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0400 - Ich und die grauen Hyänen

0400 - Ich und die grauen Hyänen

Titel: 0400 - Ich und die grauen Hyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Matratze. Der muß doch ’n Vogel haben.«
    Eddie Barlow nahm noch einen Schluck aus der Whiskyflasche und stieß lautstark und mit sichtlichem Behagen auf.
    »Das ist mir immer noch lieber, als wenn einer zuviel säuft, Barlow.« Die Stimme von Chas Fisher war alles andere als friedlich. »Für dich wird es langsam Zeit, daß du die Pulle wegstellst. Du solltest dich an die Arbeit machen.«
    »Das ist noch nicht die richtige Zeit, um unterwegs zu sein, Chas. Wir müssen noch eine Stunde warten. Außerdem könnten wir uns heute eigentlich eine kleine Ruhepause gönnen. Wir haben in den letzten Tagen doch einige ganz schöne Geschäfte gemacht, oder?«
    »Du bist ein alter Idiot, Barlow«, brummte Chas Fisher und stand mit einem Ruck auf. Er stopfte seine Hände in die Taschen der zerbeulten Hose und begann im Zimmer auf und ab zu laufen. »Eine Kuh muß man melken, solange sie Milch gibt. Das kannst du nicht mal überschlagen und auf später warten. Und außerdem haben wir in den letzten Tagen ja auch mehrere Reinfälle erlebt.«
    »Ich wüßte nicht, wo. Und daß wir den einen Kerl erledigen mußten und nichts kassieren konnten, das war eben ein Betriebsunfall.«
    »Betriebsunfall! Daß ich nicht kichere. Aber das ist ja gar nicht so schlimm. Es kommt noch ärger.«
    Chas Fisher machte auf einmal einen Schritt zur Seite. Gerade in dem Augenblick, als Eddie Barlow nach der Schnapsflasche greifen wollte, schoß seine Hand vor und erwischte die Flasche vor dem anderen.
    Chas Fisher brachte die Pulle zu dem Tisch und stellte sie mit nachdrücklichem Schwung neben den Reklameaschenbecher, der vor Zigarettenresten fast überquoll.
    »Was ist schlimm? Du sprichst mal wieder in Rätseln.«
    In der Stimme von Barlow lag eine verhaltene Wut, aber er wagte nicht, sich von der Stelle zu rühren und die Flasche zu holen.
    Joe Monzelio kam in diesem Augenblick in das Zimmer zurück. Ohne ein Wort zu sagen, nahm er wieder seinen Platz auf dem durchgesessenen Sofa ein und schnappte sich den Packen mit Morgenzeitungen.
    »Erinnerst du dich vielleicht noch an das, was der Alte gebrabbelt hat, bevor du ihm ’ne Kugel gabst?«
    »Er hat eine ganze Menge gesagt. Weiß nicht-, was du meinst.«
    Chas Fisher blieb mit einem Ruck vor Barlow stehen und musterte den Mann mit einem höhnischen Grinsen.
    »Nein, du kannst das auch nicht wissen. Dafür bist du auch zu blöd. Aber um eine Flasche Whisky ’runterzukippen, dafür reicht dein Grips noch aus.«
    »Meinst du vielleicht, daß der Alte sagte, bei ihm wäre schon kassiert worden?« mischte sich Joe Monzelio ein und ließ das Zeitungsblatt sinken.
    »Allerdings! Das und nichts anderes geht mir schon seit gestern im Kopf herum.«
    Chas Fisher nahm seine Wanderung durch das Zimmer wieder auf. Von der einen Wand bis zur anderen waren es neun Schritte. Chas Fisher wirkte wie ein gereizter Löwe, der in seinem Käfig eingesperrt ist.
    »Das hat mich verdammt stutzig gemacht. Hat der Kerl nun gelogen, um uns zu verschaukeln, oder hat er die Wahrheit gesagt?«
    »Ich glaube nicht, daß er uns verschaukeln wollte«, sagte Joe Monzelio.
    »Dazu hatte er zuviel Angst. Er schlotterte ja am ganzen Körper.«
    »Wenn er uns nicht verschaukeln wollte, dann gibt es zwei Möglichkeiten«, sinnierte Chas Fisher und blieb nicht einen Augenblick stehen. »Jawohl, es gibt genau zwei Möglichkeiten.«
    Eddie Barlow starrte den Sprecher verständnislos an.
    »Einer von uns könnte den Alten auf eigene Kappe geschröpft haben«, warf Joe Monzelio ein.
    »Dann kannst du das nur gewesen sein«, brummte Barlow mit einem bösen Blick auf den schmächtigen Italiener. »Deswegen versteckst du wahrscheinlich auch deinen Koffer vor uns.«
    Der schmächtige Mann war so schnell von seinem Sitz hoch und an Barlow heran, daß der nicht wußte, wie ihm geschah. Selbst Chas Fisher war überrascht.
    Monzelio packte Barlow an den Aufschlägen seiner Jacke und versuchte, den wesentlich schwereren Mann nach vorn zu reißen.
    Chas Fisher war mit einem Satz heran. Er packte den Italiener am Arm und stieß ihn zur Seite.
    »Laß den Quatsch! Du bist wohl verrückt geworden! Das fehlt gerade noch, daß wir uns jetzt gegenseitig in die Haare geraten.«
    »Wenn er so was noch mal sagt, zerquetsche ich ihn«, zischte Joe Monzelio und versuchte aus dem Griff des Blonden zu kommen. »Das lasse ich mir nicht gefallen. Er hat behauptet, daß ich ein krummes Ding gedreht habe!«
    Er wollte wieder auf Barlow los, der noch immer an den

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