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0404 - Die Bande der Toten

0404 - Die Bande der Toten

Titel: 0404 - Die Bande der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
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Patrol rissen Mund und Augen auf. Tornas erzählte, was es zu erzählen gab.
    »Und wie heißt der Kerl?«, fragte der ältere Streifenbeamte.
    »Keine Ahnung. Er hat keine Papiere bei sich. Nichts, außer Geld.«
    »Dann bringen wir ihn zur Kriminalabteilung nach York. Die sollen ihm die Fingerabdrücke abnehmen. Irgendwie muss man den Burschen doch identifizieren können.«
    »Jetzt verstehe ich auch, warum er in den Wagen lief. Er sah nur zu mir. Das war das schlechte Gewissen. Er muss geglaubt haben, dass ich schon von dein Überfall gehört hätte und auf der Jagd näch ihm wäre.«
    Schon eine knappe Stunde später waren die Fingerabdrücke des Toten sichergestellt. Über Bildfunk gingen sie an das FBI-Hauptquartier nach Washington, wo die größte Fingerabdruckkartei der Welt existiert. Und dort ergab sich dann die Überraschung, die den ganzen Fall in eine andere Bahn lenkte.
    ***
    »Er heißt Tabby Worth«, sagte der Detective-Lieutenant von der Mordkommission, als er sich neben dem Toten wieder aufrichtete. »Ein bekannter Typ, Cotton. Ich kann mir nicht denken, dass er in seinem Leben schon einmal eine ehrliche Arbeit verrichtet hat.«
    »Kennen Sie ihn?«, fragte ich.
    »Ich kenne ihn von früher her, als ich noch beim Diebstahl-Dezernat Dienst tat. Wir verhörten ihn ein paar Mal im Zusammenhang mit Diebereien. Zweioder dreimal konnte ihm etwas nachgewiesen werden. Ich schätze, dass er zusammen sechs bis neun Jahre im Zuchthaus zugebracht hat.«
    »Wissen Sie, wo er wohnte?«
    »Drei oder vier Häuser weiter oben, zum Hudson hin. Auf der linken Seite gibt es ein Geschäft für Haushaltwaren. In der fünften Etage hatte er ein möbliertes Zimmer. Die Vermieterin hieß McLeash oder McLish oder so ähnlich.«
    »Danke, Lieutenant«, sagte ich. »Brauchen Sie uns noch?«
    »Nein. Aber schauen Sie diese Tage mal in mein Office, um die Protokolle zu unterschreiben.«
    »Selbstverständlich, Lieutenant. - Wie gesagt, es tut mir leid. Aber er ließ mir gar keine andere Wahl. Als er die Tür zum Führerhaus aufstieß, hatte er schon die Pistole in der Hand. Und es konnte kein Zweifel darüber bestehen, dass er schießen würde. Schließlich hatte er schon einige Schüsse auf mich abgefeuert. Außerdem musste ich zu diesem Zeitpunkt immer noch mit der Möglichkeit rechnen, dass er vielleicht Dempsy Muggon sein könnte.«
    »Zum Teufel, Cotton, zerbrechen Sie sich darüber doch nicht den Kopf. Sie haben einen Gangster aus Notwehr erschossen, weil er es nicht anders haben wollte.«
    Ich verabschiedete mich von den Männern der Mordkommission und ging mit Phil zum Jaguar. Wir suchten das Geschäft, fanden es und stiegen in den fünften Stock hinauf.
    Die Vermieterin hieß McLees. In ihrem strähnigen grauen Haar saßen sechs Lockenwickler, und über ihrem ausgemergelten Körper trug sie einen verschlissenen Morgenrock, der früher mal grün gewesen war.
    »FBI«, sagte ich und ließ den blaugoldenen Stern blitzen. »Wir möchten gern ein paar Worte mit Ihnen sprechen.«
    »FBI?«, jammerte sie. »Bundespolizei? Was will man mir denn jetzt wieder in die Schuhe schieben? Ich habe nichts getan. Gar nichts! Ist das vielleicht verboten, wenn ich in meinen eigenen vier Wänden ab und zu mal einen Schluck Gin trinke?«
    »Es handelt sich nicht um Sie«, erklärte ich ihr geduldig. »Es handelt sich um Ihren Untermieter. Um Tabby Worth.«
    »Oh, Tabby ist schon in Ordnung. Er vergisst nie, mir eine Flasche Gin mitzubringen, wenn er mal in ein Geschäft…«
    Sie hielt erschrocken inne.
    »Wenn er mal in ein Geschäft eingestiegen ist«, vollendete Phil ihren Satz gelassen. »Na, darüber werden Sie noch auszusagen haben. Wir möchten etwas anderes von Ihnen wissen. Hat Tabby Worth heute Vormittag Besuch gehabt?«
    Sie schielte listig zwischen uns hin und her.
    »Sie sollten uns nicht belügen, Mrs. McLees«, warnte ich ernst. »Außerdem können Sie niemandem mehr damit helfen. Tabby Worth ist tot.«
    Ihr Unterkiefer klappte herab und ließ ihr mehr als schadhaftes Gebiss erkennen. Wir standen im Treppenhaus, und sie machte keinerlei Anstalten, uns in die Wohnung zu bitten.
    »Tot?«, wiederholte sie nach einer Weile mit kläglicher Stimme. »Tabby ist tot?«
    »Ja.«
    Sie nickte vor sich hin, sagte aber nichts. Wir ließen ihr ein wenig Zeit, diese Nachricht zu verarbeiten. Dann wiederholte ich unsere Fraget, »Hat Tabby heute Morgen Besuch gehabt?«
    Sie nickte.
    »Ein Mann?«, fragte ich.
    Wieder nickte sie

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