0402 - Der Feuerkult
schließlich gelungen, den bewussten Chip zu vernichten. Mein Kreuz hatte auf ihn reagiert, und sogar der Seher hatte sich mit mir in Verbindung gesetzt und mir einige Informationen gegeben.
Andere Dinge, die mit Acron zusammenhingen, die möglicherweise Verbindungen zu anderen Fällen ergaben, mussten wir erst noch herausfinden. Das hatten wir uns als nächste Aufgabe vorgenommen.
In der Schule hielt uns nichts mehr. Sie war von einem schrecklichen Fluch befreit worden, und so machten wir uns am späten Nachmittag wieder auf den Weg nach London.
Bill saß neben mir und war sehr in Gedanken versunken. »John, ich sage dir, dahinter steckt noch verdammt viel.«
»Wie meinst du das?«
»Acron!«
»Das ist klar.« Wir rollten durch den Wald und erreichten die Stelle, wo das Stahlseil gespannt worden war, das uns fast zum Verhängnis geworden wäre. Darüber hatten wir mit den Schülern nicht weiter geredet. Die Sache war vergessen.
Durch die herbstlich bunt gefärbten Blätter schimmerten ein paar vereinzelte Sonnenstrahlen. Ansonsten zeigte sich der Himmel ziemlich bedeckt. Geregnet hatte es auch. Auf den Straßen lag ein nasser Film, der manchmal spiegelte.
Wir waren beide sehr nachdenklich. Obwohl die Schüler wieder zu normalen Menschen geworden waren, zeigten wir uns nicht zufrieden. Zu viele Rätsel waren noch ungelöst. Und es war Bill, der mich daran erinnerte, dass die Kollegen vielleicht etwas mehr über Acron herausgefunden haben konnten. »Ruf doch mal an.«
Ich winkte ab. »Mach du das.«
»Wir können ja wechseln.«
Ich war einverstanden. Mein Freund übernahm das Lenkrad, nachdem ich auf der linken Seite angehalten hatte. Die Kollegen von der Nachtschicht, die mir die ersten Informationen gegeben hatten, würde ich nicht mehr antreffen. Hoffentlich hatten sie die Informationen weitergegeben, doch diese Sorge zeigte sich als unbegründet, denn als ich die Verbindung bekam, wurde ich von der Zentrale sofort weitervermittelt.
Sir James wollte mich sprechen.
»Endlich hört man etwas von Ihnen!«
»Wir hatten keine Zeit.«
»Und hier ist es inzwischen rundgegangen.«
»Wieso?«
»Suko befindet sich schon auf dem Flug nach San Francisco.«
Ich schluckte. »Wieso das?«
»Es geht um Acron!«
Das war die zweite Überraschung innerhalb einer halben Minute.
Allmählich wurde ich nervös und gespannt. »Sir, ich verstehe nicht so recht. Was hat Suko damit zu tun?«
»Sie haben den Stein ins Rollen gebracht, John. Mittlerweile ist er zu einer Lawine geworden. Hinter Acron soll ein Mann stehen, der ein alter Bekannter von Ihnen ist. Akim Samaran!«
»Was?«
»So ist es!«
Ich fing einen schnellen Blick meines Freundes Bill auf, gab aber noch keine Erklärungen, sondern hörte zu, was mir mein Chef mitzuteilen hatte. Das war verdammt brisant. Ich hatte das Gefühl, in ein Wespennest gestochen zu haben, und ich konnte mir gut vorstellen, dass Akim Samaran an der Spitze eines solchen Konzerns all seine schrecklichen Pläne in die Tat umsetzen konnte.
Da besaß er Macht und gleichzeitig die Rückendeckung des Spuks. So konnte er Macht und Magie vereinigen.
Mir wurde der Kragen eng, und im Hals spürte ich ein trockenes Gefühl. »Sind Sie noch da, John?«
»Ja, Sir. Es steht also fest, dass zwei der Leitenden ermordet worden sind?«
»Davon müssen wir ausgehen.«
»Und Suko will den dritten beschützen!«
»Richtig. Auf dem Weg nach Frisco.«
»Weshalb gerade in diese Stadt?«
»Weil Acron dort seine Zentrale hat.«
»Und dort leben auch Jane Collins, Yakup und Ali.«
»Ich weiß. Möglicherweise gibt es sogar Querverbindungen, aber ich will nichts herbeireden und möchte zunächst Sukos Bericht abwarten. Drücken wir ihm die Daumen, dass er es schafft! Rechnen Sie auf jeden Fall damit, auch hinfliegen zu müssen.«
»Geht in Ordnung, Sir.«
»Wann sind Sie in London?«
Ich warf einen schnellen Blick auf meine Uhr. »Eine Stunde werden wir noch brauchen.«
»Gut, Sie finden mich im Büro.«
»Da war doch was,« sagte Bill, als ich aufgelegt hatte. »Oder nicht?«
»Und wie.« Ich begann mit meinem Bericht, und auch Bill Conolly wurde blass.
»Meine Güte, John, was rollt da noch alles auf uns zu?«
»Akim Samaran.«
»Hat er es geschafft?«
»Ich hoffe nicht.«
Wir sprachen noch über frühere Fälle, in denen Samaran kräftig mitgemischt hatte, und ich ging davon aus, dass seine erste Tat bei Acron die Erfindung und Verbreitung des Spiels Lord Acron gewesen sein musste,
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