Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0404 - Die Bande der Toten

0404 - Die Bande der Toten

Titel: 0404 - Die Bande der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
waren keine Anzeichen von Nervosität an ihr zu erkennen.
    »Können Sie sich erinnern, wie lange vor der Verhaftung das war?«
    »Oh, ungefähr eine Woche vorher, glaube ich. Bestimmt nicht viel länger.«
    »Was sagte Dempsy Muggon Ihnen, als er das Paket brachte?«
    »Er bat mich nur, es so gut wie nur möglich zu verstecken und für ihn aufzuheben.«
    »Wollten Sie nicht wissen, was drin war?«
    »Sicher. Ich sagte ihm, dass ich doch nicht Dinge verstecken könnte, von denen ich nicht einmal wüsste, was sie enthielten. Es könnte ja irgendetwas Gefährliches drin sein oder etwas Verderbliches. Aber er lachte mich an - das war so seine Art, auf zu persönliche Fragen auszuweichen - und wiederholte nur, ich möchte es gut verstecken. Es wäre nichts Gefährliches drin und auch nichts Verderbliches. Darüber brauchte ich mir den Kopf nicht zu zerbrechen.«
    »Und Sie nahmen das Paket schließlich an?«
    »Ja. Er war mein Schwager, und warum sollte ich ihm nicht einen Gefallen tun? Außerdem verstand er es, mich zu überreden. Und schließlich wusste zu der Zeit noch niemand, was er verbrochen hatte. Am allerwenigsten ich.«
    »Gut. Es macht Ihnen ja niemand einen Vorwurf daraus, dass Sie von Ihrem Schwager ein Paket annahmen zur Aufbewahrung. Aber als er verhaftet wurde, als er dann verurteilt wurde, da hätten Sie doch zur Polizei gehen müssen! Sie mussten doch inzwischen in den Zeitungen gelesen haben, dass die Beute seiner Raubüberfälle nicht gefunden werden konnte. Und musste Sie das nicht auf den Gedanken bringen, dass eben diese Beute in dem Paket versteckt sein könnte?«
    Eileen Hopkins schüttelte schuldbewusst den Kopf.
    »Genau das habe ich ja gedacht«, gab
    »Und?«, drängte Phil. »Sie haben das Paket trotzdem weiter versteckt gehalten!«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Ich war Blicks Schwägerin. Ich hatte Angst, die Polizei würde denken, dass ich mit ihm gemeinsame Sache gemacht hätte. Ich wollte nicht in diese Geschichte hineingezogen werden. Hätte mir die Polizei geglaubt, wenn ich versichert hätte, dass ich nicht wüsste, was in dem Paket sei? Und außerdem - hätte Dempsy sich nicht für meinen Verrat rächen können, indem er behauptete, ich hätte alles gewusst? Sie kennen Dempsy nicht. Er hätte vor lauter Wut alles Mögliche behauptet, nur um mir nach der Ablieferung des Paketes eins auszuwischen.«
    Phil tauschte einen Blick mit mir. Die Argumentation der Frau war durchaus glaubwürdig. Selbstverständlich musste man die Schockwirkung hinzurechnen, die sie sicherlich erlebt haben musste, als man ihren Schwager lebenslänglich ins Zuchthaus schickte. In einer solchen Stimmung mochte sie wirklich ungefähr diese Gedanken gehabt haben, die sie uns gerade berichtet hatte.
    Freilich gab es auch die Möglichkeit, dass sie das Paket ganz bewusst aus dem Grund zurückgehalten hatte, weil sie sich selbst der Beute versichern wollte. Das Motiv würde jetzt bestimmt nicht mehr herauszufinden sein. Aber darum ging es im Augenblick auch gar nicht so sehr. Es ging um das Paket selbst.
    »Hat damals eigentlich die Polizei bei Ihnen keine Haussuchung gemacht, Mrs. Hopkins? Ich meine, als man Dempsy verhaftet und die Beute nicht bei ihm gefunden hatte?«
    »Doch. Es kamen vier G-men mit einem Haussuchungsbefehl. Sie waren sehr höflich und sehr gründlich. Sie haben sogar den Pulverkaffee aus dem Glas herausgeschüttet, gesiebt und wieder eingefüllt.«
    »Aber sie haben das Paket nicht gefunden«, sagte ich. Es war wirklich eine große Überraschung für uns. Das FBI hat einen Ruf dafür, dass er Haussuchungen so gründlich vornimmt, dass selbst verlorene Stecknadeln dabei wiederauftauchen.
    »Sie konnten es nicht finden«, sagte Eileen Hopkins.
    »Sie hatten es nicht in Ihrem Zimmer?«
    »Natürlich nicht. Ich hatte es bei der Aufbewahrung in der Pennsylvania-Station abgegeben.«
    »Wenn Sie es bei der Gepäckaufbewahrung in einem Bahnhof abgegeben hatten, Mrs. Hopkins«, wandte Phil ein, »dann hätten Sie einen Gepäckschein haben müssen. Und ich kann mir keinen G-man vorstellen, der bei einer Haussuchung einen Gepäckaufbewahrungsschein übersehen würde.«
    Eileen Hopkins lächelte. Es war fast ein wenig mitleidig.
    »Ihr Männer seid immer so logisch«, sagte sie. »Aber oft seht ihr die einfachsten Dinge nicht. Natürlich hatte ich auch den Aufbewahrungsschein nicht zu Hause.«
    »In der Bar, wo Sie damals arbeiteten?«
    »Aber nein. Ich rechnete mit einer Durchsuchung, nachdem man Dempsy verhaftet

Weitere Kostenlose Bücher