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0402 - Ein G-man starb in Halle 3

0402 - Ein G-man starb in Halle 3

Titel: 0402 - Ein G-man starb in Halle 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sie konnte sich nun daran machen, die letzten Flammenherde zu ersticken. Gleichzeitig schwärmten sechzig Detectives der Stadtpolizei aus, die samt und sonders Spezialisten für Brandstiftungen waren. Nach den vorliegenden Meldungen hatte es zwei Tote gegeben: den Nachtwächter im Pförtnerhaus und einen Mann, der noch nicht identifiziert werden konnte. Außerdem waren vier Feuerwehrleute und zwei Mann vom Werkschutz der Fabrik durch den Brand mehr oder minder schwer verletzt worden.
    »Es gibt keinen Grund, warum ihr hier noch herumstehen solltet«, knurrte Hywood, dem ein aufmerksamer Cop einen großen Pappbecher heißen Kaffee besorgt hatte. »Ihr habt mir ganz schön geholfen. Zwei so zuverlässige Kuriere hat man nicht alle Tage.«
    Wir hatten ihm als eine Art Meldegänger gedient, denn Hywood hatte am Ende ein Heer von fast zweihundert Polizisten kommandiert, um Dutzende von Absperrungen, einzelne Evakuierungsmaßnahmen und hunderterlei andere Dinge zu regeln, die nicht zum Aufgabenbereich der Feuerwehr gehörten, die aber getan werden mussten.
    Nach den vielen Stunden, in denen Hywood seine Befehle gegen ein tosendes Feuer hatte anbrüllen müssen, war endlich auch einmal seine Stimme erschöpft, dass sie in einer normalen Lautstärke funktionierte. Vermutlich betrachtete der Captain das als ein Flüstern.
    Müde und abgespannt, mit Schmerzen in den Gliedern und im Gesicht, schleppten wir uns durch die Straßen zu der Stelle, wo wir den Jaguar geparkt hatten. Als wir einstiegen, brummte Phil: »Ich kann dir nicht versprechen, ob ich je wieder aus diesem Sitz aufstehe.«
    »Ich kann dir auch nicht versprechen, ob ich meine Wohnung erreiche, ohne vorher einzuschlafen«, murmelte ich müde.
    Eine Weile hockten wir nur so auf unseren Sitzen und dösten vor uns hin. Wir waren ausgelaugt bis auf das letzte Gran Energie. Ausgebrannt wie die stählernen Gerippe der verbrannten Fabrik. Aber irgendwann raffte sich Phil doch auf und bot mir eine Zigarette an. Wir rauchten und wurden für den Augenblick ein wenig mobilisiert.
    »Vielleicht sollten wir doch bei der Unfallstation im Medical Centre vorbeifahren und uns die Brandblasen behandeln lassen«, schlug mein Freund vor.
    »Ja«, stimmte ich zu. »Das sollten wir tun. In meinem Gesicht brennt es jetzt noch, als ob ich mitten im Feuer stünde.«
    »Was mag aus dem Burschen geworden sein, den wir aus dem Haus herausgeholt haben?«
    Ich zuckte die Achseln. »Er wird in einem der nahen Krankenhäuser liegen, Phil. Wir können uns im Laufe des Tages mal darum kümmern.«
    »Weißt du, was mir jetzt auffällt, wenn ich noch einmal an diese Geschichte denke?«
    »Keine Ahnung. Was denn?«
    »Das war keine Junggesellenwohnung. Es gab sogar ein Kinderzimmer mit zwei Betten. Neben der Küche, gegenüber dem Wohnzimmer, aus dem du den Mann herausgeschleppt hast.«
    »Du meinst, wo die Frau und die Kinder waren?«
    »Ja, natürlich. In der Wohnung waren sie nicht. Höchstens im Schlafzimmer, aber dann sind sie umgekommen. Und warum sollten die Kinder im elterlichen Schlafzimmer sein, wenn sie in ihrem eigenen Zimmer eigene Betten haben?«
    »Das ist ein Punkt, um den wir uns auch kümmern sollten, Phil. Aber nicht heute Nacht. Ich bin so fertig, dass ich es hoffentlich gerade noch bis zum Medical Centre schaffe.«
    In der Unfallstation war in dieser Nacht der für New York übliche Betrieb. Als wir ankamen, nahm uns eine resolute Schwester in Empfang, die nur einen einzigen Blick auf unsere Gesichter warf und dann fragte: »Von dieser Höllengeschichte am East River?«
    »Ja.«
    »Gehören Sie zu den Fabrikangestellten?«
    »Nein. Wir sind G-men.«
    »Wieso sind Sie dann so verletzt? Was tut das FBI bei einer ganz gewöhnlichen Brandsache, selbst wenn der Brand eine ganze große Fabrik zerstört?«
    »Es bestand Alarm für alle Polizei-Einheiten von New York City, ohne Rücksicht ayf ihre gewöhnlichen Zuständigkeitsbereiche, Schwester. Wir haben versucht, in einem ebenfalls brennenden Wohnhaus neben der Fabrik einen bewusstlosen Mann herauszuholen.«
    »Ach. Sie beide waren das«, sagte sie. »Wir haben schon davon gehört. Außerdem liegt Mister Burnes bei uns. Der Mann, den Sie herausgeholt haben.«
    »Ist ja großartig«, brummte ich müde. »Dann brauchen wir ihn nicht erst zu suchen. Wie geht es ihm denn?«
    Die Schwester zuckte die Achseln.
    »Es besteht Lebensgefahr. Sehr schwere Verbrennungen am Kopf upd am Oberkörper. Die nächsten achtundvierzig Stunden werden

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