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0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht

0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht

Titel: 0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht Kostenlos Bücher Online Lesen
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auf und blickte in die Kabine.
    Im gleichen Moment stutzte er. Um sicher zu sein, schaltete er das Licht an.
    Tomaten-Jo starrte ihn mit hervorquellenden Augen an.
    »Verrat!«, brüllte der kleine Duke laut.
    ***
    Ich hatte bereits einen beträchtlichen Abstand vom Schiff erreicht, das zur Mitte der Chesapeake-Bucht steuerte. Jetzt machte sich die Kälte doch wieder bemerkbar. Trotz der Schwimmbewegungen spürte ich, wie sie immer mehr in meinen Körper eindrang und die Muskeln lähmte.
    Um Kräfte zu sparen, drehte ich mich auf den Rücken und trat nur mit den Beinen. Ab und zu sah ich mich um, um den Abstand zur Küste abzuschätzen. Links von mir schimmerten die Lichter der Ortschaft Springs.
    Aus der Nacht drang das Tuckern eines Dieselmotors an meine Ohren. Ich sah mich um, konnte aber kein Schiff entdecken. Dem Motor nach zu urteilen, musste es sich um ein kleineres Fischereifahrzeug handeln, das an der Küste entlangfuhr.
    Ich strampelte mit den Beinen und drückte gleichzeitig mit den Händen gegen das Wasser. So gelang mir ein kleiner Sprung aus dem Wasser. Dabei drehte ich schnell den Kopf herum, um das Wasserfahrzeug auszumachen. Doch zu sehen war nichts.
    Ich sank zurück, lauschte und schwamm.
    Eins stellte ich dabei fest, das Tuckern kam näher auf mich zu.
    Plötzlich sah ich links von mir einen weißen Stern, der vorher dort noch nicht gestanden hatte.
    Ich schnellte wieder wie ein matter Tümmler aus dem Wasser. Dabei sah ich, dass es sich nicht um einen Himmelskörper, sondern um ein Licht handelte, das über dem Wasser schwebte.
    Ein Gedanke schoss durch meinen Kopf, der mich für Augenblicke beunruhigte.
    Hatten die Gangster meinen Freund Phil und die Chinesin bereits in der Funkkabine entdeckt? Wusste man auf dem Schiff, dass es mir gelungen war, von Bord zu kommen? Machte dieses Dieselschiff dort in der Dunkelheit bereits Jagd auf mich, um mich vor dem Erreichen der Küste abzufangen?
    Diese Möglichkeit bestand durchaus.
    Ich beschleunigte mein Tempo, wobei ich immer wieder in die Richtung blickte, aus der das Motorengeräusch ertönte.
    Plötzlich konnte ich einen schwarzen Schatten gegen den etwas helleren Himmel im Hintergrund erkennen. Darüber das Geflecht eines Schiffsmastes, von dem Wanten und Stagen herabliefen. Mitten in dem Kreuz, das durch Mast und Querbalken hoch oben in der Luft gebildet wurde, schwebte das weiße Licht einer Lampe.
    Wenn das Schiff seine Richtung beibehielt, musste es mich bald erreicht haben.
    Ich strengte mich an.
    Außer dem Motor vernahm ich jetzt bereits das Rauschen der Bugwelle.
    Nur noch zwanzig Yards trennten mich von dem Fahrzeug.
    Der scharfe Bug jagte auf mich zu.
    Wenn ich nicht vor ihm wegkam, zerquetschte er mich.
    ***
    Der Gangster Duke befreite seinen Komplizen Tomaten-Jo von der Bahre und zog ihm den Knebel aus dem Mund.
    »Was ist geschehen?«, fragte Duke.
    »Sie sind entwischt.«
    Die beiden Gangster liefen durch das Schiff nach oben. Jedem, dem sie begegneten, riefen sie zu: »Die beiden G-men sind entwischt, sucht sie.«
    Duke rannte schreiend über das Deck auf die Treppe zu, die zu der Kommandobrücke hochführte.
    Phil hörte sie und hob den Kopf.
    Die Chinesin Ronda drückte sich ängstlich an ihn. »Sie haben es entdeckt«, flüsterte sie. »Jetzt werden sie bestimmt wissen, wer euch befreit hat.«
    Schritte polterten über Deck. Schreie ertönten. Phil legte den Kopf an die Tür und lauschte. Vorher hatte er das Licht der Lampe gelöscht.
    Der am Boden liegende Funker knurrte und brummte. Das Gepolter auf Deck entfernte sich. Dann kam es wieder näher heran.
    »Sie suchen uns«, flüsterte Phil.
    Plötzlich vernahm er Potters Stimme. Er stand vor der Tür zur Funkkabine. »Jo, Duke«, rief er, »steigt in die Laderäume und sucht sie ab. Vielleicht haben sie da ein Versteck gefunden.«
    Schritte eilten weg.
    Phil vernahm leises Rascheln und Kratzen auf den Planken. Durch die dünne Eisentür hörte er Potter schnaufen. »Bring sie herauf«, rief er hinter Tomaten-Jo und Duke her.
    Die Türklinke lag an Phils Körper an. Plötzlich verspürte er, wie sie sich bewegte.
    Potter rüttelte an der Tür.
    »Mach deine Bude auf, Ted«, rief er dabei. Er schlug mit der Faust gegen das starke Stahlblech. »Hörst du nicht, Ted?«
    Phil beugte sich zu dem gefesselten Funker hinunter, tastete in dessen Gesicht herum und presste ihm die rechte Hand fest gegen den Mund, damit er keinen Laut mehr von sich geben konnte. Phil achtete dabei darauf,

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