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0404 - Die Piraten-Lady

Titel: 0404 - Die Piraten-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Umstehenden blickten gespannt auf den vor ihnen liegenden Fremden. In dem Augenblick, da er endgültig aus der Tiefnarkose erwachen würde, konnte der Vernichtungsblock innerhalb seines Gehirns in Tätigkeit treten. Starb der Gefangene, gab es keine Aussicht mehr, etwas über jene Macht zu erfahren, die Larall zum Verräter gemacht und die ARPEGE vernichtet hatte. Allein von der Geschicklichkeit des Paramechanikers hing das Leben des Mannes ab.
    Tipa Riordan stieß Atlan in die Seite.
    „Seine Augen!" stieß sie mit ihrer durchdringenden Stimme hervor. „Sieh dir seine Augen an, Beuteterraner."
    „Wollen Sie bitte ruhig sein, Mylady", verwies Macaulay die Piratin. „Ich muss Sie sonst aus diesem Raum entfernen lassen."
    Tipa wollte herumfahren und mit ihrem Stock auf den Paramechaniker losgehen, doch diesmal war Atlan schneller. Mit festem Griff packte er die Piratin und hielt sie fest.
    „Loslassen!" zischte Tipa. „Ich verspreche, dass ich ruhig bin."
    Der Mann auf dem Bett schlug die Augen auf, aber er schien seine Umgebung nicht wahrzunehmen. Sein Gesicht wirkte schlaff. Die Augen lagen in tiefen Höhlen. Die Gesichtshaut schimmerte gelblich.
    Macaulay nahm ein paar Schaltungen an den Kontrollen vor.
    „Die Tiefnarkose wird jetzt endgültig aufgehoben", sagte der Paramechaniker gelassen.
    Man merkte Macaulay die Erfahrung an. Wenn dies auch ein besonderer Fall war, so arbeitete Macaulay doch mit der Sicherheit eines Mannes, der fast immer Erfolg bei seinen schwierigen Aufgaben hatte.
    In den folgenden Minuten begann ein schweigsamer Kampf der Paramechaniker und ihrer Geräte gegen den Vernichtungsblock im Gehirn des Gefangenen. Die Stille wurde nur einmal unterbrochen, als Macaulay sagte: „Dem Gehirn des Mannes entströmen fünfdimensionale Impulse."
    Alaska Saedelaere, der am Fußende des Bettes stand, wurde von dieser dramatischen Auseinandersetzung gefesselt. Die unbekannte Macht, die die vier anderen Gefangenen getötet hatte, griff nun auch nach dem Leben dieses Mannes. Die Anzeigetafeln der Kontrollanlage zeigten deutlich, unter welcher Anspannung das Gehirn des Fremden stand.
    Der unheimliche Kampf dauerte an, ohne dass eine Seite sich einen Vorteil verschaffen konnte.
    Manchmal erschien es, als sollte sich das Geschehen stabilisieren, dann wieder bewiesen die Messinstrumente, dass das Gehirn der Kontrolle der Detektoren zu entgleiten drohte.
    Macaulay bot ein Bild äußerster Konzentration.
    Saedelaere suchte im Gesicht des Paramechanikers vergeblich nach einem Zeichen, das Rückschlüsse auf den Ausgang des Kampfes gegeben hätte.
    Nach zwanzig Minuten deutete sich jedoch eine gewisse Entspannung in Macaulays Haltung an.
    Auch Tipa Riordan schien das zu spüren, denn sie platzte heraus: „Wann können wir endlich mit dem Verhör beginnen? Der Kerl ist schon eine halbe Stunde wach."
    Macaulay nickte.
    „Ich glaube, dass wir ihn gerettet haben", sagte er.
    „Es fragt sich jedoch, was mit ihm geschieht, wenn wir ihn nicht mehr unter Kontrolle halten. Ich befürchte, dass er nur weiterleben kann, wenn er ständig an diese Anlage angeschlossen bleibt."
    Galbraith Deighton warf Atlan einen fragenden Blick zu.
    „Möchten Sie das Verhör führen, Lordadmiral?"
    Atlan zögerte.
    „Ich überlasse es Ihnen", sagte er dann mit einem raschen Entschluss. „Als Chef der Abwehr und als Gefühlsmechaniker haben Sie vielleicht mehr Glück."
    Deighton wusste, dass der Arkonide kein Mann war, der die Verantwortung scheute. Es lag Atlan nur daran, bei diesem Verhör möglichst viel zu erreichen.
    Deighton beugte sich über das Bett.
    „Hören Sie mich? Wenn Sie mich verstehen und nicht sprechen können, bewegen Sie die Augen."
    „Ich ... verstehe Sie ... gut", sagte der Mann mit schwacher Stimme.
    „Sie sind sehr krank, aber wir hoffen, dass wir Sie retten können", sagte Deighton.
    „Dazu ist es jedoch notwendig, dass Sie uns ein paar Informationen geben."
    „Sieben große... Tiere", flüsterte der Fremde. „Sie treten auf mich mit ihren ... goldenen Hufen." Sein Gesicht verzerrte sich, sein rechter Arm zuckte konvulsivisch.
    Deighton warf Macaulay einen fragenden Blick zu, aber der Paramechaniker gab ihm ein Zeichen, das soviel wie „Weitermachen" bedeutete.
    „Er spricht irre", sagte Tipa zu Atlan. „Wir werden keinen Erfolg haben."
    „Wer hat die Tiere auf Sie losgelassen, Fremder?"
    fuhr Deighton mit dem Verhör fort.
    „Geht weg!" schrie der Kranke plötzlich auf. „Ich kann es nicht

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