0401 - Aufbruch ins All
Das darf nach dem Gesetz nur der Sitzungspräsident."
„Ich bin sicher nicht der erste übermüdete Sapare, der sich über die Gesetze hinwegsetzt", erwiderte Makalet.
„Das ... das ist Diktatur!" stieß Canton hervor.
Makalets Berater sprang auf und packte den Obmann am Arm.
„Das dürfen Sie nicht tun, Mous", sagte der erregte Mann. „Das kostet Sie Ihren Titel und unserer Partei die Führung."
„Ja, das ist richtig", stimmte Makalet zu und wandte sich vom Tisch ab.
„Unsere Partei hat ebenso wie ich ihre Aufgabe erfüllt", sagte Makalet, als er auf die Tür zuging.
„Canton und seine Freunde werden uns mit Recht ablösen. Aber das wird ein paar Tage dauern."
Makalet grinste. „Wo, glauben Sie, wird die VANGUARD zu diesem Zeitpunkt sein?"
Sein Berater blickte ihm mit offenem Mund nach.
„Dieser hinterlistige alte Gauner", sagte Canton mit einer gewissen Anerkennung in der Stimme.
„Jetzt hat er es also doch geschafft. Aber wer konnte wissen, dass er alles zu opfern bereit war, um diese vier Verrückten in einem riesigen Metallsarg nach Firmer zu schießen?"
Gegen Morgen fiel Flaman Pantalone in einen unruhigen Schlaf, aus dem er wieder erwachte, als das Tischtelefon läutete. Pantalone glaubte zunächst, dass man ihn zum Startturm rufen wollte, doch ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass er noch zwei Stunden Zeit hatte.
Pantalone ergriff den Hörer.
„Sie können ruhig die Bildübertragung einschalten, junger Mann", sagte die vertraute Stimme von Mous Makalet. „Keiner von uns beiden ist so hässlich, dass er sich seines Gesichts schämen müsste."
Pantalone lächelte und schaltete den Bildschirm ein. Er erschrak, als er den Obmann sah. Makalets Gesicht war eingefallen und grau. Trotzdem machte der Obmann einen gutgelaunten Eindruck.
„Wenn ich geahnt hätte, dass Sie schlafen, hätte ich nicht angerufen", sagte Makalet.
„Ich dachte, Sie würden keine Ruhe finden."
„So ist es auch", bestätigte Pantalone. „Ich träumte gerade, dass ich zusammen mit Strachey von firmersehen Amazonen entführt wurde."
„Lassen Sie das nicht Canton hören", sagte Makalet. „Er unterschiebt Ihnen eine Sexualneurose und verhindert den Start."
Pantalone ließ sich durch das Verhalten des Obmanns nicht täuschen. Etwas war passiert.
Aber Makalet wäre niemals so gesprächig gewesen, wenn jemand das Projekt ernsthaft gefährdet hätte.
„Was ist geschehen, Obmann?" fragte der Raumfahrer.
„Ich werde unmittelbar nach dem Start der VANGUARD zurücktreten", berichtete Makalet.
„Das gilt auch für mein Kabinett."
„Was?" entfuhr es Pantalone.
„Es war die einzige Möglichkeit, das Projekt zu retten", sagte Makalet. „Canton wollte eine Aufschiebung des Startes erreichen. Ich musste zu einem ziemlich ... äh ... außergewöhnlichen Mittel greifen, um das zu verhindern. Canton verlangt jetzt meinen Kopf, aber ich werde ihn ihm vor die Füße werfen, bevor er ihn abschlagen kann."
Pantalone wusste nicht, was er sagen sollte.
„Es ist nicht so schlimm", fuhr Makalet fort.
„Wenn Sie zurückkommen, werden auch die Gegner des Raumflugs die Notwendigkeit dieses Projekts einsehen."
„Jeder vernünftige Sapare...", begann Pantalone.
„Hören Sie damit auf!" unterbrach ihn der Obmann. „Von achthundertsiebzig Millionen Saparen kann nicht jeder vernünftig sein. Manchmal glaube ich sogar, dass wir die Unvernünftigen sind.
Übrigens: Ich werde den Start nicht miterleben, auch nicht auf dem Bildschirm. Ich fliege in einer Stunde nach Gove und bleibe dort, bis man mich vielleicht noch einmal braucht."
Gove! dachte Pantalone benommen. Ein riesiger Garten, ein See, ein weißer Bungalow und ein paar zahme Aljew-Adler. Genau der richtige Ort, um einen Mann wie Makalet umkommen zu lassen.
„Ich wünschte, Sie könnten mitfliegen, Obmann", sagte Pantalone. „Es ist Ihr Schiff."
„Es ist ebenso mein Schiff wie Ihres", erwiderte Makalet. „Es ist ein Schiff, das jedem Saparen gehört. Sie fliegen nicht für mich nach Firmer, Flaman, sondern für das. Volk der Saparen.
Vergessen Sie das nie."
„Bestimmt nicht!" versprach Pantalone.
Makalet brach die Verbindung ab, ohne sich zu verabschieden: Pantalone wusste, dass er nun bestimmt keinen Schlaf mehr finden würde. Er stand auf und kleidete sich an. Sein Frühstück stand schon bereit. Obwohl Makalet wegen des Startes zuversichtlich gewesen war, machte Pantalone sich Sorgen. Er kannte Bascomb Canton. Dieser Mann war klug. Canton brachte es
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