0401 - Aufbruch ins All
sich", wiederholte Pantalone ungläubig. „Wie alt sind Sie überhaupt?"
Der Fremde wurde plötzlich ernst. Er gab Pantalone keine Antwort, sondern erhob sich und verließ die Kabine. Ein anderer Terraner kam herein, um die Fragen der beiden Saparen zu beantworten.
Pantalone und Addis fieberten dem Flug nach Conyers entgegen. Sie würden auf anderem Weg nach Conyers zurückkehren, als sie ursprünglich geglaubt hatten, aber deshalb würde ihre Rückkehr nicht weniger triumphal sein.
16.
Mous Makalet hörte die Schlüssel rasseln und glaubte, dass der Wärter kam, um ihm die Abendmahlzeit zu bringen. Es machte ihm nichts aus, bis zum Beginn der Verhandlung gegen ihn in Untersuchungshaft zu bleiben.
Makalet hob erstaunt beide Augenbrauen, als er den Besucher erkannte.
„Canton!" rief er verblüfft. „Wollen Sie sich am Anblick eines alten Mannes im Gefängnis erfreuen?"
Canton machte einen verlegenen und gehetzten Eindruck. Makalet spürte, dass etwas nicht stimmte.
Während seines kurzen Aufenthalts in diesem Gefängnis musste irgend etwas geschehen sein.
„Machen Sie keine Witze", sagte Canton. „Ich bin gekommen, um Sie um Hilfe zu bitten."
„Wenn das wahr ist, sind Sie der Witzemacher", meinte Makalet gelassen.
„Sie wissen nicht, was passiert ist", sprudelte Canton hervor. „Conyers gleicht einem Irrenhaus.
Vor sieben Stunden ist ein zweieinhalb Kilometer durchmessendes Raumschiff auf dem Raumhafen gelandet und hat dabei fast alle Kontrolltürme und Bauten zerstört.
Zum Glück hatte ich sie schon unmittelbar nach dem Start der VANGUARD räumen lassen."
„Was soll diese unglaubliche Geschichte?" knurrte der ehemalige Obmann. „Aber sie ist wahr", ereiferte sich Canton. „Es kommt noch schlimmer. Wir ließen das fremde Schiff von bewaffneten Männern umzingeln. Dann jedoch öffneten sich die Schleusen des Schiffes, und Flaman Pantalone und Lytton Addis kamen heraus."
„Flaman!" stieß Makalet hervor. „Er hat also unsere Vorfahren gefunden und sie zu einem Besuch von Conyers eingeladen."
Canton barg seinen Kopf in beiden Händen. „Sie sind frei", sagte er. „Helfen Sie mir, diese Geschichte in Ordnung zu bringen. Die Fremden, die mit Pantalone und Addis gekommen sind, nennen sich Terraner. Sie haben uns angeblich vor einer bevorstehenden Invasion der Dabrifaner gerettet."
Canton ging auf Makalet zu. „Sie müssen mir helfen", sagte er. „Ich weiß nicht, was ich tun soll."
„Beruhigen Sie sich", sagte Makalet. „Wir wollen uns gemeinsam anhören, was diese angeblichen Terraner zu erzählen haben."
Die letzte von zwanzig Pressekonferenzen war vorüber. Bascomb Canton war zurückgetreten.
Innerhalb von zwei Wochen sollten Neuwahlen stattfinden. Da Mous Makalet ablehnte, noch einmal zu kandidieren, nominierte seine Partei Flaman Pantalone als Kandidaten. Die andere Partei verzichtete auf die Nominierung eines Gegenkandidaten.
Innerhalb weniger Tage hatte sich das Weltbild der Saparen völlig verändert. Die Terraner versprachen dem aufstrebenden Volk rasche Hilfe beim Aufbau einer eigenen Raumflotte. Dass dies keine leeren Versprechungen waren, bewiesen die Terraner dadurch, dass sie die großen Laderäume ihres Schiffes fast ausräumten und alle Maschinen, die sie entbehren konnten, auf Conyers zurückließen.
Am 18. Mai 3431 Standardzeit machten die Terraner ihr Raumschiff startbereit.
Staebler-Beer wurde der Gerichtsbarkeit auf Conyers übergeben. Nach einer psychischen Umschulung sollte er in die Gemeinschaft der Saparen aufgenommen werden. „Schließlich", so sagte Flaman Pantalone während des Abschieds versöhnlich, „sind wir alle Menschen."
Der große Terraner war mit Pantalones Entschluss einverstanden, aber er dämpfte den Eifer des Saparen. „Die Menschheit ist über die gesamte Galaxis, zum Teil sogar darüber hinaus versprengt", sagte er. „Ganze Sternenreiche, alles Nachkommen von Terranern, liegen miteinander im Krieg.
Wahrscheinlich wird sich der Wunschtraum einer im Kosmos vereinten Menschheit niemals verwirklichen lassen."
„Aber ein Anfang ist gemacht."
„Anfänge gab es schon viele", sagte der Terraner. „Die Weiterentwicklung solcher Pläne scheiterte meistens am Machtstreben und am Egoismus einzelner. Sie scheiterten an Neid und Uneinsichtigkeit" Pantalone hob die Rechte, als wollte er einen Schwur aussprechen. „Solange ich Obmann von Conyers bin, werden alle Saparen nur auf ein Ziel hinarbeiten: Die Einheit der Menschheit."
Der
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