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0404 - Die Bande der Toten

0404 - Die Bande der Toten

Titel: 0404 - Die Bande der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sängerin l’ieß ihren Blick schweifen. Noch einmal rief der Tramp den Namen der Sekretärin.
    Die beiden Frauen entdeckten ihn. Ratlos zogen sich die Augenbrauen der Sekretärin zusammen. Der Tramp winkte. Zögernd trat Eileen Hopkins näher. Gloria Bella folgte unentschlossen. Der Landstreicher legte den linken Ellenbogen in das offene Fenster und den Lauf einer Pistole in die Ellenbogenbeuge.
    »Los, einsteigen!«, forderte er. »Oder ihr habt beide keine Minute mehr zu leben.«
    Gloria Bella sah sich hilfesuchend um. Eileen Hopkins wich erschrocken einen Schritt zurück. Die Mündung der Pistole hob sich um einige Millimeter.
    »Einsteigen habe ich gesagt!«, zischte der Tramp scharf. »Ich warte nicht gern.«
    Die beiden Frauen kletterten blass und verstört auf die hinteren Sitze. Der Tramp stellte den Rückspiegel so, dass er sie beide während der Fahrt im Auge behalten konnte.
    »Was wollen Sie von uns?«, fragte Gloria Bella.
    Der Tramp grinste vor sich hin.
    »Sie werden sich wundern«, brummte er. Es war ein bösartiges Grinsen.
    ***
    An der Gabelung der Landstraßen 24 und 851 im Bundesstaat Pennsylvania liegt Stewartstown. Die Filiale der Farmer’s and Merchant’s Bank Inc. hatte sechs Minuten nach eins ihre Tür noch immer nicht abgeschlossen, obgleich sie mittags zwischen ein und zwei Uhr zu schließen pflegte.
    Sieben nach eins kamen vier Männer aus der Bank heraus. Zwei setzten sich sofort in den gelben Dodge, der wartend an der Bordsteinkante stand. Der dritte wandte sich nach rechts und schlenderte in gemütlichem Tempo die Straße entlang. Der vierte aber ging nach links und bog gleich hinter der Bank in die Seitenstraße ein. Auch er gab sich Mühe, langsam zu gehen, aber er konnte nicht verhindern, dass ihm der Schweiß ausbrach und sein ganzes Gesicht mit dem Glitzern kleiner Perlen überzog.
    Vorn in der Hauptstraße wurde jetzt Lärm laut. Männerstimmen schrien. Die Bremsen zweier Autos quietschten. Der Mann in dem dunkelgrauen, einreihigen Anzug zwang sich, nicht über die Schulter zurückzublicken. Er hatte die rechte Hand in der Hosentasche und schritt im Tempo eines Mannes dahin, der es nicht eiliger hat als andere Leute auch.
    Als er ah eine Kreuzung mit Ampeln geriet, war seine Richtung durch das rote Licht gesperrt. Er blieb stehen und sah sich nun doch um.
    Hinter ihm liefen einige Leute auf die Bank zu. Der Lärm aus der Hauptstraße war noch stärker geworden. Irgendwo in weiter Ferne heulte jetzt eine Polizeisirene. Der Mann in dem dunkelgrauen Anzug musste plötzlich grinsen. Sicher hatte man von der Bank aus inzwischen die Polizei angerufen. Vielleicht die nächste Station der Pennsylvania State Police. Oder den County Sheriff. Denn das kleine Stewartstown hatte garantiert keine eigene City Police.
    Der Mann sah hinauf zur Ampel. Wie lange blieb dieses verdammte Rot eigentlich? Sollte er hier stehen, bis er endlich jemandem auffiel?
    Er überlegte, ob er sich die Zeit nehmen könnte, eine Zigarette anzuzünden.
    Er hätte eine nötig gehabt, nach der Aufregung der letzten Viertelstunde. Nicht dass etwas schiefgegangen wäre. No. Bei ihnen ging nie etwas schief. Sie hatten genau den richtigen Dreh.
    Dann sah er auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen Polizisten auftauchen. An der Brust trug er den Sheriff-Stern des Countys. Und es war offensichtlich, dass er nur auf das Signal der Ampel wartete, um über die Straße herüberzukommen. Genau auf den Mann zu, der hinüber wollte.
    Ein paar Sekunden überlegte der Mann angestrengt. Die Nervosität in ihm wuchs wieder. Konnte er die Begegnung mit dem Mann aus dem Büro des Sheriffs riskieren? Hier in so einer kleinen Stadt fiel man als Fremder wahrscheinlich doch sofort auf.
    Das Licht der Ampel wechselte. Der Polizist setzte sich hastig in Bewegung.
    In diesem Augenblick geriet der Mann in dem dunkelgrauen Anzug in eine Art von Panik. Er wandte sich nach rechts. Aber nun war es natürlich diese Richtung, die von der Ampel gesperrt wurde. Der Mann sah nach links, wo der Polizist inzwischen die Hälfte der Straße überquert hatte.
    »Aufpassen!«, schrie der Polizist und hob aufgeregt den Arm.
    Verdammt, das gilt mir! Sie müssen meine Beschreibung schon durchgegeben haben, schoss.es dem Mann durch den Kopf, während er über die Fahrbahn hetzte, dabei aber immer noch zu dem Polizisten hinblickte. Er verstand die Geste des Uniformierten völlig falsch. Er lief in eine von der Ampel gesperrte Richtung, genau in den Strom

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