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0404 - Die Bande der Toten

0404 - Die Bande der Toten

Titel: 0404 - Die Bande der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
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verschnürtes Paket von ihm bekommen. Sie zeigte es mir in ihrer Wohnung. Sie sollte es verstecken, sehr sorgfältig verstecken, sodass es niemand finden könnte, hatte er von ihr verlangt. Eileen erzählte es mir. Und später wurde er dann verhaftet und die Geschichte mit den Überfällen kam heraus. Aber da dachte ich schon nicht mehr an dieses Paket. Du lieber Himmel! Wenn Eileen nun das Paket nicht mehr hat! Er wird sie doch nicht auch noch umbringen?«
    »Wissen Sie, wo Eileen Hopkins zu finden ist?«, fragte Phil. »Ihr Leben kann davon abhängen, dass wir sie früher finden als Dempsy Muggon.«
    Gloria Bella öffnete wieder den Mund, aber zunächst kam kein Ton über ihre Lippen. In diesem Augenblick öffnete sich leise die Tür, und die Sekretärin kam mit einem Tablett und drei Tassen Kaffee herein. Gloria Bella zeigte auf sie.
    »Da«, sagte sie heiser vor Aufregung, »das ist sie! Meine Sekretärin - Eileen Hopkins!«
    ***
    Sheriff Eberhard hockte in seinem Office hinter dem Schreibtisch wie ein erwachsener und normalgewachsener Mann in einer Liliputanerstube. Seine kräftigen Unterarme lagen auf der grünen Schreibunterlage, die beiden Fäuste ragten wie zwei gewaltige Ballen rechts und links neben dem Tintenfass empor. Im Sheriff Office des Bedford County wurde immer noch mit Tinte und Federhalter geschrieben, wenn etwas zu schreiben war.
    Vor der Landkarte des County, die an der Wand hing, stand Bill Woolson, kratzte sich im Genick und warf dem Sheriff einen misstrauischen Blick zu.
    »Chef, ich bin ja bestimmt eine kriminalische - oder wie heißt das sonst? -also jedenfalls bin ich eine Niete als Kriminaler. Ich habe keine Ahnung von all dem neumodischen Zeug - wie Fingerspurenpaste oder Laboruntersuchungen. In einem Landkreis wie unserem muss man andere Sachen verstehen. Nun verraten Sie mir um Himmels willen, was Sie da heute den ganzen Tag über für einen Papierkrieg geführt haben. Meinen Sie, wir kriegen die Bankräuber, wenn wir einen Brief mehr oder weniger schreiben?«
    Eberhard hob den Kopf.
    »Kein Gangster auf der Welt ist mit einem Brief zu kriegen, Bill«, schnaufte der Riese mürrisch. »Kriegen tut man sie immer nur, indem man zu ihnen geht, ihnen die Kanone wegnimmt und dafür Handschellen verpasst.«
    »Na, Gott sei Dank«, sagte der Deputy erleichtert. »Und ich dachte schon, Sie hätten plötzlich einen Vo… oh, Entschuldigung, Sheriff.«
    »Ich habe nicht plötzlich einen Vogel«, knurrte Eberhard, war aber offenbar nicht beleidigt. »Bleiben wir ruhig mal beim Thema, Bill. Bevor Sie einem Gangster die Kanone wegnehmen und ihn einlochen können - was müssen Sie vorher wissen?«
    »Dass er was verbrochen hat.«
    »Wenn es das nur wäre! Nein, Bill, vorher müssen Sie überhaupt erst einmal wissen, welchen Gangster Sie suchen! Hab ich recht?«
    »Klar, sicher doch, Sheriff. Erst muss ich wissen, wen ich suchen soll, bevor ich ihn suchen kann.«
    »Na also. Und haben Sie eine Ahnung, wen wir suchen?«
    »Die vier Bankräuber.«
    »Warum sagen Sie dann nicht einfach: vier X-beliebige Männer? Mann, Bill, wir müssen erst einmal wissen, wie die vier Burschen heißen, die die Bank in Thaxton Überfällen haben! Wir müssen ihre Namen rausfinden oder wenigstens ihr genaues Aussehen, bevor man nach ihnen fahnden kann.«
    »Klar doch, Sheriff. Fragt sich bloß, wer uns auf die Nase binden kann, wie die Burschen heißen.«
    »Am besten wohl die vier selber, oder?«
    »Keine schlechte Idee, Sheriff. Sicher wissen die Burschen selbst am besten, wie sie heißen. Es fragt sich nur, ob sie freiwillig zu uns kommen werden, um uns das zu erzählen.«
    »Das verlangt ja keiner. Mann, Bill, Sie sind Gold wert, wenn man der Spur von drei gestohlenen Kälbern folgen muss, aber von der Arbeit eines Kriminalbeamten haben Sie wirklich nicht den blässesten Schimmer.«
    »Wenn ich davon was wüsste, Sheriff, säße ich in irgendeiner Stadt in der Kriminalabteilung und bekäme die Woche zwölf Dollar mehr als hier für den Deputy-Stern.«
    »Passen Sie mal auf, Bill. Es gibt Verbrecher, die arbeiten immer mit derselben Methode.«
    »Im Ernst?«
    »Glauben Sie’s ruhig. Ich will’s erklären. Bei Verbrechen ist jede Kleinigkeit wichtig. Also weiter: Jeder Verbrecher hat seine bestimmte Methode. Nun verraten Sie mir eines: Was ist Ihnen an dem Überfall besonders aufgefallen?«
    Bill Woolson kratzte sich im Genick.
    »Lieber Himmel, Sheriff!«, stöhnte er. »Mir ist aufgefallen, dass jeder von den

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