Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0400 - Menschheit im Zwielicht

Titel: 0400 - Menschheit im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gebracht. Labors erschienen.
    Auch hier waren die verwaschenen Formen wieder vorherrschend. Der Urmensch hatte die Geräte und Maschinen nicht begreifen können.
    Er kam in einen Raum. Ein anderer Neandertaler lag angeschnallt auf einem Tisch. Das schmerzverzerrte Gesicht wurde auf dem Geisterfilm überdeutlich dargestellt. Das hatte Zwiebus als besonderen Eindruck aufbewahrt.
    Die letzten Szenen zeigten einen Fluchtversuch.
    Zwiebus schlug zwei Neuzeitmenschen nieder. Er rannte durch Gänge und Hallen. Schließlich kam er vor einer großen Stahlkammer an. Fremde in Schutzanzügen standen davor. Zwiebus schlug auf sie ein, suchte Schutz in der offen stehenden Kammer, wo er schließlich durch Schockschüsse bewegungsunfähig gemacht wurde.
    Der Gedächtnisfilm endete mit einer Diskussion zwischen den Fremden. Zwiebus lag auf einem schmalen Tisch. Über ihm kreiste eine strahlende Kugel. Roboter gaben Injektionen.
    Die Fremden verließen die Kammer. Der Bildschirm verdunkelte sich. Der Film war zu Ende.
    Deighton ergriff wieder das Wort.
    „Eine Kopie dieses Geisterfilms ist den Dabrifa-Agenten zugespielt worden. Er beweist, daß menschenähnliche Intelligenzwesen vor zweihunderttausend Jahren die Erde, und zwar den Kontinent Lemuria, besuchten. Unsere Fachwissenschaftler sind jedoch beunruhigt. Es sollte so schnell wie möglich herausgefunden werden, was die Fremden mit ihren Experimenten bezweckten und ob Gefahr für die Erde besteht. Eins der geborgenen Geräte strahlt ununterbrochen auf sehr kurzen Hyperfrequenzen. Ein Empfangsgerät, oder ein Verbraucher, konnte nicht gefunden werden. Zu dem Rätsel zählt auch der Hochleistungsreaktor, der kurz vor der Bohrung angelaufen war. Diese Ungereimtheiten haben wir dem Dabrifa-Geheimdienst zugespielt. Man vermutet dort bereits die tollsten Dinge. Wenn also das Unternehmen Laurin plangerecht abläuft, kann man auf Nosmo mit gutem Grunde annehmen ... sagen wir ein Langzeitunternehmen der Fremden sei erfüllt worden. So wird es möglich sein, die wahren Geschehnisse zu verschleiern, bis wir es für richtig halten, sie preiszugeben. Wann das sein wird, habe ich nicht zu entscheiden. Vielen Dank, meine Herren."
    Die Konferenz währte bis in die frühen Morgenstunden. Die letzten Vorbereitungen wurden getroffen.
    Rhodan endete mit den Worten: „Sie werden mich ab zwölf Uhr des heutigen Tages jederzeit in der Hauptschaltzentrale Merkur erreichen können. Die Durchführung der letzten Systemschaltungen auf den Planeten, Monden und spezialisierten Außenstationen wird von besonders vereidigtem Fachpersonal aus Professor Waringers Team vorgenommen. Waringer selbst leitet die Primäraktion auf Merkur. Die Solare Menschheit wird spätestens beim Auftauchen der ersten antiterranischen Koalitionsverbände erfahren, was wir in fünfhundertjähriger, mühevoller Arbeit unter allerstrengster Geheimhaltung auf dem Merkur und den anderen acht Planeten aufgebaut haben. Der Kostenaufwand war enorm. Ein fünfhundert Jahre altes Rätsel wird seine Lösung finden. Begeben Sie sich nun bitte auf Ihre Positionen. Die zehn Herren des Notstands-Kontrollrates begleiten mich bitte zur Schaltzentrale Merkur Das wäre alles."
     
    9.
     
    Waringer schaute auf die Uhr. Es war drei Uhr früh, am 30. Oktober des Jahres 3430.
    Für die Kommandeure der antiterranischen Koalitionsflotte war der Tag Xangebrochen, für Professor Abel Waringer der Tag Laurin.
    Waringer stand mit seinem Panzerschutzanzug einige hundert Meter jenseits der Schattengrenze im grellen Sonnenlicht. Hier, so nahe der Librationszone am nördlichen Pol des Planeten Merkur, herrschte eine Hitze von einhundertachtundzwanzig Grad Celsius.
    Merkur war ein Einseitendreher. Während eines Sonnenumlaufes rotierte er nur einmal um seine Polachse. So drehte er dem Muttergestirn des Solaren Systems immer die gleiche Kugelfläche zu.
    Waringer lauschte auf das Summen des Energietornisters. Er mußte unwillkürlich an die kleinen Ingenieure von Siga denken, die in der Lage waren, Mikroreaktoren mit einer so hohen Leistung zu bauen.
    Dann schaute er wieder durch die verdunkelte Helmscheibe zur Sonne hinauf. Von Merkur aus betrachtet war sie ein flammender Atomofen, der ungestüm weißglühende Gasmassen von sich schleuderte und eine Strahlungsenergie ausschickte, die noch viele Millionen Jahre lang die neun Planeten erwärmen und das Leben auf ihnen erhalten würde.
    „Hoffentlich!" sagte Waringer im Selbstgespräch vor sich hin.
    Im Helmradio

Weitere Kostenlose Bücher