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0404 - Die Bande der Toten

0404 - Die Bande der Toten

Titel: 0404 - Die Bande der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
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ist.«
    »Wieso denn? Sein Tod ist auf der Karteikarte vermerkt. Das hätte man doch nicht getan, wenn nicht ein amtlicher Totenschein Vorgelegen hätte, oder Meldung einer Polizeidienststelle, die sich mit seinem Tod zu befassen hatte.«
    »Richtig. Aber vergessen Sie nicht, Jerry, dass sich auch die Polizei irren kann. Hören Sie zu. Heute Nachmittag wurde in Stewartstown/Pennsylvania ein neuer Banküberfall ausgeführt. Einer der Täter geriet bei seiner Flucht unter ein Auto. Es war der Mann, der die Beute in Sicherheit bringen sollte. Aus irgendeinem Grund hatten sich die vier Banditen heute in Stewartstown nach dem Überfall getrennt. Vielleicht wollten sie sich nicht immer wieder auf dieselbe Methode verlassen. Jedenfalls steht fest, dass der Mann überfahren und dabei getötet würde.«
    »Und?«, fragte Phil gespannt.
    »Da er keinerlei Papiere bei sich hatte, wurden der Leiche die Fingerabdrücke abgenommen.«
    »Eine zweifelsfreiere Methode der Identifizierung gibt es überhaupt nicht«, murmelte Phil.
    »Richtig. Die Prints gingen per Bildfunk an unsere Zentralkartei. Ich kann mir vorstellen, dass die Kollegen dort ziemlich überrascht waren, als sie feststellen mussten, dass sie Prints eines Mannes bekamen, der laut Kartei schon längst als tot galt.«
    »Was?«, rief ich überrascht.
    »Ja, es ist so, wie ich sagte. Die Fingerabdrücke jenes Bankräubers, der in Stewartstown in Pennsylvania überfahren wurde, beweisen, dass der Mann Nat Mailer war. Auf der Karteikarte aber steht, dass Mailer schon vor fast sieben Wochen bei einem Autounfall verbrannt sein soll. Er kann nicht zweimal gestorben sein. Die Fingerabdrücke sind nicht aus der Welt zu diskutieren. Man kann einem Menschen nicht andere Finger geben. Der Tote in Stewartstown ist Nat Mailer. Der andere, der vor sieben Wochen umkam, war nicht Nat Mailer.«
    »Was folgert man daraus?«
    »Dass ein gewisser Sheriff Eberhard vom Bedford County in Virginia recht hat. Er ruft immer wieder im Hauptquartier in Washington an und will den Kollegen dort einreden, dass die Bankräuber 60 in unseren Karteien längst als tot gelten. Weiß der Teufel, wie der Mann auf diesen Einfall gekommen ist. Aber er scheint recht zu haben. Nach einer vom Banküberfall in Irving vorliegenden, sehr detaillierten Beschreibung muss Bryan Newell bei der Bande sein. Und Newell hat früher haargenau solche Überfälle ausgeführt. Aber nach der Kartei wäre auch Newell längst tot. Angeblich kam er ja beim Brand eines Lagerhauses in Jersey City ums Leben. Aber das glaubt man jetzt nicht mehr.«
    »Sie meinen, Chef, dass die vier Gangster durch untergeschobene, unkenntlich gemachte Leichen dafür sorgten, dass sie selbst als tot galten?«
    »Ja, so verrückt es klingen mag, aber das nimmt man jetzt im Hauptquartier an.«
    Das Telefon auf meinem Schreibtisch läutete.
    »Entschuldigung«, sagte ich und nahm ab. »Cotton.«
    »Mordkommission«, sagte eine energische Stimme. »Es handelt sich um den Fall der ermordeten Inhaberin jener Leihbücherei droben in der 87th Street. Erinnern Sie sich?«
    »Sicher doch. Was ist damit?«
    »Wir haben mit dem Messer, das als Mordwaffe verwendet wurde, eine brauchbare Spur gefunden. Das Messer ist ungefähr zwei Stunden vor der Tat in einem Waffengeschäft in der 76th Street gekauft worden. Der Käufer wird als ein verwahrloster Mann mit einem tagealten Bart beschrieben.«
    »In dem Fall«, sagte ich, »können Sie schon jetzt darauf wetten, dass es Dempsy Muggon war. Jedenfalls danke ich Ihjnen für den Hinweis. Wenn sich etwas Neues ergibt, verständigen Sie uns bitte.«
    »Und solltet ihr diesen Muggon schnappen, dann sagen Sie es uns. Wir haben eine Menge Fragen an ihn zu richten.«
    »Natürlich. Vielen Dank. So long!«
    Ich legte auf und gab den Inhalt des Gespräches wieder. Noch bevor ich damit richtig fertig war, ging ebenfalls telefonisch die Nachricht ein, dass man in Yonkers den Wagen des Handelsvertreters Lipswich gefunden hatte. Jenes Mannes, den Dempsy in der Nacht seines Ausbruchs erschossen hatte.
    »Das Mosaik fügt sich allmählich zusammen«, meinte der Chef. »Muggon kam, genau wie wir es erwartet hatten, nach New York. Er ließ den gestohlenen Wagen in Yonkers stehen und kam mit einem Taxi, mit dem Zug oder mit einem Bus herunter nach Manhattan. Er suchte die Spur von Eileen Hopkins dort, wo sie zuletzt gewohnt hatte. Vielleicht erkannte ihn die Inhaberin der Leihbücherei wieder. Jedenfalls brachte Muggon sie um. Dann

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