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0404 - Die Bande der Toten

0404 - Die Bande der Toten

Titel: 0404 - Die Bande der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Fahrzeuge hinein, und er wandte ihnen nicht einmal seine Aufmerksamkeit zu. Er hörte im letzten Augenblick ein empörtes schrilles Hupkonzert und das wilde Kreischen von blockierenden Rädern. Dann bekam er einen mörderischen Stoß gegen die rechte Hüfte, wurde vorwärtsgeschleudert, verlor das Bewusstsein und stürzte auf den Asphalt. Ein anderer Wagen erfasste ihn noch einmal, rollte holpernd über ihn hinweg und kam endlich zum Stehen. Überall vor und hinter ihm quietschten Bremsen.
    »Er lief mir genau vor den Wagen!«, kreischte ein älterer Mann und rang verzweifelt die Hände. »Sie müssen es doch gesehen haben, Thomas! Sie müssen es gesehen haben! Ich konnte gar nichts dagegen tun!«
    »Ich habe es gesehen«, rief der Polizist und winkte ab, als im Nu fünf, sechs Männer um ihn herumstanden und auf ihn einreden wollten. »Brickton, Sie rufen Doc Walpole! Sagen Sie, dass es dringend ist! Schwerer Unfall! Verstanden?«
    Einer der Männer schluckte, nickte und hastete davon. Der Uniformierte schob einen anderen Mann an der Schulter beiseite.
    »Machen Sie Platz! Lassen Sie mich durch!«
    Der Verunglückte sah übel zugerichtet aus. Aus einer langen Platzwunde am Kopf strömte Blut. Thomas kniete vorsichtig nieder und beugte den Kopf weit vor. Er hatte keine Anzeichen von Leben bemerkt, und auch aus nächster Nähe spürte er keinen Atemzug.
    »Wer ist es denn überhaupt?«, fragte jemand aus der Menschenmenge, die sich innerhalb weniger Sekunden angesammelt hatte. Der Verkehr auf der Kreuzung war blockiert, und aus all den stehenden Wagen stiegen Leute aus und kamen neugierig heran. Blankes Entsetzen stand in den Gesichtern der Fahrer, die so nahe gewesen waren, dass sie den Hergang hatten beobachten können.
    »Wer das ist?«, wiederholte der Polizist halblaut. »Ich weiß es auch nicht. Ein Fremder wahrscheinlich. Ich habe ihn noch nie hier in der Gegend gesehen. Mal nachschauen, ob er irgendwelche Papiere bei sich hat.«
    Behutsam schob er seine Hand in die rechte Jackentasche des wie tot Daliegenden. Er spürte Papier zwischen seinen Fingern und zog es heraus.
    Es waren vier Banknotenbündel zu je tausend Dollar.
    Ein leises Murmeln lief durch die Menge. Der Polizist stutzte. Viertausend Dollar trägt selten jemand bar mit sich herum. Vorsichtig zupfte der Polizist das Jackett ein wenig zur Seite, bisher auch in die'linke Tasche greifen konnte.
    Wieder fand er Geld. Diesmal waren es nicht gebündelte Scheine, sondern anscheinend wahllos in die Tasche gesteckte Noten mit verschiedenen Werten.
    »Es heißt, dass sie drüben in der Hauptstraße die Bankfiliale überfallen hätten«, schrie ein kleiner, dicker Mann mit einer ungesund geröteten Gesichtshaut. »Ich hörte es gerade eben von Mitchels Vater. Das muss einer von den Räubern sein, Thomas!«
    Polizist Thomas spürte, wie ihm das Blut zu Kopf stieg. Die Bank überfallen? Rührte der Lärm aus der Hauptstraße von diesem Ereignis her? Dann müsste er natürlich sofort den Sheriff verständigen. Am besten würde es wohl sein, wenn er jemand wegschickte zum nächsten Telefon, um auch das erledigen zu lassen. Er konnte hier im Augenblick unmöglich von der Kreuzung weg.
    »Laufen Sie rüber in Jacksons Werkstatt, wenn Sie schon so gut unterrichtet sind, Jim«, sagte er zu dem Mann mit dem roten Gesicht. »Rufen Sie den Sheriff an, erzählen Sie ihm, was Sie von dem Banküberfall gehört haben und was hier los ist. Sagen Sie ihm, er soll mir dringend Verstärkung schicken.«
    »Okay, Thomas. Ich rufe an.«
    Der Polizist tat, was die Situation erforderte. Zunächst einmal versuchte er, den Verkehr wieder in Fluss zu bringen, indem er die Wagenreihen in einem Bogen um den Verunglückten herumleitete. Inzwischen 52 traf der Arzt ein und bestätigte, was Thomas schon vermutet hatte: Der Mann mit dem vielen Geld in den Taschen war tot.
    Thomas machte sich Notizen von den Aussagen der unmittelbar Beteiligten. Er skizzierte die Örtlichkeit, schrieb die Adressen der Zeugen auf sowie deren Kennzeichen, und er atmete erleichtert auf, als ein Streifenwagen der Highway Patrol auftauchte.
    »Stimmt das mit dem Banküberfall?«, fragte er die beiden Beamten.
    »Ja. Elftausend Dollar haben sich die Halunken unter den Nagel gerissen.«
    »Ich glaube, die haben wir schon wieder«, sagte Thomas und zeigte auf den Toten. »Ich habe nicht gezählt, wie viel er in den Taschen hat, aber so ungefähr dürften es elftausend sein.«
    Die beiden Leute von der Highway

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