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0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht

0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht

Titel: 0401 - Dem Henker ins Handwerk gepfuscht Kostenlos Bücher Online Lesen
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abgestellt. Nur noch das Rauschen der Bugwelle war zu vernehmen. Ich rief laut!
    Jetzt mussten sie mich hören!
    Der Scheinwerferstrahl glitt über mich hinweg, kam zurück und blieb auf meinem aus dem Wasser ragenden Kopf stehen.
    Wie schon einmal in diesem Fall musste ich das hinnehmen, was jetzt kam. Waren es Freunde? Oder ein von Samedi ausgeschicktes Boot, das mich suchen sollte?
    »Wir werfen Leine und Ring«, schallte es von dem Fischerboot zu mir herüber.
    Am Heck des Fahrzeugs erkannte ich im Licht des Scheinwerfers einen Mann, der ein Megafon in der Hand hielt, durch das er rief: »Passen Sie auf!«
    Etwas schwirrte durch die Luft und klatschte neben mir ins Wasser. Der Lichtstrahl glitt darüber hinweg. Ich sah den Ring und hielt mich daran fest. Sie zogen die Leine ein und holten mich an die Bordwand. Dort griffen vier kräftige Hände zu und fischten mich aus dem Wasser. Ich plumpste wie ein nasser Sack auf das Deck. Zum zweiten Mal hatte ich ein unfreiwilliges Bad nehmen müssen. Nur, dass das zweite sauberer war als in der Kanalisation.
    Erst jetzt merkte ich, wie mich das Schwimmen angestrengt hatte.
    Ich erklärte den beiden Fischern, wer ich war, und bat sie, mich sofort an Land zu bringen.
    »Das ist nicht so einfach, wie Sie denken, Agent Cotton«, erklärte mir der Führer des Fangbootes. »Wir haben vorhin nicht den Motor abgestellt, sondern er fiel plötzlich aus. Das war ja Ihr Glück, sonst hätten wir den Hilferuf nicht gehört.«
    »Dauert die Reparatur lange?«, erkundigte ich mich.
    »Keine Ahnung«, antwortete der Bootsführer. Der andere Fischer leuchtete bereits mit einer Lampe unter den Holzkasten, der den Dieselmotor abdeckte.
    »Ich muss dringend an Land«, sagte ich fest. Bis dahin hatte ich den beiden noch nichts über Baron Samedi, seine Bande und das Transportschiff gesagt. Jetzt deutete ich an: »Ein Kollege von mir befindet sich in der Gewalt von Gangstern. Ich muss ihn so schnell wie möglich befreien.«
    »Bring ihn mit dem Moses an Land«, sagte der Mann, der am Motor arbeitete. »Wenn du zurückkommst, habe ich den Motor wieder in Gang.«
    »Moses« war ein Beiboot, das der Führer des Langustenbootes zu Wasser ließ.
    Er steuerte auf das Fährhaus bei Springs zu und setzte mich dort an Land. Ich dankte und versprach ihm Lohn für seine Hilfe, wenn ich meine Börse wieder hätte. Doch er lehnte ab. »Es ist unter uns Seefahrern eine Selbstverständlichkeit, dass einer dem anderen unentgeltlich hilft«, erklärte er. Dann ruderte er weg.
    Ich lief auf das Fährhaus zu und drückte auf die Klingel.
    »Findet man denn in dieser Nacht überhaupt keine Ruhe?«, polterte der Fährmann, als er die Tür aufmachte und mich wie einen Geist anstarrte. »Wie sehen Sie denn aus?«, sagte er. Ich war in eine Wolldecke gehüllt, die mir die beiden Fischer überlassen hatten. »Sie haben ja noeh nicht mal Schuhe an«, knurrte der Fährmann.
    Ich erklärte ihm, wer ich war. »Ich bin durch die Bucht geschwommen.«
    »Vom FBI sind Sie? Kommen Sie rein.« Er hielt die Tür auf. Ich betrat das Haus. Er führte mich in eine warme Stube, deren großes Fenster auf die Bucht hinausging. Ich setzte mich neben der noch warmen Ofen. Er legte ein paar Holzstücke auf, die bald darauf knisternd brannten. Die Wärme tat mir gut.
    »Heute Nacht waren schon zwei Polizisten hier. Ein Captain Harding und noch einer«, sagte der Fährmann.
    »Wer war hier?«, schnatterten meine Lippen. »Harding? Haben Sie sich nicht verhört?«
    »Durchaus nicht. Zigarette?« Ich bediente mich.
    »Captain Harding hat mich nach einem Jaguar gefragt, der am Fährhaus vorbeigefahren sein sollte.«
    »Kann ich bei Ihnen telefonieren?«, fragte ich schnell.
    »Dort drüben.« Er deutete zur Wand, an der das Telefon hing.
    Als ich die Nummernscheibe drehte, sagte der Fährmann: »Ich glaube, Captain Harding und der andere sind in die Riti Mountains hinaufgefahren. Ich habe hinter ihnen hergeschaut. In Springs bogen sie nach Norden .ab. Und diese Straße endet in den Bergen.«
    »In Ordnung!«
    Die Zentrale der City Police meldete sich.
    ***
    »Nichts zu finden, Potter«, hörte mein Freund Phil auf dem Schiff den kleinen Duke sagen. Von allen Seiten kamen die Gangster von der Suchaktion zurück und versammelten sich wieder auf Deck vor der Kabine des Funkers, in der Phil und die Chinesin sich versteckt hielten.
    »Aber sie müssen noch auf dem Schiff sein«, sagte Potter heftig.
    »Das Fallreep liegt noch aus, Potter. Hast du

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