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0400 - Ich und die grauen Hyänen

0400 - Ich und die grauen Hyänen

Titel: 0400 - Ich und die grauen Hyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
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erträglicher, ein paar Haken einstecken zu müssen, als an einer Bleivergiftung zu sterben. Meine Hände hielten den Arm wie mit eisernen Klammern gepackt.
    Seine Finger umkrallten die Waffe. Die Knöchel waren schneeweiß. Der Gangster hatte Kräfte wie ein Stier. Ich mußte mir etwas anderes einfallen lassen, um die akute Gefahr zu bannen.
    Plötzlich riß ich seinen Arm zur Seite. Ich krümmte meinen Rücken und wirbelte mich unter die Achsel des Gegners. Mit einem gewaltigen Schwung wuchtete ich ihn von den Beinen und hielt sein Handgelenk eisern umklammert.
    Er zappelte hilflos auf meinem Rücken. Ich wälzte den schweren Gangster herum und ließ ihn auf den Boden sinken.
    Für - einen winzigen Augenblick ließ der Druck seiner Finger nach. Blitzschnell riß ich an der Waffe — dann lag sie in meiner Hand. Damit sie mich nicht behinderte, schleuderte ich sie in eine Ecke des Kellerraumes.
    Der Gangster war jetzt wie von Sinnen. Er warf sich herum, weil ich für den einen Moment den Griff gelockert hatte, und stieß wild mit seinen Füßen nach mir. Ich steppte zur Seite. Ruhig blieb ich stehen, bis sich der Kerl beruhigt hatte. Hastig sprang er auf. Wie ein Berserker flog er mich an. Ich ließ ihn ins Leere laufen. Er drehte sich um und warf beide Fäuste in meine Richtung. Ich blockte sie ab, täuschte einen Leberhaken vor und schlug in dem Moment, in dem der Gangster seine Deckung ein Stockwerk tiefer legte, einen Kinnhaken. Es war einer von der wohldosierten Sorte. Der Kerl kippte um wie ein Sandsack.
    Jetzt hatte ich endlich Gelegenheit, nach Phil zu sehen. Er machte gerade aus seinem Gangster ein handliches Paket. Neben dem Verbrecher lag ein ganzer Haufen alter Stricke auf dem Boden.
    »Das hätte leicht ins Auge gehen können, Jerry!« brummte mein Freund und zog die Fußfessel an.
    »Ist es aber nicht«, gab ich zurück. »Kümmere dich anschließend um den anderen Kerl.«
    »Und was hast du vor?«
    »Ich werde mich mal ein bißchen hier unten umsehen.«
    Ich stieß die erste Tür auf. Anscheinend wurde der Keller von den Leuten aus der Vulkanisieranstalt benutzt. Alte Autoreifen lagen bis zur Decke gestapelt, nur in der Mitte war ein Gang gelassen worden. Ich zwängte mich durch die Pneu-Berge hindurch, fand aber weder eine zweite Tür noch ein Versteck hinter den Reifen. Ich ging zurück zu Phil. Er hatte sich inzwischen den anderen Gangster vorgenommen.
    »Und was fangen wir jetzt mit den Kerlen an, Jerry?«
    »Ich gehe zum Jaguar und rufe einen Einsatzwagen. Bleib du hier und paß auf die Boys auf. Vielleicht kannst du schon etwas aus ihnen ’rausholen.«
    »Wenn sie wach werden«, gab Phil zurück und grinste. »Hier, dem Kerl hast du ja eine starke Schlafpille verpaßt. Der wird so schnell seine Augen nicht auf schlagen.«
    »Dann hast du weniger Arbeit. Aber sei vorsichtig. Noch wissen wir nicht, wie die Brüder hier in diese Bude kommen. Wenn sie tatsächlich zu einer größeren Bande gehören, die hier ihren Treffpunkt hat, könnte es noch heiß werden, falls noch mehr vom ihnen erscheinen.«
    »Dann reich mir doch mal die Kanone von dem einen her. Ich hab’ gehört, wie du sie in die Ecke geworfen hast.«
    Ich holte das Schießeisen und gab es meinem Freund. Die beiden Gangster waren noch immer mit ihren Sinnen in Urlaub.
    »Schau mal nach, ob die beiden einen Paß in der Tasche haben oder etwas Ähnliches. Ich werde dann schon ins Office fahren und im Archiv nachsehen, welche Vögel wir gefangen haben.«
    »Er hat einen Führerschein in der Tasche«, berichtete mein Freund. »Und hier ist ein Brief.« Er reichte mir beides, dann schaute er bei dem zweiten Kerl nach.
    Phil fischte bei ihm, der gerade in dem Augenblick seine Augen aufschlug, ein Ausweispapier aus der Tasche. Der Kerl spuckte Gift und Galle und bäumte sich auf.
    Aber die Stricke hielten. Phil hatte den Gangster fachgerecht verpackt.
    »Und was mache ich?« fragte mein Freund leise, als ich zur Treppe ging.
    »Du bleibst hier, bis der Einsatzwagen kommt, und dann kannst du mit dem zum Office zurückkommen.«
    »Ich drehe euch den Hals um, wenn ich von den Fesseln frei bin!« brüllte der Gangster, der aus seiner Bewußtlosigkeit aufgewacht war.
    »Ja, wenn«, gab Phil ungerührt zurück und grinste über das ganze Gesicht.
    ***
    Unterwegs änderte ich meinen Plan. Ich ging noch einmal in das Geschäft des Feinkosthändlers.
    Er machte ein verlegenes Gesicht, als er mich sah, und seine Verlegenheit machte sich in

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