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0402 - Ein G-man starb in Halle 3

0402 - Ein G-man starb in Halle 3

Titel: 0402 - Ein G-man starb in Halle 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
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darüber entscheiden, ob er durchkommt. Und jetzt folgen Sie mir, bitte. Doktor Landau wunderte sich schon, dass die Retter von Mister Burnes nicht erschienen. Sie mussten ja ebenfalls Verletzungen haben, das lag doch auf der-Hand. Warum sind Sie nicht früher gekommen?«
    Trotz meiner Müdigkeit brachte ich es noch fertig, einen sarkastischen Scherz anzubringen.
    »Wissen Sie, Schwester, wir haben als Kinder schon so gern mit dem Feuer gespielt, aber so ein großes hatten wir noch nie gesehen.«
    Sie war nicht zu schlagen. Nach einem raschen Seitenblick auf unsere Gesichter und unsere Hände, von denen einige Hautfetzen herabhingen, sagte sie ernst: »Ich wette, dass Ihr Bedarf an hübschen großen Feuern für die nächsten Jahre gedeckt ist.«
    »Bis an mein Lebensende!«, erklärte Phil mit Nachdruck.
    Und dann waren wir keine G-men mehr, sondern einfach nur noch Patienten, kranke Menschen, um die sich moderne Medizinmänner kümmerten. Wir ließen geduldig alles mit uns machen, und als wir schließlich im Jaguar saßen, war es kurz vor vier.
    »Wann sehen wir uns im Office?«, fragte Phil.
    »Im Augenblick fühle ich mich so, als ob ich drei Wochen durchschlafen könnte. Na, sagen wir gegen halb elf.«
    »Okay. Holst du mich vorher ab?«
    »Kann ich machen. Sag inzwischen der Zentrale Bescheid, dass wir später kommen.«
    Während Phil das über Sprechfunk erledigte, fuhr ich ihn zu der Ecke, in deren Nähe seine Wohnung liegt. Anschließend brachte ich mich selbst nach Hause, und das war gar nicht so einfach, weil mir die Augen zuzufallen drohten. Nur der Umstand, dass ich das Fenster vollständig geöffnet hatte und mich von der kalten Nachtluft durchbeuteln ließ, bewahrte mich vor dem Einschlafen am Steuer.
    ***
    Als wir am Morgen zur verabredeten Zeit im Office eintrafen, lag ein Zettel auf meinem Schreibtisch, dass Mr. High, unser Distriktchef, uns umgehend nach unserem Eintreffen zu sehen wünsche. Wir trabten los.
    »Ist es schlimm?«, fragte der Chef nach der Begrüßung und zeigte auf die Pflaster, die sie uns im Medical Centre angeklebt hatten.
    Wir grinsten beide, hatten Schmerzen und erklärten tapfer, dass es nicht der Rede wert sei. Dann durften wir uns anhören, was wir doch für wackere Burschen wären. Im Auftrag des Bürgermeisters hatte irgendein hohes Tier der Verwaltung seine Lobeshymne an den Chef weitergegeben. Wir waren entsprechend beeindruckt und rutschten verlegen in unseren Sesseln herum. Bis der Chef endlich wieder auf vernünftige Dinge zu sprechen kam.
    »Es ist ein klarer Fall von Brandstiftung«, erklärte er. »Soviel steht bereits fest. Die Fabrik hat außer ihren sonstigen Aufträgen auch an zwei Projekten für das Verteidigungsministerium gearbeitet. Der Verdacht der Sabotage kann also nicht ohne Weiteres ausgeschlossen werden. Wir müssen uns um diese Sache kümmern. Die Stadtpolizei hat eine Sonderkommission gebildet, die von Captain Hywood geleitet wird. Ich habe ihn bereits informiert, dass auch wir Interesse an diesem Fall haben. Sie brauchen sich nur bei Hywood zu melden, und er wird Ihnen alle Informationen zukommen lassen, die die Stadtpolizei schon besitzt. Wenn Sie keinen Genesungsurlaub beantragen wollen wegen Ihrer Verletzungen, würde ich Sie bitten, diesen Fall zu übernehmen.«
    Wir standen auf.
    »Okay«, sagte ich. »Das entspricht ganz unserer persönlichen Beteiligung an dieser Geschichte.«
    »Ich verstehe nicht ganz, Jerry«, erwiderte Mr. High.
    »Ganz einfach, Chef: Wir waren drin in dieser Hölle. Und ich bin verdammt gespannt darauf, die Brandstifter einmal zu Gesicht zu kriegen.«
    Mr. High nickte. Er war ganz ernst, als er sagte: »Ich bin überzeugt davon, dass Sie sie zu Gesicht bekommen werden.«
    »Darauf können Sie sich verlassen, Chef«, sagte ich.
    ***
    In der vergangenen Nacht hatte Allan Heal seine Pläne geändert, kaum dass er in das Taxi gestiegen war.
    »Nein, halt«, sagte er zu dem Fahrer. »Ich habe es mir anders überlegt. Fahren Sie mich zum General Post Office.«
    »Ja, Sir.«
    Im Hauptpostamt wartete Heal mit jener Geduld, die zu den wichtigsten Berufseigenschaften eines jeden Detektivs gehört, eine Stunde lang, bevor er sich am Schalter für postlagernde Sendungen erkundigte, ob etwas für Smarty Allan eingegangen sei.
    Die ältliche Frau, die den Nachtdienst versah, suchte in einem Fach, das mit dem Buchstaben A gekennzeichnet war, und schüttelte schließlich verneinend den Kopf.
    »Dann wird wohl bald etwas eintreffen«,

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