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0404 - Die Bande der Toten

0404 - Die Bande der Toten

Titel: 0404 - Die Bande der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
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und wer sich in dieser Tür sehen lässt, kriegt ein Loch in den Schädel gepustet! Werft eure Schießeisen raus, reckt die Hände hoch und kommt!«
    »Hol uns doch!«, schrie Newell wütend und feuerte wieder.
    Inzwischen hatte sich Mertens an die andere Seite der Tür geschlichen und schoss nun ebenfalls in die Finsternis der Halle hinaus, die, im Gegensatz zu dem Büro, nicht erleuchtet war. Wieder dröhnte der Lärm der Schüsse in ihren Ohren, dass es minutenlang in ihren Trommelfellen nachklang.
    Der Keller!, schoss es Bryan Newell durch den Kopf. Ich habe mir den Keller nie genau angesehen. Vielleicht gibt es von dort aus eine Möglichkeit, hinaus und damit Dempsy Muggon in den Rücken zu kommen:
    »Schieß ab und zu!«, rief er Mertens zu. »Ich suche uns einen anderen Ausgang!«
    Mertens nickte und jagte wieder einen Schuss hinaus in die dunkle, widerhallende, leere Halle. Newell aber hastete schon die Kellertreppe hinab.
    ***
    »Die Burschen müssen den Verstand verloren haben«, sagte der Patrolman. Er war hager, jung und ein bisschen aufgeregt. »Die knallen jetzt schon mindestens zehn Minuten da drinnen herum.«
    Wir waren mit dem Jaguar im Rekordtempo durch die Stadt gefegt. Rotlicht und Sirene hatten uns den Weg erleichtert. Jetzt standen wir mit dem Patrolman 4682 in einer dunklen, bis auf die Schüsse stillen Industriegegend am East River, wo nachts nicht gearbeitet wurde. In weiter Ferne brannte eine Laterne an einem zwanzig Yards hohen Mast, der einen in den Fluss hinausragenden Pier erleuchtete. Es würde nur noch ein paar Minuten dauern, bis von allen Seiten Verstärkungen eintrafen, die Phil unterwegs über Sprechfunk angefordert hatte.
    »Sollen wir rein?«, rief der Patrolman eifrig.
    Ich schüttelte den Kopf, bis mir einfiel, dass er es in der Dunkelheit gar nicht sehen konnte.
    »Nein«, sagte ich. »Wir wissen nicht, wie viele Leute da drin sind. Es wäre sträflicher Leichtsinn, das Leben zu riskieren, ohne dass es einen zwingenden Grund dafür gibt. Leuchten Sie weiterhin mit der Taschenlampe die Tür an, damit keiner herauskann. Wir warten, bis das Tränengas eingetroffen ist. Dann setzen wir ihnen den Bau voll von Qualm. Das hat noch den schießwütigsten Gangster zu einem weinenden, hustenden, hilflosen Burschen gemacht.«
    Eine Polizeisirene heulte irgendwo in der Ferne. Sie kam rasch näher. Eine zweite klang aus einer anderen Richtung auf. Dann folgte eine dritte, und schließlich konnte man die Zahl der Sirenen nicht mehr auseinanderhören.
    »Lauf raus auf die Straße und winke sie herein!«, rief ich Phil zu, der in 64 einigem Abstand hinter einem unförmigen, ziehharmonikaähnlichen Metallbehälter kauerte.
    Er setzte sich in Bewegung. Kurz darauf fegte mit kreischenden Profilen ein Streifenwagen in den Hof. Die alte Routine begann. Uniformierte Beamte sprangen heraus, die Pistolen in der Hand, und verteilten sich quer über dem Platz. Mehr Wagen kamen, und endlich traf das Fahrzeug mit dem angeforderten Tränengas ein.
    »Du schießt, ich werfe«, rief ich Phil zu, nachdem ich mir sechs Tränengasgranaten in die Jackentaschen gestopft hatte.
    »Okay«, rief ich zurück.
    Ich duckte mich rechts neben die Tür.
    »Fertig?«, fragte ich.
    »Fertig«, sagte Phil.
    Er riss die schwere Metalltür zur Seite. Ich warf die erste, die zweite und die dritte Handgranate hinein, während Phil über meinem Kopf weg in die Halle hineinschoss, ohne zu zielen. Er feuerte hoch, sodass nach Menschenermessen niemand getroffen werden konnte. Drinnen war das Bersten der Granaten überdeutlich zu hören, weil die nackte Halle auch dieses Geräusch vielfältig zurückwarf.
    Es dauerte länger, als es eigentlich hätte dauern dürfen. Wir nahmen weitere Granaten mit Tränengasfüllung und schlichen wieder auf die Tür zu. Phil richtete den Schein eines starken Stabscheinwerfers hinein. Graue Schwaden hatten sich ausgebreitet. Zu sehen war niemand.
    Wir mussten uns Gasmasken aufsetzen. Zusammen mit zwei Cops huschten wir hinein. Sie saßen alle ganz friedlich im Keller zusammen, die vorher aufeinander geschossen hatten: Dempsy und Newells Bande. Einschließlich der beiden Mädchen. Aber das wussten wir nicht. Wir packten ihnen den Keller voll mit Tränengas. Sie kamen heraus, wie noch alle herausgekommen waren, die mitten im Qualm von Tränengas standen.
    Hinterher erfuhren wir, dass sie uns mit den beiden Frauen hatten erpressen wollen. Lasst uns raus, oder wir ermorden die Frauen. Aber noch bevor sie

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