte eine Mordswut im Bauch. Aber ich wußte, daß ich hier nichts ausrichten konnte. Wenn die beiden Gangster nicht im Verhör weichgeknetet werden konnten, daß sie ihre Taten gestanden, dann würden wir sie wieder laufenlassen müssen — weil die Angst der Opfer an Feigheit grenzte.
    Noch immer wütend, stieg- ich vorm Reggio in den Jaguar, den wir dort stehengelassen hatten. Ich fuhr zum District Office zurück und brachte die beiden Ausweise der gefangenen Gangster ins Archiv.
    Als Phil in unser gemeinsames Büro kam, hatte ich das Ergebnis von den Kollegen aus dem Archiv schon vorliegen.
    »Da haben wir einen guten Fang gemacht, Phil«, sagte ich. »Die beiden werden noch von der Polizei in Chicago gesucht.«
    »Auch Racketing?«
    »Mordversuch. Und dann steht noch eine Erpressung offen.«
    »Jetzt kann ich mir auch erklären, warum die Gangster auf keinen Fall in unsere Finger fallen wollten«, sinnierte Phil.
    »Mir ist unklar, wieso sich die beiden so gut in der Gegend zurechtfanden. In dem Keller sind die bestimmt nicht zum ersten Male gewesen.«
    »Sind sie auch nicht«, bestätigte Phil. »Als die zwei verfrachtet wurden, habe ich mich bei den Leuten von der Vulkanisieranstalt ein bißchen umgehört. Einer der Gangster hat ein paar Wochen in dem Laden gearbeitet.«
    Ich stieß einen leisen Pfiff aus. »Dann hat er die Gegend ausgekundschaftet, bevor sie ihr Jagdrevier wurde. Für mich steht fest, daß die beiden rund um den Washington Square gearbeitet haben.«
    »Meinst du tatsächlich, daß es die Burschen sind, die wir schon seit Wochen suchen?«
    Ich nahm ein Blatt Papier vom Schreibtisch und reichte es Phil.
    »Hier, lies selbst!«
    Mein Freund nahm das Schriftstück und überflog den Inhalt. Schon nach den ersten Zeilen sagte er überrascht:
    »Mensch, Jerry! Da haben wir tatsächlich den richtigen Fang gemacht! Das ist ja der gleiche Inhalt wie der Drohbrief von Van Doren!«
    »Stimmt. Ich habe die beiden Texte miteinander verglichen. Bis auf zwei Worte stimmen sie haargenau überein.«
    »Da kann der Kaufhauskönig Van Doren ja endlich wieder ruhig schlafen«, sagte Phil aufatmend.
    In diesem Augenblick kam Fred Nagara mit einem Fernschreiben.
    »Hier, Jerry, der Wisch kam gerade aus Stamford an.«
    Er reichte mir das Blatt Papier und verließ das Office wieder. Die Meldung nahm mich so gefangen, daß ich noch nicht einmal dankte.
    Nach einer Weile sah ich hoch. Phil blickte mich erwartungsvoll an.
    »Die Frau von Rittman war tatsächlich in Stamford. Sie hat in einem Hotel gewohnt und soll die ganze Zeit in dem Ort gewesen sein. Ein genauer Bericht folgt noch.«
    »Das ist nicht viel, oder steht noch was in der Meldung?«
    Ich nickte.
    »Sie war nicht allein. Die Geschichte mit dem Freund scheint also zu stimmen.«
    »So abwegig ist das doch nicht«, warf mein Freund ein. »Was macht dich denn daran so nachdenklich?«
    »Der Freund von dieser Rittman heißt Van Doren.«
    ***
    »Der Name ist zwar selten, aber es kann doch ein komischer Zufall sein, daß der Freund und Begleiter von Mrs. Rittman ausgerechnet Van Doren heißt«, sagte mein Freund nach einer ganzen Weile.
    »Es könnte Zufall sein«, räumte ich ein. »Aber daß zufällig auch die Adresse übereinstimmt,

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